Traeume aus 1001 Nacht Band 03
Wirtschaft zu behaupten. Für Khalim musste Luxus die zweite Natur sein. Vielleicht langweilte ihn das inzwischen ein wenig.
„Es gibt ein italienisches Restaurant in der Nähe, das Pronto. Es befindet sich in der Sutton Street“, sagte sie. „Dort gibt es einfaches, aber gutes Essen. Für gewöhnlich bekommt man ohne Probleme einen Tisch.“
Er war angenehm überrascht, da er erwartet hatte, dass sie ein teures Szenelokal aussuchen würde. „Dann lassen Sie uns aufbrechen“, murmelte er.
Auf dem Weg zum Auto sah Khalim wie hypnotisiert auf ihre Schultern und das geflochtene Haar, dessen heller Goldton ihn im ersten Augenblick, als er sie gesehen hatte, für sie eingenommen hatte.
Der Wagen war beeindruckend luxuriös. Die große, schwarz glänzende Limousine verbarg die Insassen hinter getönten Scheiben und wurde von einem Chauffeur in Livree gesteuert. Dieser sprang bei ihrer Ankunft heraus, um den Wagenschlag zu öffnen.
„Bring uns zum Pronto“, sagte Khalim. „In der Sutton Street.“ Der Chauffeur senkte respektvoll den Kopf.
Rose stieg ein, Philip nahm vorn neben dem Chauffeur Platz. Neben ihm saß ein stämmiger Mann in dunklem Anzug. Wahrscheinlich handelte es sich um einen Bodyguard.
Der Wagen schob sich langsam durch die verkehrsreichen Straßen, bis er vor einem Restaurant mit riesiger italienischer Flagge zum Halten kam.
„Lebhaft“, bemerkte Khalim leise, als der Chauffeur ihnen die Tür öffnete.
„Wird uns Philip nicht begleiten?“, fragte Rose.
Khalim musste einen Anflug von Eifersucht unterdrücken. Er konnte nicht glauben, dass sein attraktiver Abgesandter für sie anziehender war als er.
„Nein, er wird nicht mitkommen.“
Erschrocken bemerkte Rose, wie erleichtert sie über diese Antwort war. Sie schüttelte ihre Besorgnis jedoch für den Augenblick ab. „Das ist für mich in Ordnung“, sagte sie leichthin.
Im Restaurant herrschte eine ausgelassene Stimmung. Es ertönte italienische Musik im Hintergrund.
Die Kellnerin warf Khalim einen bewundernden Blick zu. „Haben Sie reserviert?“, fragte sie.
Khalim schüttelte den Kopf. „Können Sie einen Platz für uns finden?“
„Sicher!“ Die Kellnerin lächelte und blinzelte ihm zu.
Rose sah nervös zu Khalim hinüber. Hoffentlich würde er über die Vertraulichkeit der Frau nicht wütend sein.
Doch Khalim schien es zu genießen, dass hier niemand ahnte, wer er war. Auch Rose schien entspannt zu sein, obwohl sie in dem Leinenkostüm wie eine eisige Lady wirkte.
„Danke“, murmelte er.
Etwas in der Art, wie er sprach, ließ die Kellnerin aufhorchen. Sie führte die beiden an den besten Tisch des Lokals.
Es war der einzige Tisch, der etwas abseits der anderen stand.
Erst als sich beide gesetzt hatten, sprach er wieder.
„War dies eine Art Test, süße Rose?“, fragte er.
Sie sog wieder den berückenden Duft von Sandelholz ein. „Wieso Test?“
„Haben Sie gedacht, dass ich vor so einem spartanischen Ort zurückschrecken würde?“
Sie sah ihn erstaunt an. „Sie sind zwar ein Prinz, aber muss ich Sie deshalb gleich für einen Snob halten, Khalim?“
Eine solche Widerrede war unerhört. Er hätte sie von niemandem geduldet. Doch Roses spöttischer Ton war etwas anderes. So akzeptierte Khalim zu seinem Erstaunen die Bemerkung als berechtigten Einwand.
„Das beantwortet aber nicht meine Frage“, sagte er leise.
„Ich dachte, dass Sie schicke Restaurants bereits zur Genüge kennen“, gab sie zu. „Auch Luxus kann etwas anstrengend werden, wenn man ihn dauernd genießt. Daher wollte ich Sie zu einem Ort bringen, an dem Sie mit großer Wahrscheinlichkeit nie gegessen hätten, wenn Sie die Wahl gehabt hätten“, schloss sie.
„Das war sehr einfühlsam, Rose“, sagte er.
Das Kompliment gefiel ihr besser, als gut für sie war. „So bin ich eben“, sagte sie wegwerfend. Dann nahm sie die Karte auf, um ihr Essen auszuwählen. „Sollen wir bestellen?“
Er blickte sie wütend an. Noch niemals hatte ihn eine Frau so behandelt. Sie hatte auf seine Entscheidungen zu warten. Dennoch erhitzte ihn ihr Widerstand merkwürdigerweise.
Sie wandten sich unaufmerksam den Speisekarten zu. Schließlich bestellten sie Salat und Fisch.
„Möchten Sie Wein?“, fragte Khalim. „Oder lieber Champagner?“
„Sie trinken doch nur selten Alkohol“, entgegnete Rose. „Bitte nur ein Mineralwasser für mich.“
„Wie wäre es mit einem Früchtepunsch?“, schlug die Kellnerin vor.
Rose setzte bereits zu einer
Weitere Kostenlose Bücher