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Alantua

Alantua

Titel: Alantua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Bernett
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Prolog
    Gehüllt in einen dunklen Umhang eilte Arthano, Prinz von Kantú, über schwarzes Gestein hinauf zum Berg des Dämons.
    Keine Wolke bedeckte den Himmel über ihm, nur die Sterne leuchteten ihm den Weg. Es war die Nacht des Monats, in der Monwym, die Mondgöttin, Herrscherin über das Wasser, ihr Gesicht verbarg. Nur in dieser Nacht, so hatte es die Priesterin gesagt, konnten sie den Dämon beschwören.
    Bereits bei Sonnenuntergang war der Prinz aufgebrochen. Allein, gekleidet in das einfache Tuch eines Dieners, und hatte einen alten braunen Gaul aus den Stallungen geholt, statt seinen schwarzen Hengst Bergamon zu satteln. Es sollte niemand mitbekommen, was er in dieser Nacht vorhatte. Nur die Sterne waren seine Zeugen. Und die, so war er gewiss, würden ihn nicht verraten.
    Das Pferd hatte er am Fuße des Berges zurückgelassen, die Zügel in Ermangelung eines Baumes oder Astes einfach am Boden mit einem schweren Stein fixiert. Das gemächliche Tier hatte sofort damit begonnen, an ein paar trockenen Grasbüscheln zu kauen. Arthano hoffte, sie würden es solange beschäftigen, bis er zurückkam. Er hatte keine Lust, den staubigen Pfad nach Kantarra zurück zu laufen.
    Nach der Hälfte des Weges war er nun schweißgebadet. Es war eine lauwarme Frühlingsnacht und der Aufstieg beschwerlich. Doch die Mühe würde sich lohnen.
    Beinahe hätte er sie übersehen, die schmale Steinspalte, durch die man das Innere des Dämonenberges betreten konnte. Sie war gerade breit genug, dass er sich seitwärts hindurchzwängen konnte. Nach zwei Schritten hatte ihn die Schwärze des Berges umfangen. Er sah nichts mehr, konnte nur noch vorsichtig den Weg mit den Füßen ertasten und stützte sich mit den Händen an der scharfkantigen Steinwand vor seinem Gesicht ab. Der Felsen war
warm.
    Und dann, als er schon dachte, die Schwärze würde niemals enden und er würde einfach in ein endlos tiefes Loch stürzen, sobald der Durchgang zu Ende war, bemerkte er endlich ein sanftes Glühen. Das Glühen wurde heller, beschien orange und warm sein Gesicht. Gleichzeitig wurde der Fels unter seinen Händen immer heißer. Er musste die Hände sinken lassen.
    Schließlich trat er aus dem Schacht. Die orangefarbene Hitze traf ihn so heftig, dass er fast taumelte. Er schloss die Augen, zwang sich, ruhig zu atmen und die Angst zu bekämpfen. Die Angst war der Feind.
    Er presste entschlossen die Lippen zusammen, öffnete seine Augen und atmete langsam durch die Nase ... was sich als Fehler erwies. Die Luft hier war heiß, beißend und voller Schwefel. Rasch hob er die Hand und hielt eine Ecke seins Umhangs vor Mund und Nase.
    Lange würde er es in dieser brodelnden Hölle nicht aushalten, trotz des magischen Trankes, den vor dem Aufbruch zu sich genommen hatte.
    Er stand auf einem Felsvorsprung, der sich weit oben über einem See aus Lava erhob. Eine Frau stand majestätisch am Rande des Vorsprungs gekleidet in ein schwarzes Gewand aus fließendem Stoff, der sich jeder ihrer Rundungen zart anschmiegte.
    Es war die Priesterin.
     
    Der Schein der Glut ließ ihr hellgoldenes Haar leuchten wie die untergehende Sonne. Ihr schien weder die Hitze noch der Gestank etwas auszumachen. Das Kinn stolz nach oben gereckt, lächelte sie ihm entgegen und breitete die nackten Arme aus.
    „Willkommen, Prinz von Kantú. Willkommen im Berg des Dämons!“
    Den Stoff seines Umhangs noch immer vor dem Gesicht nickte er ihr zu. Es ärgerte ihn, dass sie sich hier gebärdete, als wären Hitze und Gestank nicht vorhanden, während er kaum atmen konnte. Und doch, wie er sie dort stehen sah, stolz und schön im Schein der Lava, spürte er ein heftiges Verlangen nach ihr.
    Langsam schritt er auf sie zu, den Rand des Vorsprungs stets im Blickwinkel.
    „Seid Ihr bereit, Prinz?“ verlangte sie zu wissen und er meinte in ihren Augen zu erkennen, dass sie auf ihn herabsah.
    Er ließ den Zipfel seines Umhangs sinken. „Bereit für alles, was notwendig ist.“
     
    Wenn er nur ganz flach atmete, nicht hinunter in die glühende Tiefe sah und sich allein auf die Priesterin konzentrierte, mochte er es hier oben eine kurze Weile aushalten.
     
    Sie schloss die Augen, drehte sich langsam um, legte den Kopf in den Nacken und rief andächtig: „Oh Dämon, Sohn der Sonnengöttin Alanwy und des Herrn der Dunkelheit, höre mich, Deine getreue Dienerin Zelena! Höre mich, Kind des Feuers und der Dunkelheit! Bei mir steht demütigst Arthano, Prinz von Kantú, und erflehet Deine

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