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Trapez

Trapez

Titel: Trapez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Anderthalbfachen versuchen und verfehlen sehen, wenn du so angespannt warst wie jetzt. Setz dich einfach hin und nimm dich zusammen! Warum, zum Teufel, lä ss t du zu, dass Angelo dir das antut?« warf er ihm vor. »Er ist es nicht wert!«
    All die Jahre. Ich bin all die Jahre bei ihm gewesen, und er braucht immer noch Angelos Zustimmung, Angelos Liebe.
    Als ob die unausgesprochenen Worte Mario erreicht hätten, errötete er. »Angelo kann zum Teufel gehen«, sagte er. Er legte seine Arme um Tommy. »Erinnerst du dich noch an das erste Mal , als du mit uns aufgetreten bist, Lucky? Das erste Mal , dass ich den Dreifachen in der Manege gemacht habe? Da wollte Angelo auch nicht, dass ich es versuche!«
    »Klar, ich weiß es noch!« Tommy machte sich frei und wandte sich ab. »Aber ich weiß auch noch, was Angelo an dem Abend gesagt hat, und er hatte recht. Er sagte: ›Setz dich hin und beruhige dich. Mach ein paar tiefe Atemübungen oder so was. Oder ich lasse es dich nicht versuchen.‹« Er schob ihn sanft vor den Schminktisch.
    »Was glaubst du, wer du bist, mich hier herumzukommandieren?« schnaubte Mario.
    Tommy sah ihm direkt in die Augen. »Ich bin dein Fänger. Das bin ich. Zeig mir mal deine Handgelenke.
    Die Maskenbildner haben ja keine Ahnung. Ball deine Fäuste oder dieser Verband wird dich schneiden.«
    Ja, das war seine Aufgabe, für alles, was zwischen ihnen war.
    Ich bin dein Fänger. Das bin ich. Ihre Blicke trafen sich einen Moment im Spiegel und trotz des seltsamen Makeups erkannte Tommy sich wieder und wu ss te mit einem sicheren Gefühl, wer sie waren. Flieger und Fänger. Das sagte alles.
    Es klopfte an der lose angelehnten Tür, sie ging auf, und eine fremde Stimme rief: »Santellis, fertig? In die Dekoration!« Barsch flüsterte Tommy, eher eine Bitte als ein Befehl: »Andiamo!«
    Mario nahm sich zusammen. »Okay, dann los.«
    Die Santellis sind immer bereit.
    Angelo wartete auf sie am Fuß des Trapezes. Er sah schwach und erschüttert aus und aus irgendeinem Grund dachte Tommy daran, wie er nach Papa Tonys Tod ausgesehen hatte, ausgelaugt. Mario rauschte an ihm vorbei und sah ihn nicht an, als die Scheinwerfer um sie herum aufflammten und die Kameraleute ihre Kaffeebecher wegstellten und ihre Zigaretten ausdrückten und sich auf die Arbeit vorbereiteten. Angelo setzte einen Fuß auf die Strickleiter, um sie sowohl für Mario ruhig zu halten, als ihn auch wirkungsvoll am Klettern zu hindern. Tommy wollte gerade an sein Ende des Trapezaufbaus gehen und blieb nahe bei ihnen stehen, er zitterte vor Erwartung.
    Mehr Ärger? Ich habe ihn gerade beruhigt – will er ihn umbringen?
    Mario sagte zwischen seinen Zähnen. »Geh mir aus dem Weg. Ich gehe rauf.«
    »Hör zu, Matt, du hast mich falsch verstanden«, sagte Angelo. »Du kannst meine Arbeit ebenso wenig tun wie ich deine. Glaubst du, ich könnte dich jetzt noch bei einem Dreifachen halten? Nicht für eine Million bar auf die Hand. Und ich hätte zuviel Angst, es zu versuchen.
    Weißt du warum?« A us seiner Stimme wurde ein Flü stern, bloß Tommy stand nahe genug, um es zu hören.
    »Ich hätte Angst, dich zu verlieren – so wie ich Papa verloren habe – oder noch schlimmer. Durch einen Fehler von mir. Ich war als Fänger nie so gut, Junge, ich hatte nie deine Klasse. Und du bist alles, was ich noch habe –du bist alles, was die Santellis noch sind. Du und Tommy. Du bist alles, was ich noch habe. Tu mir das nicht an, Junge. Ragazzo… Matteo… tu sei… sempre… e ancora… fanciullo mio… figlio mio…«
    Sein Gesicht bewegte sich. Er schluckte.
    Mario war so bla ss wie sein weißes Kostüm. Blindlings streckte er seine Hand Angelo entgegen. Angelo ergriff sie automatisch am Handgelenk. Seine Stimme war –fast – wieder unter Kontrolle.
    »Schau, ragazzo, du weißt doch noch, was Barney immer gesagt hat – du mu ss t bereit sein, dir den Hals zu brechen. Bereit, Junge. Du kannst mit deiner – deiner Kunst nichts anfangen, wenn du dich nicht dazu entschlossen hast, dir den Hals zu brechen. Du kannst – kannst diese Einstellung nicht überleben, nicht mehr als – nicht mehr als Terry. Hör mir zu, fanciullo –habe ich dich jemals falsch geleitet? Komm jetzt – habe ich das?«
    Mario schüttelte den Kopf. Seine Hand umgriff immer noch Angelos Handgelenk. Der ältere Mann schüttelte es sanft.
    »Ein Santelli riskiert es nicht und spielt keine tödlichen Idiotenspiele. Was würde Papa Tony dazu sagen? Wenn ich dir überhaupt etwas

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