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Traumlawine

Traumlawine

Titel: Traumlawine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Sithe lachte nur.
    »Du warst bei den Drynen?«
    Der Fremde nickte und starrte Trobus unbewegt an.
    »Dann wirst du mir helfen!« forderte der Anführer der Piraten.
    »Ich wüßte nicht, was ich mit dir zu schaffen hätte. Verschwinde und laß mir meine Ruhe.«
    Trobus beherrschte sich mühsam. Sein Gegenüber schien ein geübter Kämpfer zu sein. Jedenfalls verriet dessen angespannte Haltung, daß er mit der Klinge hervorragend umzugehen verstand.
    Zwischen den Felsen tauchten die anderen Piraten auf.
    »Immer noch widerborstig?« höhnte Trobus.
    »Ich sage es dir nur einmal: verschwinde!«
    »Wer bist du, daß du dein Maul so voll nimmst?«
    »Nenne mich Gherym. Vielleicht ist es das letzte, was du über die Lippen bringst.«
    Mit einem Aufschrei stürmte der Sithe vor. Seine Streitaxt beschrieb einen Halbkreis, aber Gherym wechselte behende den Standort. Bevor Trobus nachsetzen konnte, ertönte Kampflärm. Überrascht hielt er inne. Auch Gheryms Augen weiteten sich in jähem Erstaunen.
    Die Felswände ringsum waren in Auflösung begriffen, machten einer weiten Ebene Platz, auf der zwei Kriegerheere einander belauerten. Zweifellos war die Reiterschar überlegen, und sie griff in einer Linie an.
    Doch die Krieger formierten sich, bildeten einen Keil, der die Reiter spaltete und von zwei Seiten her anging. Es gab bei beiden Heeren große Verluste. Die Kämpfenden waren überall. Sowohl Trobus und seine Piraten wie auch Gherym fanden sich jäh innerhalb der gegnerischen Linien wieder und mußten selbst um ihr Leben kämpfen.
    Der Sithe wütete wie ein Besessener. Seine Streitaxt säte Tod und Verderben, dennoch vermochte er kaum, sich Luft zu verschaffen.
    Alles wiederholte sich, nur drohten diesmal die Amazonen zu unterliegen. Mythor und Glair zogen sich weiter zurück, obwohl sie wußten, daß sie dem Geschehen nicht mehr entrinnen konnten. Sehr bald würden sie mit in den Strudel der Ereignisse hineingezerrt werden. Glair jedenfalls prophezeite dies.
    »Mythor…«
    Fronjas Stimme hallte über die Ebene. Er blieb stehen, sah sich suchend um.
    »Wir müssen nach Carlumen zurück!«
    Ein flüchtiger Schatten streifte ihn. Er wußte, daß es Fronja war, aber er konnte sie nicht festhalten.
    »Flieht!« rief die Tochter des Kometen. »Ich versuche, das Unheil wenigstens aufzuhalten.«
    Sie hatten die Orientierung verloren. Ringsum wurde erbittert gekämpft. Das Klirren der Waffen war eine grausame Melodie, die sich tief in die Seele einbrannte. Dagegen war selbst die Schlacht im Hochmoor von Dhuannin nur ein leichtes Geplänkel gewesen. Gierig sog das trockene Erdreich das Blut der Gefallenen auf.
    »Es ist grauenvoll«, ächzte Glair. »Hoffentlich wird das niemals Wirklichkeit.«
    Vor ihnen hastete ein einzelner Mann über die Steppe, von zwei Kriegern verfolgt.
    »Das ist Nuell«, stellte Mythor überrascht fest. »Wir müssen ihm beistehen.«
    Er holte die beiden Krieger ein, ehe sie Nuell erreichten. Den einen streckte er mit einem blitzschnellen Hieb nieder, der andere stellte sich ihm zum Kampf. Hart prallten ihre Klingen aufeinander. Das Gesicht seines Gegners wirkte verzerrt, in seinen Augen glomm ein düsteres Feuer. Mythor glaubte erkennen zu können, daß er keinen Gorganer vor sich hatte.
    Der Krieger schwang sein Schwert beidhändig. Mit dem Mut und der Kraft eines Verzweifelten schlug er zu und machte es dem Sohn des Kometen schwer, jeden Hieb zu parieren. Mythor fintierte, wirbelte herum, führte einen shantiga, doch sein Gegner schien alle Finessen im voraus zu durchschauen.
    Es war Glair, die den erbitterten Kampf entschied, indem sie die Waffe des Gefallenen an sich nahm und damit zuschlug. Ächzend brach der Krieger in die Knie.
    Mythor nickte der Hexe dankbar zu. Sie lächelte – dennoch war ihre Besorgnis nicht zu übersehen.
    Er wandte sich an Nuell, der wie Espenlaub zitterte und Anstalten traf, erneut davonzulaufen.
    »Du wirst kämpfen müssen.«
    »Ich – ich kann nicht.«
    »Memme«, zischte Glair verächtlich.
    »Die Drynen haben mir allen Mut geraubt«, versuchte Nuell eine Rechtfertigung. »Ich wollte stark werden und unbesiegbar.«
    »Du solltest die Schuld bei dir selbst suchen. Vielleicht waren deine Ziele zu hoch gesteckt.«
    Nuell starrte die Hexe ungläubig an. Sie hob das zweite Schwert auf und drückte es ihm in die Hand.
    »Versuche, zu dem zurückzufinden, was du früher warst. Lieber ein Wilder aus dem Land der Wilden Männer als ein Feigling.«
    Erneut kam ihnen eine

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