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Traumfänger

Traumfänger

Titel: Traumfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marlo Morgan
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verstehen konnte, war es doch wenig aufbauend, daß mein Körper mit einem gefährlichen Insekt verglichen wurde.
    Welch ein Willkommensgruß!
    Außerhalb des Flughafens sah alles so aus wie zu Hause. Wenn der Verkehr sich nicht in der »falschen«  Richtung vorbeigeschlängelt hätte, wäre es mir wahrscheinlich wirklich so vorgekommen, als sei ich wieder in den USA. Der Taxifahrer saß auf der rechten Seite des Autos hinter seinem Steuer. Er empfahl mir eine Wechselstube, in der ich Dollarnoten kaufte, die zwar zu groß für meine amerikanische Brieftasche waren, dafür aber viel farbiger und dekorativer als unsere grünen Scheine. Außerdem entdeckte ich wunderhübsche Zwei- und Zwanzigcentmünzen.
    Ich hatte keinerlei Probleme, mich in den nächsten Tagen in Australien einzuleben. Alle größeren Städte liegen an der Küste. Jeder interessiert sich für Strand- und Wassersport. Gemessen in Quadratkilometern, entspricht die Größe des Landes in etwa den USA, auch ist es ähnlich geformt, aber das Landesinnere ist unbewohntes Ödland. Auch bei uns gab es eine Painted Desert oder ein Death Valley. Die Aussies haben jedoch manchmal Probleme mit der Vorstellung, daß es im Herzen Amerikas auch riesige Weizen- und Maisfelder gibt. Das Innere ihres Landes ist für Menschenleben so unwirtlich und unbekömmlich, daß der Royal Flying Doctor Service ständig im Einsatz ist. Die Piloten werden sogar mit Treibstoff und Ersatzteilen auf Rettungsmissionen für liegengebliebene Autos geschickt. Patienten, die sich medizinisch behandeln lassen wollen, werden mit Flugzeugen eingeflogen. Über Hunderte von Meilen gibt es keine Krankenhäuser.
    Selbst die Schulbehörde bietet für die Kinder in entlegenen Regionen Unterricht übers Radio an.
    Die Städte selbst sind sehr modern, mit Hilton, Holiday Inn und Ramada Hotels. Es gibt Einkaufszentren, Designerkleidung und öffentliche Verkehrsmittel.
    Mit dem Essen ist es eine andere Geschichte. Was die amerikanischen Leibspeisen angeht, übt man dort noch sehr, um sie halbwegs imitieren zu können, aber ich habe einen erstklassigen Shephard's Pie gegessen, wie ich ihn in England nicht besser hätte finden können. In den seltensten Fällen servieren sie Wasser zum Essen, und Eiswürfel sind in Australien völlig unbekannt.
    Aber ich liebe die Menschen dort, und ich liebe ihre Ausdrucksweise, die sich oft von der amerikanischen unterscheidet. So sagen sie zum Beispiel: 
    fair dinkum statt Okay - in Ordnung 
    chook statt chicken - Hühnchen 
    chips statt french fries - Pommes frites 
    sheila statt young girl - junges Mädchen 
    lolly statt candy - Bonbon 
    sweets statt dessert - Nachtisch 
    bush statt rural area - Land im Unterschied zur Stadt 
    tinny statt can of beer - Bierdose 
    joey statt infant 
    kangaroo - Känguruhbaby 
    biscuit statt cookie - Keks 
    swag statt bedroll oder backpack - zusammengerolltes Bettzeug, Rucksack
    walkabout statt leaving for unknown period - für unbestimmte Zeit verschwinden
    having a crook day statt having a bad day - einen schlechten Tag haben
    tucker statt food - Essen 
    footpath statt sidewalk - Bürgersteig 
    bilhbong statt watering hole - Wasserloch, stehendes Wasser
    boot statt trunk - Kofferraum 
    serviette statt table napkin - Serviette 
    In den Geschäften fand ich es immer eigenartig, daß sie erst danke und dann bitte sagten: »Das macht einen Dollar, danke.«
    Bier gehört zu den großen Nationalheiligtümern. Da ich mir selbst nie viel aus Bier gemacht habe, habe ich die vielen Sorten, auf die sie so stolz sind, nie durchprobiert. Jedes australische Bundesland hat seine eigene Brauerei, und die Menschen lassen in ihrer Loyalität zu einer bestimmten Biersorte, zum Beispiel Foster's Lager oder Four X, nicht mit sich spaßen.
    Auch für die verschiedenen Nationalitäten haben die Australier ihre ganz eigenen Bezeichnungen. Von Amerikanern reden sie oft als den Yanks, die Bürger Neuseelands heißen Kiwis und die Briten Bloody Poms. Jemand, der es wissen muß, erklärte mir, das Wort »pom« beziehe sich auf das rote Gefieder, das man bei englischen Militäruniformen oft sieht. Ein anderer meinte jedoch, es stamme von den Initialen POM ab, die auf die Kleidung der Sträflinge gedruckt waren, die im 19. Jahrhundert auf den Kontinent kamen - Prisoner of His Majesty.
    Doch was mir an den Australiern am besten gefällt, ist der singende Rhythmus ihrer Sprache. Natürlich sagten sie mir, daß ich diejenige mit einem Akzent

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