Trixie Belden 13 - Trixie Belden und das Geheimnis der Smaragdkette
hoffnungslos aussieht — aber gerade das reizt mich besonders. Ich muß einfach versuchen, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen!“
Der erste Schritt
„Ist Paps schon nach Hause gekommen?“ war das erste, was Trixie fragte, als sie mit ihren Brüdern die Küche betrat.
„Nein“, sagte Frau Belden, „aber er muß jeden Augenblick hier sein. Tobbys Nase fängt schon an zu zucken, und das ist immer ein sicheres Zeichen, daß Paps gleich hier sein wird. Ich glaube fast, dieser Hund weiß genau, wann euer Vater die Bank verläßt.“
„Er wäre bestimmt ein ausgezeichneter Jagdhund, aber ich bin froh, daß wir ihn nie dazu abgerichtet haben“, bemerkte Klaus. „Mir ist es am liebsten, wenn die Tiere im Wald ohne Furcht vor Menschen oder Hunden leben können.“
„ Tobby ist zwar nicht abgerichtet, aber der alte Junge ist treu wie Gold“, sagte Martin. „Ich glaube, er würde jeden in Stücke reißen, der sich während unserer Abwesenheit an Bobby heranwagt.“
Tobby merkte, daß er gelobt wurde, und klopfte begeistert mit dem Schwanz auf den Boden. Plötzlich stieß er ein lautes Kläffen aus, sprang durch die offene Hintertür und raste über die Auffahrt. Ein paar Sekunden später kam der Kombiwagen vors Haus gefahren, und Herr Belden stieg aus.
„Hallo, ist das Essen fertig?“ rief er. „Ich bin am Verhungern!“ Er kam über die Terrasse herein, hob Bobby hoch und küßte ihn.
Bobby fuhr sich mit dem Jackenärmel übers Gesicht und brummte: „Immer diese Küsserei ! Ich bin zu groß für sowas . Du küßt ja Martin und Klaus auch nicht. Küssen tut man nur Mädels.“
Alle lachten und nahmen am Tisch Platz. Während Frau Belden das Fleisch verteilte, wandte sich Trixie an ihren Vater und sagte mit möglichst ruhiger Stimme: „Paps, hast du eine Ahnung, wie eine alte Feldflasche und ein Haufen zerlumpter Kleidungsstücke in den Verschlag auf unserem Speicher gekommen sein könnten?“
„Von welchem Verschlag redest du?“ fragte Herr Belden verwundert.
„Na ja, ich meine den Verschlag oben auf unserem Speicher, ich habe ihn heute aus Versehen entdeckt — das heißt, ich bin hineingefallen“, sagte Trixie kichernd. „Als Mami und ich im Speicher waren, versuchte ich eine Schublade zu öffnen, verlor das Gleichgewicht und fiel durch eine Bretterwand in einen komischen kleinen Verschlag, und da war diese Feldflasche ...“
„Diese Feldflasche? Welche Feldflasche, Trixie?“ unterbrach sie ihr Vater.
Trixie lachte. „Oh, ich bin mal wieder ganz durchgedreht. Wartet, ich hole sie — die Feldflasche, meine ich.“
Sie sprang auf, rannte aus der Küche und kam einen
Moment später mit der alten Flasche zurück. Herr Belden legte die Gabel beiseite und nahm Trixies Fund in die Hände.
„Hm“, sagte er, nachdem er die Flasche von allen Seiten betrachtet hatte. „Ich weiß wirklich nichts über diesen Verschlag auf dem Speicher, und wie das Ding da hineingekommen ist, ist mir schleierhaft. Aber nach dem Essen gehe ich einmal hinauf und sehe es mir selbst an.“
Trixie platzte beinahe vor Ungeduld, während ihr Vater in aller Ruhe weiter aß. Endlich war er auch mit dem Nachtisch fertig, und Trixie griff nach der Taschenlampe und stieg die Treppe hinauf, gefolgt von ihren Brüdern und Herrn Belden.
Ihr Vater kroch durch die zersplitterte Bretterwand und sah sich genau im Verschlag um, entdeckte jedoch nichts als Staub und Spinnweben.
„Was meinst du, Paps? Könnte das vielleicht einmal ein Geheimversteck gewesen sein?“ fragte Trixie eifrig, als er wieder herauskam.
„Ja, das wäre möglich“, erwiderte er langsam. „Wißt ihr, mir ist dort drinnen plötzlich etwas eingefallen — etwas, was mein Vater mir erzählte, als ich noch ein Junge war. Ich hatte es ganz vergessen. Warum interessierst du dich eigentlich so sehr für diese alte Feldflasche?“ Er warf Trixie einen fragenden Blick zu.
„Ach, sie meint wohl, wenn sie wie bei Aladins Lampe fest daran reibt, könnte ein Geheimnis herausspringen“, warf Martin lachend ein.
Trixie war froh, daß er nicht den wahren Grund für ihr Interesse an dem Fund verraten hatte. Sie wollte, daß vorerst niemand als die Rotkehlchen von dem Brief erfuhr, bis sie Zeit gehabt hatte, Nachforschungen darüber anzustellen.
„Ich erinnere mich, daß mein Vater mir erzählte, er hätte kurz vor Ausbruch des Krieges manchmal Leute versteckt, die verfolgt wurden. Vor allem sprach er von einem alten Mann, den meine Mutter pflegte, als er
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