Trickschule fuer Katzen
clicken.
Clickerrequisiten: verschiedene Targetstäbe, Auswahl an Futterbelohnungen, Clicker, Reifen, Leckerlidöschen, Futtertasche. (Foto: Nissen)
Sie haben Schwierigkeiten mit dem Schnalzen?
Dann probieren Sie es mal mit einem lauten Kuss in die Luft, einem richtigen Schmatzer – das erzeugt ein ähnliches Geräusch.
Der Mensch ist dran – das Clickerspiel
Schon ist es an der Zeit für die erste praktische Übung. Allerdings clickern Sie dabei noch nicht Ihre Miez, sondern Sie beginnen mit einem Menschen. Laden Sie Ihren Partner, eine Freundin oder Ihr Kind zum Clickerspiel ein – Sie können ihnen mit gutem Gewissen viel Spaß versprechen!
So funktioniert das Clickerspiel: Denken Sie sich eine Handlung aus, die Ihr Spielpartner ausführen soll. Beginnen Sie mit etwas Einfachem: sich auf einen bestimmten Stuhl setzen; den Fenstergriff anfassen; den Lichtschalter berühren. Sagen Sie Ihrem Spielpartner nicht, was Sie von ihm erwarten, sondern dass er durch Ausprobieren selbst herausfinden muss, was Sie sich überlegt haben. Die Hilfe erfolgt durch den Clicker. Erklären Sie ihm, dass der Click bedeutet: „Prima! Du bist auf dem richtigen Weg“, und dass Sie ansonsten nicht mit ihm sprechen und ihm keine weiteren Hinweise geben dürfen. Sie weisen ihm ausschließlich mit dem Clicker den Weg zum Ziel.
Für das Lichtschalterbeispiel könnte das etwa so ablaufen: Er guckt oder wendet sich in die Richtung des Lichtschalters – Click! Er schaut woanders hin – kein Click. Sein Blick geht wieder grob in Richtung Lichtschalter – Click! Er hebt sein Bein zum Schritt in die richtige Richtung – Click! Er macht einen weiteren Schritt in Richtung Lichtschalter – Click! Noch ein Schritt – Click! Geht er aber am Lichtschalter vorbei durch die Tür – kein Click! Er fragt: „Soll ich hier nicht entlang?“ Sie lächeln freundlich, sagen nichts und warten auf die nächste Möglichkeit zum Clicken: Er kehrt um – Click! Läuft er nun in die andere Richtung am Lichtschalter vorbei – kein Click! Dreht er sich erneut – Click! Er ist jetzt wie festgetackert in der Nähe des Türrahmens und berührt diesen mit der Hand – Click. Er berührt den Türrahmen erneut und auf Lichtschalterhöhe – Click! Berührt er den Türrahmen sehr viel höher – kein Click! Er fasst den Türrahmen wieder auf Lichtschalterhöhe an – Click! Er bewegt seine Hand in Richtung Lichtschalter – Click! Drückt er auf den Lichtschalter – Click und Jackpot durch verbale Bestätigung: „Super! Genau, das wollte ich!“
„Irgendwas mit der Schublade?“ Der Lichtschalter ist schon in der Nähe, aber noch nicht als Zielobjekt erkannt. (Foto: Nissen)
Das klingt ganz leicht, erfordert aber aufseiten des Trainers einiges: Zunächst müssen Sie genau entscheiden, welches Verhalten Sie am En-de sehen möchten. Vor dem Start sollten Sie im Kopf einmal durchspielen, welche Ansätze Ihr Spielpartner auf dem Weg zum Ziel zeigen könnte. Das kann ein erster Schritt in Richtung Zielobjekt sein, aber wahrscheinlich können und sollten Sie schon vorher ansetzen: bei einem Blick oder einem leichten Vorlehnen des Oberkörpers in die richtige Richtung. Wenn man nicht schon vorher diese kleinen Schritte klar für sich definiert hat, kommt man zwangsläufig während des Spiels ins Grübeln. „Soll ich das jetzt clicken? Ein Schritt ist ja gut, aber es war nicht ganz die richtige Richtung. Hm, vielleicht hätte ich eben schon clicken sollen, als er dorthin geschaut hat …“
Während Sie nun all das denken, bleibt Ihr Spielpartner ungeclickt. Das ist kein schönes Gefühl, weil zum einen die erhoffte Bestätigung ausbleibt und zum anderen leicht Ratlosigkeit entsteht, die weitere Aktivitäten und Versuche hemmen kann. Während des Spiels sind also Klarheit und größte Aufmerksamkeit gefragt, damit Ihnen auch die klitzekleinen Ansätze und Bewegungen nicht entgehen.
Für Ihren Spielpartner wird es nämlich umso leichter und motivierender, je häufiger er einen Click als Reaktion auf eine Handlung bekommt. Dazu muss der Click im Moment der Handlung erfolgen. Wenn Sie zum Beispiel möchten, dass Ihr Partner mehrere Schritte vorwärtsgeht, müssen Sie immer genau dann clicken, wenn er sein Bein zum Schritt hebt. Sind Sie etwas zu spät und clicken, wenn er sein Bein gerade absetzt, dann wird er stocken und innehalten, denn Sie clicken ihn dafür, beide Füße auf dem Boden zu haben.
Ihr Spielpartner ist ein
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