Trixie Belden 22 - Umweltsuendern auf der Spur
schaute hoch. Brigittes Haar war verfilzt und strähnig und voller Blätter und Zweige. Ihr Gesicht starrte vor Schmutz, und die Tränen, die ihr aus den Augen strömten, hinterließen helle Streifen auf ihren Wangen.
„Was ist denn los?“ fragte Trixie.
„J-jemand muß Herrn Maipfennig sagen, daß sein Neffe ein Verbrecher ist“, antwortete Brigitte schluchzend.
Auf dem Polizeirevier
Trixie erbleichte. „Ojemine“, jammerte sie. „Und ich dachte, jetzt sei alles überstanden, weil wir nun wissen, wer die Enten vergiftet hat. An Herrn Maipfennig habe ich gar nicht gedacht. Wie sollen wir ihm das nur beibringen?“
„Heute abend wirst du niemandem mehr was beibringen“, erklärte Wachtmeister Weber drohend. „Jetzt geht es ab nach Hause, wo deine besorgten Eltern warten. Morgen ist auch noch ein Tag.“
Der Wachtmeister scheuchte die Rotkehlchen in sein Auto, während die anderen beiden Polizisten Hans Krieger und David Maipfennig zum Polizeirevier fuhren.
„Wie habt ihr uns eigentlich gefunden? „ fragte Trixie, als der Wagen sich in Bewegung setzte.
„Du hast doch uns gefunden“, sagte Uli, um sie zu ärgern.
„Ach, Uli, du weißt doch genau, was sie meint“, sagte Brigitte ungehalten, zu erschöpft, um liebenswürdig zu sein. „Wieso seid ihr eigentlich mit Wachtmeister Weber hierher gefahren?“
„Ich saß in meinem Zimmer und habe Hausaufgaben gemacht“, begann Uli zu erklären, „und mußte daran denken, wie merkwürdig ihr heute nachmittag reagiert habt, als ich erzählte, daß die Enten heimlich in das Wildgehege geschafft worden waren. Ich hatte das Gefühl, daß ihr mehr wußtet, als ihr zugeben wolltet. Dann bin ich in dein Zimmer gegangen, Brigitte, um dich zu fragen, aber du warst nicht da. Ich hab’ dich im ganzen Haus gesucht und schließlich die Beldens angerufen...“
„Und da merkten wir, daß Trixie auch nicht da war“, warf Klaus ein.
„Eingedenk eurer Neigung, ins Unglück zu rennen, hielten wir es für das beste, die Polizei anzurufen“, bemerkte Martin hochtrabender denn je.
„Und da mich eure Reaktion auf die Enten mißtrauisch gemacht hatte, war es ganz logisch, zuerst im Wildgehege nach euch zu suchen“, schloß Uli.
„Wir wären wohl kaum rechtzeitig gekommen, wenn du uns nicht entgegengerannt wärst“, meinte Klaus ernst.
„Was hätte wohl — „ Trixie brach abrupt ab. Sie hatte fragen wollen, was David Maipfennig wohl mit ihnen gemacht hätte, wenn Wachtmeister Weber - und Hans Krieger — nicht in der Nähe gewesen wären, aber sie hielt es für besser, Brigitte darüber im unklaren zu lassen.
„Was wolltest du sagen?“ erkundigte sich Uli.
Trixie gähnte aus vollem Halse. „Ach, gar nichts“, erwiderte sie schläfrig.
Als sie zu Hause waren, überließ Trixie es Martin und Klaus, ihre Eltern über die Ereignisse dieses Abends aufzuklären. Als sie fertig waren, schaute ihr Vater Trixie mit strenger Miene an. Sie war jedoch zu müde, um die drohende Strafpredigt zu fürchten. Als Peter Belden sah, daß ihr die Augen fast zufielen, seufzte er nur tief. „Geh jetzt ins Bett“, sagte er dann. „Wir werden uns morgen früh darüber unterhalten.“
Trixie nickte nur und schleppte sich die Treppe zu ihrem Zimmer hoch. Ehe sie ein paar Minuten später einschlief, verspürte sie einen leichten Stich, als sie daran dachte, daß sie das Schlimmste zwar hinter sich hatte, Herr Maipfennig aber noch vor sich.
Am nächsten Morgen fuhren Klaus, Martin und Trixie zum Herrenhaus, um Brigitte und Uli abzuholen. Brigitte erschien jedoch allein.
„Uli kommt nicht mit“, sagte Brigitte stirnrunzelnd, als sie sich neben Trixie auf den Rücksitz setzte. „Er hat sehr geheimnisvoll getan und nur gesagt, daß er Wichtigeres zu tun hätte, als sich zum x-ten Male anzuhören, wie wir von Wachtmeister Weber eins auf den Deckel kriegen.“
„Das finde ich überhaupt nicht geheimnisvoll“, bemerkte Trixie. „Wenn ich könnte, würde ich auch gern auf die Gardinenpredigt verzichten.“
Als die vier Rotkehlchen das Büro von Wachtmeister Weber betraten, waren schon einige Leute da. Trixie erblickte den Wachtmeister selbst, Hans Krieger, Herrn Maipfennig, Dan Mangan und einen Mann, den sie nicht kannte.
Herr Maipfennig lächelte Trixie und Brigitte freundlich zu. Ach du meine Güte, dachte Trixie, er weiß immer noch nicht, mit was für einem Neffen er es eigentlich zu tun hat. Ich wäre froh, wenn ich nicht dabei zu sein brauchte, wenn er es
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