Touchdown fürs Glück (German Edition)
kann nicht einfach in sein Leben trampeln und ihn verletzen, wenn ich ihm meinen Fehltritt beichte.“
„Nennen Sie es nicht einen Fehltritt. Was damals geschah, Liv, hatte nichts mit Ihrem Charakter oder Ihrem Gewissen zu tun.“
Noch nicht ganz überzeugt sah Liv sie an.
„Das dürfen Sie sich nicht einreden. Es war eine Form von Selbstbestrafung, genau wie Ihr absichtlicher Verlust von alten Freunden und vom Spaß am Leben. “
Liv seufzte nur.
„Es ist gut, dass Sie sich verändern, dass Sie wieder Freunde haben und über Ihren Verlust sprechen können. Mitt lerweile wissen Sie, dass Sammy s Tod ein schrecklicher Unfall war, und bestrafen sich nicht mehr selbst.“
„Es hat auch lange genug gedauert.“ Liv schenkte ihr ein kleines Lächeln.
„Da haben Sie Recht.“
15. Kapitel
Am Morgen des Auftaktspiels der Titans gegen die Saints rief Emma aus San Francisco an . Nach dem katastrophalen Zoobesuch hatten sie sich zwei Tage später wieder vertragen, auch wenn sie bislang nicht mehr so unbekümmert miteinand er umgingen. Julian hatte sie am Vorabend zum Flughafen gebracht.
Am Telefon sprach sie vom wunderschönen Hotel, von dem tollen Seminarprogramm und den interessanten Teilnehmern, die sie bereits kennengelernt hatte. Julian hörte ihr höflich zu, auch wenn seine Gedanken bereits beim Footballspiel war en , das einige Stunden später beginnen sollte. Normalerweise hätte er sie abgewürgt, als sie begann, das Seminarprogramm vorzulese n, aber nachdem sie auf seinen Wutausbruch dermaßen schockiert reagiert hatte, war er nun der aufmerksame und interessierte Freund, auch wenn er vor Anspannung am liebsten gegen etwas getreten hätte.
Später i n der Kabine war die Anspannung ebenfalls zu spüren. Die Spieler waren motiviert und bemüht, die herbe Schlappe der vorherigen Saison wiedergutzumachen und voll durchzustarten. Anstelle von Gegröle, Neckereien und Witzen herrschte Schweigen und es war verdächtig ruhig, als die Spieler ihre Monturen anzogen. Der Coach hielt nur eine kleine Ansprache, aus Tradition segnete ein Geistlicher das Team und betete ihnen etwas vor. Brian, der normalerweise ein Luftikus par excellence war, entpuppte sich als phantastischer Quarterback, der nicht nur später im Huddle , sondern noch in der Kabine ein paar motivierende Sätze von sich gab.
Der großspurige Dupree bekam Muffensausen vor seinem ersten Spiel in der NFL und übergab sich, bevor sie das Feld betraten. Julian hatte in der NFL mehr Spieler vor Nervosität kotzen sehen als auf dem College betrunkene Studenten, daher machte es ihm wenig aus und er schlug dem verlegenen Tackle gutmütig auf die Schulter . Die Stimmung im Meadowlands Stadion war phänomenal, das Publikum kreischte vor Begeisterung und schien es kaum abwarten zu können. Julian freute s ich darüber, nach langer Pause endlich wieder eine solche Atmosphä re erleben zu können und für sein neues Tea m auflaufen zu dürfen. Als die Nummer 86 und sein Name genannt wurden, jubelten ihm die Zuschauer frenetisch zu.
Nachd em die Nationalhymne gesungen wo rde n war , begann auch schon das Spiel, doch die Saints hatten Ballbesitz, weshalb Julian in der Offense erst einmal auf der Bank saß und zusehen musste . Konzentriert sah er sich die Taktik der Saints an und brüllte der eigenen Defense Aufmunterungen zu.
Irgendwie gelang en den Saints kaum Raumgewinn e, Interceptions wurden von Cornerbacks der Titans abgefangen und beim vierten Down gelang es den Titans , nach einem Fumble den Ball in die gegnerische Endzone zu passen und einen Touchdown zu machen. Das Publikum war begeistert, die Offense klatschte und machte sich für den eigenen Einsatz bereit, während Brennan hoch konzentriert war und sich keinen Jubel erlaubte, schließlich hatte das Spiel gerade erst begonnen. Er rief Brian zu sich, erklärte einen Spielzug und schickte dann die Offense aufs Feld. Der Quarterback war voller Ernst bei der Sache, nannte dem Team einen Spielzug und strahlte absolute Autorität aus, die er außerhalb des Feldes nicht besaß. Die Saints boten von Anfang an alles auf, was sie in der Defense hatten.
Brian brüllte an der Linie noch einmal den Spielzug durch, einen taktischen Passspielzug, während Julian zwei Safetys fixierte, die es auf ihn abgesehen zu haben schienen. Der Center übergab Brian den Ball und blockte anschließend einen riesigen Tackle, der die Linie durchbrechen wollte, um Brian zu Boden zu reißen, der den Ball an Blake,
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