Trickschule fuer Katzen
Tricks mit Katzen?
Zur Verwendung dieses Buches
(Foto: Nissen)
Clickertraining gehört für mich zu den schönsten gemeinsamen Unternehmungen von Mensch und Katze. Es geht dabei nicht darum, die Katze zu einem willenlosen, unterwürfigen Geschöpf zu machen, das springt, wenn wir „Hüpf“ sagen.
Clickertraining regt die Katzen dazu an, aktiv zu sein, neue Verhaltensweisen auszuprobieren und ihre Geschicklichkeit zu verbessern. Ängstliche Katzen können an Selbstvertrauen gewinnen, passive Katzen entwickeln Eigeninitiative, ungeduldige und unhöfliche Katzen können ihre Selbstbeherrschung verbessern. Und vor allen Dingen: Diese Form des Tricktrainings erfordert es, dass Ihre Katze denkt und lernt. Deshalb ist es ein tolles Mittel gegen chronische Unterforderung im Alltag vieler Wohnungskatzen.
Wenn Sie mit dem Tricktraining beginnen, sind Sie zunächst in einer Doppelrolle. Sie lernen selbst etwas ganz Neues, sind aber von Anfang an zugleich die Trainerin oder der Trainer Ihrer Katze. Wie leicht und mit welcher Freude Ihre Katze die Tricks lernen kann, hängt maßgeblich von Ihren Trainerqualitäten ab. Clickertraining setzt auf die freiwillige Mitarbeit Ihrer Katze, und die bekommen Sie dann, wenn das Training Ihrer Katze Spaß macht. Das kann von vielen kleinen und großen Dingen abhängen. Es lohnt sich sehr, sich damit im Vorfeld etwas ausführlicher auseinanderzusetzen.
Bestimmt haben Sie schon quer durch das Buch geblättert und die eine oder andere Trickanleitung gelesen. Das hätte ich an Ihrer Stelle jedenfalls so gemacht, und es würde mir in den Fingern jucken, sofort mit einer ersten Übung zu beginnen. Aber ich bitte Sie, sich noch etwas Zeit für die Vorbereitung zu nehmen. Ihre Katze wird die Trickschule nur dann erfolgreich und mit Vergnügen absolvieren, wenn sie von Ihnen flüssig und angenehm durch die Übungen geleitet wird. Das setzt voraus, dass Sie zunächst das nötige Wissen und etwas Praxis erwerben. Keine Angst, dies ist kein Theoriebuch! Bald schon können Sie direkt in das Training mit Ihrer Katze einsteigen.
Ab hier finden Sie Anleitungen für erste Tricks im Wechsel mit weiteren Informationen zu Trainingstechniken. Bitte arbeiten Sie die Übungen in diesem Kapitel mit Ihrer Katze chronologisch durch, da sie die Basis für alle weiteren Tricks und Übungen bilden. Im Anschluss daran können Sie die weiteren Trickideen mit Ihrer Katze einstudieren. Üben Sie das Clickern zunächst mit Menschen, trainieren Sie Ihr Timing und sammeln Sie Erfahrungen. Wenn das gut klappt, können Sie Ihrer Miez souverän den Weg zu verschiedenen Tricks zeigen. Gestehen Sie ihr ebenfalls etwas Zeit zu, das Prinzip des Clickertrainings erst mal zu begreifen. Sie werden merken, wenn es bei Ihrer Katze „Click“ gemacht hat!
Ich wünsche Ihnen viele schöne Momente, spannende Erkenntnisse und ganz viel Spaß beim Tricktraining!
Christine Hauschild, im August 2010
Mit dem Click zum Trick
(Foto: Boumala)
Die in diesem Buch beschriebenen Tricks werden mithilfe des Clickertrainings eingeübt – eine faszinierende Möglichkeit, der Katze verständlich zu machen, was wir von ihr erwarten. Durch Click und Belohnung wird sie zu weiteren Taten motiviert.
Wichtigstes Werkzeug – der Clicker
Als wichtigstes Trainingsutensil benötigen Sie einen Clicker. Er ist eine Art Knackfrosch, der ein prägnantes, kurzes Geräusch macht, wenn man daraufdrückt. Im Fachhandel und im Internet sind Clicker heute leicht erhältlich. Es gibt sie in verschiedenen Formen und Farben und – dieser Aspekt ist wichtig für Ihre Katze – in verschiedenen Lautstärken. Der leiseste mir bekannte Clicker ist der sogenannte i-click, der von der Clickerpionierin Karen Pryor entwickelt wurde.
Als Alternative zu einem Clicker können auch andere Geräusche genutzt werden, etwa das Klacken eines Kugelschreibers. Das gewählte Clickgeräusch sollte allerdings zwei Kriterien erfüllen: Es sollte jedes Mal möglichst gleich klingen, und es darf nicht außerhalb der Trainingseinheiten im Alltag der Katze erklingen.
Wenn Sie nicht zufällig schnalzen, um Ihre Katze zu rufen oder zum Futter zu bitten (was viele Leute tun), dann würde ich Ihnen den sogenannten Zungenclick empfehlen. Ein Schnalzen mit der Zunge eignet sich sehr gut als Clickgeräusch und bietet zwei große Vorteile: Sie haben eine Hand frei, weil Sie keinen Clicker festhalten müssen, und Sie können auch außerhalb des Trainings spontan
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