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Totgeburt

Totgeburt

Titel: Totgeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam E. Maas
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kantenlos, oval und bedeckte den ganzen Kopf. Keine Stelle lag offen nicht einmal der Hals. Die Augen wurden durch ein rechteckiges Visier aus dunklem Glas geschützt. Johann sah aus wie ein Roboter.
    Die Tür öffnete sich langsam und gewährte Einblick in das Inferno. Das Paket hatte sich fast völlig in Luft aufgelöst, es blieben bloß noch die Knochen und der Schädel übrig. Johann nahm die lange Eisenstange in die Hand, stellte sich genau vor die Öffnung und versperrte Lars damit die Sicht. Das kümmerte Lars nicht weiter, da er es schon oft genug gesehen hatte und wusste, was geschehen würde. Sein Bruder führte die Stange in die Kammer, schlug auf den Knochen ein, zerbrach die Gebeine, rührte alles umher und verwandelte, was einst klar als menschliches Skelett zu erkennen gewesen war in ein Gemisch aus Fragmenten. Dicke Schädel ließen sich nach dem Brennvorgang mühelos zertrümmern.
    Bald würde die Flamme erlöschen, die Tür sich zum letzten Mal öffnen und der Ofen langsam beginnen abzukühlen. Etwa eine Stunde Später würde Johann die Überreste mit einem Besen in eine Metallkiste fegen, um sie dann in das Nebenzimmer zu bringen. Dort würde er mit einem Magneten alle metallischen Rückstände aussortieren, die der weiteren Verarbeitung im Wege standen. Den Inhalt der Kiste würde er schließlich in eine Mühle schütten und alles zu feinem Staub zermahlen. Zwei bis drei Kilo Asche blieben von einem Menschen übrig, das war alles. Diese Asche war das Produkt, das man den Angehörigen in Urnen verpackt aushändigte. Ihr Unternehmen bot diese Dienstleistung natürlich nicht an.
    Lars fühlte sich besser, er gähnte und schmatzte mit den Lippen. Die Arbeit der Nacht war getan. Er schloss die Augen und schlief ein im Wissen, dass sein Bruder sich um den Rest kümmern würde.

Nachwort
    Oh Brüder und Schwestern,
ich weiß, ihr wollt wissen, wie es weitergeht. Lasst mich euch wenigstens sagen, es geht weiter. Es ist in meinem Kopf. Alles ist in meinem Kopf, denn Sam hat zu mir gesprochen!
    Aber dort wird es auch vorerst bleiben. Sam will es so und was Sam sagt, ist Gesetz. Und es wird solange in meinem Kopf bleiben, bis ich weiß, dass ihr würdig seid, die Offenbarung zu vernehmen. Ich bin noch nicht so weit … nein, die Welt ist noch nicht so weit, ihr seid noch nicht so weit!
    Bis dahin geht hinaus in die Welt und verkündet die frohe Botschaft. Ja, tut Kunde, Kunde davon, dass Sam hier ist!

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