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Trieb: Paul Kalkbrenner ermittelt. Bd. 3 (Ein Paul-Kalkbrenner-Thriller) (German Edition)

Trieb: Paul Kalkbrenner ermittelt. Bd. 3 (Ein Paul-Kalkbrenner-Thriller) (German Edition)

Titel: Trieb: Paul Kalkbrenner ermittelt. Bd. 3 (Ein Paul-Kalkbrenner-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krist
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aus. »Herr Kalkbrenner!«, rief er laut.
    Der Kommissar beglückte gerade einen Penner mit einem halb vollen Schälchen Fritten, Sackowitz’ Ruf hatte er jedoch nicht vernommen.
    »Herr Kalkbrenner!«, versuchte es Sackowitz erneut und zwängte sich an den Leuten vorbei. »Jetzt machen Sie doch mal Platz.«
    »Mach halt selber Platz!« Jemand verpasste ihm einen Schubs. Sackowitz geriet ins Stolpern und knallte mit den Knien voran auf den Bürgersteig. Ein schadenfrohes Kichern erhob sich aus der Menge.
    »Sehr witzig!« Der Journalist rappelte sich unter Ausstoß von Flüchen auf, dann hielt er erneut Ausschau nach dem Kommissar, der gerade im Hoteleingang verschwand.
    »Und Sie haben ein Loch.« Der Schutzpolizist grinste breit.
    »Hä?«
    »Ein Loch in der Hose.«
    Verdammt!
Bei dem Sturz hatte der Stoff seiner Hose einen Riss bekommen.
Ausgerechnet die teure Hose.
Wütend ging Sackowitz auf den Beamten zu. »Könnten Sie den Kommissar bitte mal rufen?«
    »Welchen Kommissar?«
    »Herrn Kalkbrenner. Er ist gerade in das Hotel gegangen. Ich kenne ihn.«
    »Tut mir leid, aber ich darf meinen Posten nicht verlassen.«
    »Dann schicken Sie eben einen Kollegen.«
    »Ich glaube auch nicht, dass der Kommissar in dieser Situation Zeit für Sie hat.«
    »Es ist aber wichtig«, sagte Sackowitz. »Ich bin von der Presse.«
    »Genau deshalb!«
    »Ich werde mich über Sie beschweren.«
    Der Schutzpolizist nickte. »Das sei Ihnen gestattet.«
    Missmutig kehrte Sackowitz zu seinem Polo zurück und überlegte, wie er unter diesen Voraussetzungen etwas über den Mord im
Adler
in Erfahrung bringen konnte.

16
    Kalkbrenner ging die wenigen Meter zu Fuß zum Beisheim-Center. Bewusst im Art-déco-Stil der zwanziger Jahre errichtet, bildeten die beiden Hochhäuser einen wohltemperierten Akzent in der ansonsten leblos-kalten Beton-Stahl-und-Glas-Wüste am Potsdamer Platz. Zu Kalkbrenners positiver Überraschung lagen die Apartments auch nicht zur viel befahrenen Leipziger Straße hinaus, sondern mit Blick auf den normalerweise grünen, jetzt aber eher kahlen Tiergarten. Über den Baumwipfeln schimmerte die Goldelse der Siegessäule herüber. Sicherlich trug auch dieses Panorama zu den exorbitant hohen Mietpreisen der Wohnungen in dem Prestigebau bei.
    Vor dessen Eingang wartete der fußmüde Berger bereits im Auto. Gemeinsam betraten sie die Lobby, wo hinter einem breiten Glastresen mit Monitoren und Telefon ein Mann in grüner, goldbestickter Portiersuniform wachte. Ein Schild wies ihn als
Doorman
aus. Als die beiden Beamten auf ihn zuschritten, nahm er Haltung an. Berger mit seinem zerknitterten Anzug und Kalkbrenner in Jeans und Mantel – das war nicht unbedingt die Klientel, die üblicherweise im Beisheim-Center verkehrte.
    Die Hand des Doormans zuckte verdächtig vor, wahrscheinlich zu einem Alarmknopf, als sich die beiden Ermittler näherten. In weiser Voraussicht hob Kalkbrenner seinen Dienstausweis. »Kriminalpolizei, guten Abend.«
    Der Portier studierte den Ausweis eingehend, bevor er auch die beiden Besucher einer eingehenden Prüfung unterzog.
    »Wir würden gerne zu Frau Carla Fielmeister«, teilte Berger mit. »Sie wohnt doch hier, oder?«
    »Ja, das ist richtig.«
    »Wissen Sie, ob sie zu Hause ist?«
    »Sind Sie mit ihr verabredet?«
    Kalkbrenner verneinte. »Trotzdem möchten wir gerne mit ihr sprechen, wenn es möglich wäre. Es ist dringend.«
    »Worum geht es denn?«
    »Darüber werden wir mit ihr persönlich reden.«
    »Aber sie wird wissen wollen, warum …«
    Kalkbrenner beugte sich mit einem Ruck vor. »Dann werden wir es ihr auch sagen. Wir. Nicht Sie.«
    »Einen Augenblick, bitte.« Eingeschnappt griff der Portier zu seinem Telefon und unterhielt sich flüsternd mit jemandem am anderen Ende der Leitung. Kurz darauf deutete er mit unbewegter Miene zum Fahrstuhl. »Fünfte Etage.«
    Der Aufzug war ein Kunstwerk aus verschachtelten Spiegeln und indirekter Beleuchtung und selbst im Winter so sauber, dass weder Staub noch Dreck auf den Fliesen auszumachen waren.
    »Ob damit überhaupt jemand fährt?«, argwöhnte Berger.
    »Im Moment schon.«
    Bergers Schuhsohlen hinterließen auf dem blitzenden Boden einige knirschende Körner Streusalz. »Ist mir fast schon peinlich.«
    »Ach, mach dir nichts draus. Gleich wird sowieso eine Putzfrau einsteigen, die hinter uns herwischt.«
    »Jetzt scherzt du aber, oder?«
    »Und vergiss nicht, ihr 50 Cent zu geben.«
    Die Fahrstuhltüren glitten lautlos auseinander, und vor

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