Trixie Belden 04 - Trixie Belden entlarvt den falschen Onkel
Bobby immer gerade das hörte, was nicht für seine Ohren bestimmt war. „Warum gehst du nicht hinüber zur Garage und besuchst Tom Delanoy? Du hast ihn doch schon ganz lange nicht mehr gesehen, Bobby.“
„Mag nicht“, versetzte Bobby. „Ich bleib hier und hilf Reger.“
„Nein, heute nicht“, sagte Reger bestimmt. „Geh nach nebenan, und hilf Tom. Er wäscht gerade den Wagen. Das macht viel mehr Spaß als Leder putzen.“
„Is’ in Ordnung“, erwiderte Bobby männlich und marschierte in Richtung Garage davon.
Sobald er außer Hörweite war, wandte Reger sich an Trixie: „Jetzt hör mir mal gut zu: Wenn du hier wieder einmal Detektiv spielen willst, dann muß ich dich warnen. Nette Leute wie dieses Link-Mädchen haben keinen Onkel, der ein Gauner ist. Herr Garland ist bloß einer von diesen harmlosen kleinen Burschen, die sich selber gern reden hören. Von sich eingenommen, so könnte man es nennen, aber sind wir das nicht alle?“
Trixie kicherte. „Wahrscheinlich haben Sie recht. Das schlimmste bei mir ist eben, daß ich von Natur aus argwöhnisch bin.“
Reger grinste breit. „Du sagst es. Weißt du, gestern während der Reitstunde habe ich Dinah Link ein bißchen näher kennengelernt. Sie hat schon genug Sorgen, ohne daß du noch hinter ihrem Onkel herspionieren mußt. Du hältst ihn wohl für einen Schwindler, stimmt’s?“ schloß er scharfsinnig.
Trixie nickte.
„Überlaß das lieber Herrn Link“, empfahl Reger streng. „Er ist kein Narr. Um so schnell eine Million Mark zu verdienen, wie er es getan hat, muß man ganz schön tüchtig sein.“
„Wahrscheinlich haben Sie recht“, gab Trixie zu. „Aber ich habe mir gedacht...“
„Laß das bleiben“, unterbrach sie Reger. „Hör bloß auf zu denken. Jedesmal, wenn du das tust, wimmelt es hier vor Gaunern und Polizisten.“
In diesem Augenblick kamen Brigitte und Dinah Arm in Arm durch die Stalltür. Brigitte warf Trixie einen schnellen fragenden Blick zu und sagte: „Wie geht’s Reger?“
Der Stallbursche stöhnte laut und ging wortlos davon.
„Du liebe Zeit“, seufzte Brigitte. „Onkel Tony hat ihn also wirklich geärgert!“
„Nein“, sagte Trixie und unterdrückte ein Kichern. „Alles ist in bester Ordnung. Er liebt deinen Onkel direkt, Dinah.“
„Das kann doch nicht wahr sein!“ Dinah riß vor Erstaunen die Augen weit auf. „Kein Mensch mag ihn — ich meine natürlich mit Ausnahme von Mutter.“
Trixie gab keine Antwort, und während die drei Mädchen zurück zur Veranda gingen, sagte Brigitte ablenkend: „Dieses Wochenende gibt es noch einiges zu tun. Erst müssen wir Pläne für deine Party machen, Dinah, und dann dürfen wir auch den Aufsatz für die Schule nicht vergessen!“
Der Rest des Wochenendes verlief friedlich. Dinah bestand darauf, ihre Aufnahmeprüfung durchzustehen; den ganzen Samstag lang kümmerte sie sich um Bobby, und. Brigitte leistete ihr Gesellschaft, denn sie nähte an einer neuen roten Klubjacke für Dinah. Am Sonntagabend hatten sie schon alle Einladungen für die Halloween-Party abgeschickt und unterhielten sich über die notwendigen Vorbereitungen.
„Mm“, sagte Brigitte, „zwölf Mädchen und fünfzehn Jungen, das bedeutet ungefähr zehn Pfund Gehacktes für Fleischklößchen, mindestens sechs Dutzend Wiener Würstchen, ein paar Kartons voll Eis, Limonade, Cola und Fruchtsaft. Du mußt morgen nach der Schule gleich alles beim Supermarkt bestellen, Dinah.“
„Salzmandeln, Erdnüsse und Kartoffel-Chips nicht zu vergessen“, erinnerte Trixie.
„Ja, wir können alles auf der Terrasse servieren. Sie ist groß genug.“
Brigitte sah Dinah zweifelnd an. „Und wenn es regnet? Bei der Hitze wäre es kein Wunder, wenn in den nächsten Tagen ein Riesengewitter aufziehen würde.“
„Macht nichts“, versicherte Dinah. „Unsere Terrasse ist ein geschlossener Raum. Sie ist an die Rückfront des Hauses angebaut und besteht hauptsächlich aus riesigen Glastüren.“ Brigitte kaute nachdenklich an ihrem Bleistift. „Haben wir alles? Halt, Pappteller und Papierservietten und Strohhalme. Wenn wir nämlich zuviel Arbeit hinterlassen, wird euer Harrison sich bei deiner Mutter beklagen, und dann darfst du nie wieder selbst eine Party geben, Dinah.“
„Ich wollte, wir könnten ihn so ärgern, daß er kündigt“, sagte Dinah aufsässig. „Er benimmt sich, als würde ihm das ganze Haus gehören. Ich sehe meine kleinen Geschwister kaum, weil Harrison keine Kinder mag. Sie müssen
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