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Truthahn um zwölf

Truthahn um zwölf

Titel: Truthahn um zwölf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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erkannt haben, daß die Zeiten vorbei sind, in denen sie der Mittelpunkt
einer Party gewesen sind, und daß ihnen nun die Aufgabe zufällt, »die sozialen
Räder zu ölen«. Und das kann sie ausgezeichnet.
    Als alle gekommen waren und
ihre Geschenke unter den Christbaum gelegt hatten, war er halb verdeckt. Beim
Verteilen der Päckchen würden sich Paul und Sam wohl recht plagen müssen, und
ich verkniff mir ein Lächeln, als ich an unseren Leitspruch dachte — »Kein Rummel
mit den Geschenken«. Dieses Jahr war es schon kein Rummel mehr, es hatte die
Ausmaße von Big Business erreicht.
    Alle waren gut gelaunt. Ich
fand, daß Anne blaß aussah, aber es war sehr heiß, und da war es nur natürlich.
Sie war sehr vergnügt, als wir uns einen Moment allein sprachen. »Ich wollte,
es wäre morgen!« flüsterte sie, und ich fragte, ob sie Ursulas Abreise, die
Ankunft der Krankenschwester oder die Geburt von Nicholas am meisten ersehne.
    »Alle drei, obwohl ich mir
wegen Nicholas nicht so ganz sicher bin.«
    »Sag bloß, Ursula hat wieder
recht, und er läßt noch mindestens eine Woche auf sich warten?« fragte ich, und
sie warf mir einen etwas seltsamen Blick zu. Aber bevor ich mir noch darüber
Gedanken machen konnte, mußte ich eiligst Tantchen und Caleb begrüßen, die
ziemlich spät gekommen waren, da Caleb sehr bedächtig fährt. Er sah zufrieden
aus in seinem tadellos sauberen alten Anzug, und wurde sofort liebevoll von
Tony in Beschlag genommen.
    Sie sah sehr hübsch aus, und
bald sah ich sie ernsthaft auf Peter Anstruther einreden, der nicht
einverstanden zu sein schien. Ich wußte, daß sie ihm klarmachte, er müsse sich
heute Ursula widmen und ihrer verletzten Eitelkeit schmeicheln.
    Auf der Veranda saßen Mrs. Lee,
Mutter und der Colonel zufrieden zusammen, und Miss Adams schloß sich ihnen an.
Dort würde alles friedlich und harmonisch verlaufen. In der Küche sagte ich zu
Larry, alles ginge wirklich ausgezeichnet, und wir brauchten uns keine Sorgen
zu machen.
    Und dann kam Paul mit einem
bitterbösen Gesicht an. Es gibt nur eine Katastrophe, die Paul so aussehen
läßt, und bei der er völlig seinen Humor verliert, so daß es mich nicht mehr
überraschte, als er brummte: »Die verdammte Klärgrube«.
    Trotzdem war es ein Schlag.
Unsere Klärgrube ist launisch und läuft gerne über. Aber doch sicher nicht
heute? Ich blickte auf den Rasen, auf dem sich die Leute drängten, und zu den
sechs Kindern, die unter den Bäumen spielten. »Einfach scheußlich«, sagte ich.
    Aber Larry behielt einen kühlen
Kopf, als wir ihr von dem Mißgeschick berichteten.
    »Sperr sofort die Toilettentüre
ab«, sagte sie zu Paul. »Dann kannst du den Männern Bescheid sagen, und Susan
und ich können die Frauen und Kinder warnen. Mach schnell. Wie dumm, daß ihr
kein Megaphon habt. Und hängt einen Zettel an die Tür.«
    »Aber — aber wo ...?« stammelte
ich, und sie deutete bloß zum Horizont, wo der schiefe Turm immer noch
gefährlich geneigt stand und uns an die Zeiten erinnerte, als wir im Haus noch
keine Toilette gehabt hatten. »Malt einen Pfeil in Richtung Turm auf den
Zettel. Sie werden das schon verstehen«, sagte sie, und ich stellte mir mit
Schrecken vor, wie Mutter und Mrs. Lee diese lange Wanderung antreten.
    Paul sagte: »Etwas anderes
bleibt uns nicht übrig. Und den morgigen Tag werde ich damit verbringen, daß
ich die Klärgrube aufgrabe.«
    »Warten wir erst einmal ab.
Vielleicht erholt sie sich wieder«, sagte Larry heiter, aber Paul blickte nur
noch finsterer bei ihrem Optimismus.
    Wir gaben die Nachricht durch,
aber ich konnte die Reaktion nicht abwarten, weil Ursula auf fordernd rief:
»Was ist mit dem Essen? Es wird Zeit, daß sich jemand darum kümmert.«
    Ich ging folgsam in die Küche,
und dort saß Anne schon am Tisch und schälte Erbsen. Unglücklicherweise hatte
Ursulas laute Aufforderung Caleb in die Küche getrieben, und er war
entschlossen zu helfen. Als er hereinkam, stolperte er über ein Spielzeug,
stieß gegen den Tisch, und die Erbsen kollerten aus der Schüssel in Annes
Schoß. Caleb war restlos entsetzt.
    »Nichts passiert«, sagte sie
vergnügt. »Ich hab’ sie alle aufgefangen. Lange nicht so schlimm, als wenn sie
auf dem Boden gelandet wären«, aber Ursula sagte ziemlich laut: »Schafft doch
den lästigen, alten Kerl raus. Er wirft nur noch mehr um.«
    Caleb hörte das wahrscheinlich.
Tony hörte es sicherlich, denn sie blitzte sie böse an und führte dann ihren
Schützling hinaus mit

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