Trixie Belden 13 - Trixie Belden und das Geheimnis der Smaragdkette
was wird aus den Pferden auf dem Rosenhügel? Wer soll sie versorgen?“
Trixies Gesicht begann zu strahlen. „Ich hab eine Idee!“ rief sie. „Könnte Paul jetzt nicht zum Rosenhügel zurückkehren, nachdem Frey fort ist?“
Herr Link nickte. „Ja, das wäre eine Möglichkeit. Ich werde es ihm heute abend vorschlagen, wenn er zu uns kommt.“
„Oh, das wäre prima“, sagte Dinah. „Paul liebt Pferde so. Es ist genau die richtige Arbeit für ihn. Und im Herbst, wenn er wieder zur Schule geht, könnte er sich hier nebenbei etwas Geld verdienen.“
Ihr Vater machte ein nachdenkliches Gesicht. „Ja, warum eigentlich nicht? Ich muß sowieso einen Gehilfen für den Verwalter auf dem Rosenhügel finden. Das werde ich morgen am besten alles mit meinem Anwalt besprechen.“
Trixie hörte schon nicht mehr zu. Sie brannte darauf, Herrn Carver endlich ihren Fund zu zeigen. Dieser schien ihre Gedanken zu erraten, denn plötzlich lächelte er ihr zu und sagte sanft: „Ich hatte noch gar keine Zeit, zu fragen, was ihr während unserer Abwesenheit erlebt habt.“
Trixie sprang auf und legte ihm die silberne Dose in den Schoß. „Die haben wir gefunden“, sagte sie. „Aber wir wissen nicht, was darin ist. Sie sollen der erste sein, der den Schmuck sieht — falls er wirklich in der Dose ist.“
„Heißt das, daß ihr sie nicht geöffnet habt?“ fragte Herr Carver erstaunt.
„Ich wollte sie eigentlich sofort aufmachen“, erwiderte Uli, „aber Trixie wollte auf Sie warten.“
Der gelähmte Mann sah Trixie lange an. „Das überrascht mich“, sagte er schließlich. „Aber ich weiß es zu schätzen.“ Trixie blieb dicht neben seinem Rollstuhl stehen. Sie fürchtete sich fast, hinzusehen, als Edgar Carver den Deckel von der alten silbernen Dose nahm. Im Innern lag ein Stück dunkelblauer Samt. Behutsam nahm er das Tuch heraus und breitete es auseinander.
In diesem Augenblick fielen die Strahlen der späten Nachmittagssonne ins Atelier und ließen die Smaragde des Halsbandes aufblitzen, das auf dem Samt lag. Alle starrten wie gebannt darauf und drängten sich um den Rollstuhl, um den herrlichen Schmuck zu bewundern.
Herrn Carvers Augen glänzten, als er die Kette mit den dunkelgrünen Steinen aufnahm und an Trixie weitergab. Dann wanderte das Schmuckstück von Hand zu Hand.
„Die Kette muß ein Vermögen wert sein!“ rief Frau Link begeistert, während sie den Schmuck um ihren Hals legte und sich im Wandspiegel betrachtete. Dann aber fügte sie hinzu: „Ach, ich hätte das nicht sagen sollen. Der Schmuck ist ja ein Familienerbstück und hat damit mehr geistigen als materiellen Wert für Sie.“
Herr Carver machte ein nachdenkliches Gesicht. Er schwieg eine Weile und erwiderte dann leise: „Ja, ich glaube, wenn ich eine Familie hätte, würde mir dieses Halsband sehr viel bedeuten. Und ich würde wünschen, daß es in meiner Familie bleibt. Aber ich bin allein; und falls auf diesem Schmuck wirklich eine Art Fluch liegt, ist es jetzt an der Zeit, ihn zu brechen.“
Trixie beobachtete den gelähmten Mann voller Spannung. Sie ahnte, welchen Entschluß er gefaßt hatte.
„Wenn Axel noch immer glaubt, daß ich durch eine Operation wieder gehen kann, werde ich die Smaragde sofort verkaufen und für den Erlös den Eingriff vornehmen lassen.“
„Genau das habe ich gehofft!“ sagte Trixie strahlend. „Natürlich werden Sie wieder gehen können, Herr Carver, da bin ich ganz sicher! Ach, ich könnte vor Freude die ganze Welt umarmen!“
Und sie fiel zuerst Uli, dann Brigitte und Dinah um den Hals. Herr Carver sah ihr lächelnd zu. „Axel hat mir gesagt, es würde nach der Operation noch mehrere Monate dauern, bis die Muskeln in meinen Beinen wieder so gekräftigt sind, daß sie mich tragen können“, erklärte er. „Ich werde viel Ausdauer und Geduld brauchen. Aber ich will alles tun, damit ich endlich wieder gehen kann!“ Er nahm Trixies Hand in die seine und fügte hinzu: „Und das alles habe ich dir zu verdanken.“
Trixie schüttelte den Kopf. „Nicht mir“, sagte sie. „Ich hätte das nie ohne meine Freunde geschafft!“
Herr Link warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Tut mir leid, daß ich nicht länger bleiben kann, aber meine Frau und ich werden jetzt wohl nach Hamburg zurückfahren müssen. Wie ihr wißt, habe ich eine Verabredung mit Paul, und ich möchte den Jungen nicht warten lassen.“
Als sich das Ehepaar von Herrn Carver verabschiedete, sagte dieser herzlich: „Ich möchte
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