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Traeume Aus 1001 Nacht Band 04

Traeume Aus 1001 Nacht Band 04

Titel: Traeume Aus 1001 Nacht Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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mit einer Wucht, dass sie fast das Gleichgewicht verlor. O nein! Nicht hier, bitte, bitte nicht auf der Straße wie ein Tier! Wo man sie finden würde, wenn sie absolut hilflos wäre und das Baby völlig seiner Gnade ausgeliefert.
    Er würde keine Gnade kennen. Der Schmerz ließ nach. Sie rannte weiter. „Allah“, flüsterte sie. „Vergib mir, beschütz mich.“
    Plötzlich war da ein Hof. Kein Tor versperrte den Eingang. Garagen erstreckten sich auf beiden Seiten. Bei einer von ihnen war das Tor geöffnet. Ängstlich ging sie darauf zu. Ob jemand darin war? Jemand, der wie sie auf der Flucht war? Erneut fuhr ihr der Schmerz durch den ganzen Körper und ließ sie fast zu Boden sinken. In der Ferne hörte sie einen Ruf. Er kam von sehr weit weg, doch sie fürchtete weit mehr, was hinter ihr lag, als das, was möglicherweise vor ihr lag.
    Schluchzend vor Angst und Schmerz taumelte sie vorwärts durch das geöffnete Tor.
    „Mrs. Lamb? Können Sie mich hören?“
    Anna seufzte unwillig. Was wollte man von ihr? Warum ließ man sie nicht in Ruhe schlafen?
    „Bewegen Sie die Hand, wenn Sie mich hören. Mrs. Lamb, können Sie die Hand bewegen?“
    Es war unglaublich anstrengend, so als ob sie sich durch eine zähe Masse hindurcharbeiten müsste.
    „Sehr gut! Können Sie auch die Augen öffnen?“
    Plötzlich schoss ein stechender Schmerz durch ihren Kopf. Sie stöhnte auf.
    „Ich fürchte, Sie werden ziemlich üble Kopfschmerzen bekommen.“ Die Stimme, die einen starken schottischen Akzent hatte, war weiblich und gnadenlos fröhlich. „Kommen Sie schon, Mrs. Lamb! Machen Sie die Augen auf!“
    Sie öffnete die Augen. Das Licht war viel zu grell, es schmerzte. Die Krankenschwester sah sie aufmerksam an. „Gut, Mrs. Lamb. Die Erde hat Sie wieder. Und jetzt sagen Sie mir Ihren vollen Namen.“
    „Anna Lamb.“
    Die Schwester nickte. „Gut, Mrs. Lamb.“
    „Was ist passiert? Wo bin ich?“, flüsterte Anna. Sie lag auf einem Krankenhausbett, graue Vorhänge schirmten das Bett ab, und sie war, bis auf die Schuhe, völlig bekleidet. „Warum bin ich im Krankenhaus?“ Der Schmerz raubte ihr fast den Verstand. „Oh, mein Kopf!“
    „Sie hatten einen Unfall und haben eine Gehirnerschütterung. Ihrem Baby geht es gut.“
    Ihrem Baby. Ein neuer Schmerz überfiel sie, doch er ging nicht von ihrem Kopf aus. Sie rührte sich nicht, als das vertraute Gefühl der Kälte und Leere sie erfasste.
    „Mein Baby ist tot“, sagte sie tonlos.
    Die Schwester, die ihr gerade routiniert den Blutdruck maß, blickte erstaunt auf. „Aber, nein, es geht ihrer Kleinen gut! Der Kinderarzt untersucht sie gerade noch einmal“, erklärte sie, keinen Widerspruch duldend. „Ich weiß zwar nicht, warum Sie sie in einem Taxi zur Welt bringen wollten, aber Sie haben es offenbar gut gemacht.“ Sie beugte sich vor und leuchtete Anna mit einer kleinen Stablampe in die Augen.
    „In einem Taxi?“, wiederholte Anna. „Aber …“ Erfolglos versuchte sie sich zu erinnern.
    „Sie haben wirklich Glück, Mrs. Lamb!“, sagte die unerbittlich fröhliche Krankenschwester und beugte sich erneut über sie, um ihren Unterleib zu betasten. Danach runzelte sie verwundert die Stirn.
    Anna schloss die Augen und strengte sich an, trotz ihrer Verwirrung und trotz der Schmerzen Ordnung in ihr Gedächtnis zu bringen.
    Die Krankenschwester sah sie nachdenklich an. „Erinnern Sie sich daran, dass Sie entbunden haben, Anna?“
    Der Schmerz überwältigte sie. Plötzlich erinnerte sie sich an ihre schluchzenden Rufe: Ich will mein Baby sehen! Warum darf ich es nicht halten? Und dann hatte jemand gesagt: Mrs. Lamb, es tut mir so schrecklich leid. Wir konnten Ihr Baby nicht retten.
    „Ja“, antwortete sie tonlos und erwiderte den Blick der Schwester. „Ich erinnere mich.“
    Ein Mann steckte den Kopf durch die Vorhänge.„Frau Oberschwester, können Sie bitte kommen?“
    Die Schwester sammelte ihre Untersuchungsinstrumente ein. „Die Schwester von der Entbindungsstation kommt bald zu Ihnen. Sie müssen sich nur gedulden, es gibt ziemlich viel zu tun auf der Station …“
    Im selben Moment erschien eine junge Schwester und schob eine fahrbare Säuglingswiege an Annas Bett.
    „Oh, da sind Sie ja schon! Wie geht’s dem Spätzchen?“, sagte die Oberschwester, doch sie schien nicht sehr begeistert zu sein.
    Das Baby schrie, und deshalb hörte keine der beiden Schwestern Annas überraschtes Keuchen. Sie stützte sich auf die Ellenbogen, den stechenden Schmerz in

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