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Trapez

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Titel: Trapez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Handgelenk. Er sagte drängend:
    »Hör mir zu, Tom, mach mal langsam und hör zu, ja? Ich respektiere ihn. Mir« – eine lange Pause – »mir ist es nicht egal, was mit ihm passiert.«
    Er konnte es nicht sagen, dachte Tommy. Er konnte es einfach nicht sagen oder auch nur denken.
    »Gott, Tommy«, sagte Angelo. »Glaubst du, ich will, dass er sich den Hals bricht? Warum, zum Teufel, glaubst du, wollte ich ihn abhalten, die verdammte Leiter da draußen raufzuklettern? Ich wollte nicht, dass er sich verletzt.«
    »Aber er weiß das nicht. Er glaubt nicht, dass es wegen – Angelo, weißt du, warum er heute Morgen zu spät gekommen ist?«
    »Nein, verdammt, ich weiß es nicht. Warum?«
    »Er hat sein Testament gemacht, um Suzy zu versorgen. Er wird es schaffen oder sterben. Und wenn er es überlebt, wird er weitermachen. Mehr und mehr verrückte Herausforderungen ausprobieren – den Dreieinhalbfachen, über den Barney Parrish mit ihm gesprochen hat.
    Einen Dreifachen vorwärts. Er glaubt immer noch ganz tief im Inneren, wo er sich selbst nicht kennt, dass du zugeben mu ss t, ihn zu akzeptieren, wenn er tapfer genug ist.
    Da ss du ihn respektierst – dass du ihn liebst. Er kann es nicht wie Liss machen und schwanger werden, damit er eine gute Entschuldigung hat, um es nicht mehr zu versuchen, aber er kann es so wie Lucia machen. Er kann einen Unfall haben – er kann sich beim Versuch umbringen…«
    Tommy hörte auf. Er hatte keine Ahnung, was aus ihm noch herauskommen würde. Er merkte, dass er für diesen Moment der Wahrheit zu weit gegangen war.
    »Ich mag kein echter Santelli sein, ich mag nicht einmal aus eurer großartigen Familientradition stammen. Du hast dies Matt angetan, und du weißt es nich t einmal –das ist ja das Schlimme. Wenn du es absichtlich getan hättest, wäre es nicht mal so schlimm, aber du weißt es nicht einmal!«
    Seine Stimme versagte. Angelo war totenbla ss , erschüttert, aber seine Fäuste waren geballt, als ob er Tommy hier und jetzt einen Schlag verpassen wollte. Aber Jim Fortunati war am anderen Ende des Flurs an seine Tür gekommen.
    »Angelo, was soll denn das ganze Theater? Sind sie schon mit dem Filmen fertig? Wir müssen noch für die Vorstellung aufbauen. Wir wollen nicht, dass dies noch einen Tag länger dauert!«
    Kurz bevor er gewalttätig wurde, drehte sich Angelo um und ging steifbeinig auf Fortunati zu. Tommy stand wie erstarrt da und sah ihn weggehen. Ihm war übel und er fühlte den kalten Schweiß durch das ungewohnte, weiße Trikot.
    Was habe ich getan ? Wie konnte ich bei Angelo Worte wie ›Liebe‹ gebrauchen? Habe ich irgendetwas gesagt, durch das er es verstehen wird? Oder ist es alles an ihm vorbeigegangen? An seinem verdammten, verschlossenen Schädel vorbeigegangen? Als er zurück in die Manege ging, wu ss te er, dass Jim Fortunati alles gehört haben mu ss te, was sie gesagt hatten. Sein Hals fühlte sich wund an, und er fragte sich unsicher: Habe ich geschrien?
    Mario war wieder im Umkleideraum und saß vor dem beleuchteten Schminkspiegel. Stella hatte ihre Arme um ihn gelegt, und sein Kopf war so geneigt, dass er an ihrer Schulter ruhte. Sie sah auf ihn mit unendlicher Zärtlichkeit hinab, so wie sie Suzy immer ansah.
    Dazu ist es zu spät. Tommy wu ss te, dass es mal eine Zeit gegeben hatte, zu der Lucia zu ihrem Sohn durchkommen konnte. Aber Lucia, die in ihre eigenen Qualen, ihren eigenen Kampf verstrickt war, hatte nie die Zeit oder die emotionale Energie für die Kinder gehabt, die sie nicht gewollt hatte. Für Liss war der Kampf auch zu schwer gewesen. Vielleicht wen n Susan nicht so ein Biest gewe sen wäre –aber Marios Gesicht war ruhig, so ruhig wie ein Stein und als Tommy hereinkam, hob Stella schweigend und hilflos die Schultern, ließ ihre Anne von Marios Schultern herabfallen und ging aus dem Zimmer.
    Mario drückte seine Zigarette in einem Aschenbecher aus. Er stand mit einer flinken, katzenhaften Bewegung auf und ergriff Tommy bei den Schultern.
    »Mir ist es egal, was Angelo sagt! Ich werde es genauso machen, wie ich es vorgesehen habe! So wie Parrish es gemacht hat. So wie es sein mu ss !« Seine Hände legten sich eng um Tommys Hals, halb bedrohlich, halb streichelnd. »Wag es nicht, mir zu sagen, dass ich es nicht kann, Lucky. Wag es bloß nicht!«
    Tommy wand sich heraus. Er sagte: »Es ist nicht meine Sache, dir das zu sagen, jetzt nicht. Du bist angespannt, Matt. So gespannt wie ein Bogen. Ich hab’ dich schon einen

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