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Traveler - Roman

Traveler - Roman

Titel: Traveler - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag <München>
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nicht.«
    »Kann ich die Laborberichte sehen?«
    »Es gibt keine.«
    »Woher kann ich die Substanz beziehen?«
    »Kommen Sie mit«, sagte Boone. »Wir werden gemeinsam danach suchen. Falls wir fündig werden, müssen Sie eine schnelle Entscheidung treffen.«
     
    Die beiden Männer brachen sofort auf. Sie fuhren in Boones Geländewagen nach Manhattan. Boone trug einen Kopfhörer mit Mikrofon und führte mehrere Telefongespräche, wobei er niemals konkret wurde und keine Namen nannte. Aus den abgehackten Äußerungen erriet Richardson, dass Boones Leute in Kalifornien nach einem Mann in Begleitung einer gefährlichen Leibwächterin suchten.
    »Wenn Sie ihr begegnen, achten Sie auf ihre Hände. Und lassen Sie sie auf keinen Fall zu nah an sich ran«, kommandierte Boone. »Ich rate zu einer Sicherheitszone von zweieinhalb Metern.«
    Es gab eine lange Pause, während der Boone zusätzliche Informationen zu erhalten schien.
    »Ich glaube nicht, dass die Irin sich in Amerika aufhält«, sagte er dann. »Meinen europäischen Quellen nach ist sie vollständig abgetaucht. Falls Sie sie sehen, müssen Sie mit extremen Maßnahmen reagieren. Sie kennt keine Hemmungen. Äußerst gefährlich. Wissen Sie noch, was in Sizilien passiert ist? Ja? Gut, dann denken Sie immer dran.«
    Boone schaltete sein Telefon aus und konzentrierte sich auf die Straße. In den Gläsern seiner Brille spiegelte sich das erleuchtete
Armaturenbrett. »Dr. Richardson, ich habe gehört, Sie hätten vom genetischen Forschungsteam unautorisiert Informationen angefordert?«
    »Es war ein Versehen, Mr. Boone. Ich wollte nicht …«
    »Aber Sie haben nichts davon gelesen.«
    »Doch, leider. Aber …«
    Boone sah den Neurologen streng an, als wäre der ein bockiges Kind. »Sie haben nichts davon gelesen«, wiederholte er.
    »Nein. Ich glaube nicht.«
    »Gut.« Boone zog auf die rechte Spur hinüber und nahm die Ausfahrt nach New York City. »Dann gibt es kein Problem.«
     
    Sie erreichten Manhattan gegen zehn Uhr abends. Richardson starrte aus dem Fenster und sah einen Obdachlosen, der in Mülltonnen wühlte. Junge Frauen, die lachend ein Restaurant verließen. Nach der Ruhe im Forschungszentrum kam New York ihm laut und wie außer Kontrolle vor. Hatte er diese Stadt wirklich mit seiner Exfrau besucht, um Theaterstücke zu sehen und in Restaurants zu essen? Boone fuhr auf die East Side und parkte in der Achtundzwanzigsten Straße. Sie stiegen aus und liefen auf die dunklen Türme des Bellevue-Krankenhauses zu.
    »Was machen wir hier?«, fragte Richardson.
    »Wir treffen einen Freund der Evergreen Foundation.« Boone warf Richardson einen kurzen, abschätzenden Blick zu. »Heute Abend werden Sie erfahren, wie viele neue Freunde Sie in dieser Welt haben.«
    Boone reichte der gelangweilten Empfangsdame eine Visitenkarte. Daraufhin gestattete sie ihnen, mit dem Aufzug in die psychiatrische Abteilung hinaufzufahren. Im sechsten Stock saß ein uniformierter Wachmann hinter einer Plexiglasscheibe. Der Mann wirkte nicht überrascht, als Boone eine
Automatikpistole aus dem Schulterhalfter zog und sie in ein kleines graues Schließfach legte. Sie betraten die Station. Ein kleiner Latino im weißen Laborkittel erwartete sie. Er lächelte und streckte beide Hände aus, als wären sie zu einer Geburtstagsfeier gekommen.
    »Guten Abend, Gentlemen. Wer von Ihnen ist Dr. Richardson ?«
    »Ich.«
    »Es ist mir ein Vergnügen, Ihre Bekanntschaft zu machen. Ich bin Dr. Raymond Flores. Die Evergreen Foundation hat mir Ihren Besuch bereits angekündigt.«
    Dr. Flores geleitete sie den Gang entlang. Obwohl es spät war, schlurften immer noch einige Patienten in grünen Baumwollpyjamas und Bademänteln herum. Sie wirkten, als stünden sie unter Drogen. Ihre Bewegungen waren verlangsamt, ihr Blick war tot, und ihre Hausschuhe machten auf dem gekachelten Boden leise, schabende Geräusche.
    »Sie arbeiten also für die Stiftung?«, fragte Flores.
    »Ja. Ich leite ein Sonderprojekt.«
    Dr. Flores führte sie an mehreren Krankenzimmern vorbei bis zu einer abgeschlossenen Tür. »Ein Mitarbeiter der Stiftung  – er heißt Takawa – bat mich zu überprüfen, ob wir Neuzugänge haben, die unter dem Einfluss dieser neuen synthetischen Droge namens 3B3 aufgegriffen wurden. Bis jetzt hat noch niemand eine chemische Analyse vorgenommen, aber es scheint sich um ein starkes Halluzinogen zu handeln. Leute, die es konsumiert haben, berichten von Visionen anderer Welten.«
    Flores schloss die

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