Trickschule fuer Katzen
man ihr buchstäblich auf die Sprünge hilft: Dafür können Sie entweder Fingertarget/Targetstab benutzen oder auch einige wenige Male mit Futter locken. Ich beschreibe den Übungsaufbau mit einer kurzen Lockhilfe:
Sprünge über das Bein können genauso aufgebaut werden wie Hürdensprünge. Anfangs zögert Eazy noch und bekommt Click und Belohnung für den Ansatz, seine Pfötchen auf das Bein zu stellen. Dann überwindet er sich und meistert den Beinsprung schließlich sogar durch den Reifen. (Fotos: Nissen)
Setzen Sie sich seitlich neben die Hürde. Nehmen Sie ein Leckerchen in die Hand, zeigen Sie es Ihrer Katze und führen Sie es entlang der Lauf- und Sprungbahn vor Ihrer Katze über die Hürde. Strecken Sie dabei Ihren Zeigefinger wie für das Fingertarget. Zusätzlich können Sie dort, wo die Katze landen soll, ein- oder zweimal mit dem Finger auf den Boden klopfen. Ihre Katze folgt Finger und Leckerli über die Hürde?
Clicken Sie genau im Moment des Sprungs und geben Sie ihr die Belohnung. Wiederholen Sie diesen Ablauf und führen Sie Ihre Katze mit der gleichen Haltung der Leckerlihand und einem Klopfen auf die andere Seite der Hürde. Klappt das recht flüssig, wiederholen Sie das Locken noch zwei- oder dreimal, aber geben Sie als Belohnung nicht das Lockleckerli, sondern eines aus der anderen Hand. Dann führen Sie nur noch die Handbewegung aus, ohne eine Leckerei in der Hand zu halten. Ihre Katze lernt auf diese Weise ganz fix, dass es sich lohnt, auf Ihr Handsignal hin über die Hürde zu springen.
Das beschriebene Signal für den Sprung über die Hürde besteht aus einer optischen und einer akustischen Komponente. Die Katze sieht Ihren über/hinter die Hürde deutenden Finger und sie hört das Klopfen dahinter. Wenn Sie das häufig genug trainieren, werden beide Signalkomponenten auch allein für die Katze verständlich sein. Wenn Sie ein Klopfen hinter einer Hürde hört, weiß sie dann, dass dies eine Gelegenheit ist, sich mit einem Sprung hinüber C & B zu verdienen.
Wenn man der Katze durch ein Target oder durch Locken eine Hilfestellung auf dem Weg zum Trick gibt, kann und sollte man dies direkt dafür nutzen, ein Handsignal für diesen Trick aufzubauen. Für alle anderen Trainingsweisen gilt beim Clickern: Das Signal kommt ganz zum Schluss, nämlich dann, wenn die Katze die Übung hundertprozentig verstanden hat. Sie brauchen sich also bei allen Tricks, die Sie Ihrer Katze beibringen, noch keine Gedanken über Handsignale zu machen. Darum kümmern wir uns später.
Dritter Weg zum fertigen Trick:
Capturing
(Foto: Nissen)
Neben dem traditionellen Weg zum Trick, dem Shaping, und dem „Schummeln“ mit Targetstab oder Locken gibt es noch eine dritte Möglichkeit, einer Katze einen Trick beizubringen: das sogenannte Capturing. Das englische „to capture“ bedeutet einfangen.
Sie können also mit dem Clicker Verhaltensweisen Ihrer Katze, die Sie gern in Ihr Trickrepertoire aufnehmen möchten, einfangen, wenn Ihre Katze diese spontan zeigt – innerhalb, aber vor allem auch außerhalb einer Trainingseinheit.
Verhalten einfangen – allzeit bereit
Das Capturing bietet sich vor allem für solche Tricks an, bei denen das Shaping besonders schwierig und langwierig wäre, und für alle natürlichen Verhaltensweisen und Bewegungen, die die Katze als Teil ihres Spiel- oder Komfortverhaltens zeigt.
Capturing setzt voraus, dass Sie selbst allzeit bereit sind – und zwar clickbereit. Wie auch in einer „normalen“ Trainingseinheit ist es beim Capturing entscheidend, dass Sie im richtigen Moment clicken, und das ist genau der Augenblick, in dem die Katze das gewünschte Verhalten zeigt. Wenn Ihre Katze das Verhalten schon beendet hat, ist es zu spät für den Click! Nicht ganz so dramatisch ist es, wenn Sie für die Präsentation der Belohnung eine Sekunde länger brauchen. Eine Belohnung muss aber unbedingt und möglichst schnell folgen. Gewöhnen Sie sich an, einen Clicker und eine kleine Dose mit Belohnungen in der Hosentasche zu haben (wenn Sie den Zungenclick benutzen, sind Sie beim Capturing organisatorisch klar im Vorteil). Sie könnten auch mehrere Clicker und Belohnungsdöschen an verschiedenen Stellen in der Wohnung platzieren, sodass sie immer griffbereit sind. Dann können Sie ganz wunderbar eine ganze Reihe von Tricks einfangen. Damit dieses spontane Verhalten Ihrer Katze zu einem abrufbaren Trick werden kann, müssen Sie ihr ein Signal für das
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