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TS 15: Der Unheimliche

TS 15: Der Unheimliche

Titel: TS 15: Der Unheimliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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eingeworfen wurden, erhielten den Sonderstempel der Ausstellung. Das Schreibpapier trug als Briefkopf den Namen einer großen Eisenbahngesellschaft. Paul Breen hatte sich bereits überlegt, was er schreiben wollte.
    Ich weiß, wer Mr. Bixby erschossen hat. Es war ein Mann mit Namen Tony Bloch. Bei ihm war noch ein anderer Mann, den er Bob nannte. Die beiden hatten sich hinter einem Fenster im zweiten Stock des Hauses auf der anderen Seite der Straße versteckt.
    Paul wußte nicht, was er sonst noch schreiben sollte, und wollte gerade mit seinem Namen unterzeichnen, als ihm etwas Besseres einfiel. Er kratzte das ,P’, das er bereits geschrieben hatte, aus und dachte angestrengt nach. Wie hatte Mr. Bixby doch gleich die Briefe und Telegramme unterzeichnet, die er nach Washington geschickt hatte?
    Bixby – zwölf.
    Es schien ein Deckname zu sein, aber wenn Mr. Bixby so geschrieben hatte, mußte es genügen. Also unterzeichnete er mit Bixby – zwölf. Er faltete den Bogen zusammen und steckte ihn in den Umschlag, klebte die Briefmarke auf, die er sich gekauft hatte, und überlegte erneut. An wen sollte er den Brief schicken? An wen würde Mr. Bixby den Brief gerichtet haben?
    Paul fand keine Antwort. Daher schrieb er:
    An den Präsidenten
    Washington, D. C.
    Weißes Haus
    Und warf den Brief in den Kasten, nachdem er ihn ausgiebig mit Fingerabdrücken versehen hatte.
    Er blieb noch zwei weitere volle Tage auf der Weltausstellung, bevor er seine acht Dollar ausgegeben hatte.

 
3. Kapitel
     
    Paul Breen hatte als Filmvorführer eine interessante und verhältnismäßig leichte Arbeit gefunden und verdiente siebenunddreißig Dollar in der Woche, als er an sich selbst eine erschütternde Entdeckung machte. Die Entdeckung geschah rein zufällig und erwies sich nur als der Vorläufer von vielen weiteren Entdeckungen, die er noch machen sollte.
    Der Zufall, der zur Entdeckung seiner selbst führte, ereignete sich in seinem zwanzigsten Lebensjahr in der Vorführkabine, als in einer Vorstellung das gezeigt wurde, was man gemeinhin als Schauerfilm bezeichnete. Neunzehnhunderteinundvierzig war ein Jahr, in dem zweitklassige Schauerfilme sehr in Mode waren. Bela Lugosi, Lon Chaney, Boris Karloff und eine ganze Reihe weniger Prominenter, sie alle drehten Gruselfilme. Pauls Kino, das von der Bürgerschaft des kleinen Städtchens freundlicherweise als „Das Rattenloch“ bezeichnet wurde, zeigte sie serienweise.
    Die Gelegenheit, bei der Paul sich selbst entdeckte, war eine Spätvorstellung an Allerheiligen. Der Film zeigte Boris Karloff, wie er die Polizeibehörden an der Nase herumführte und inzwischen schöne Jungfrauen allein durch die Kraft seiner Gedanken aus der Geborgenheit ihrer Schlafgemächer lockte. In dem Streifen trat auch ein allwissender Professor auf, der behauptete, Karloff begehe seine Verbrechen mit Hilfe der Telepathie. Bis kurz vor Ende der letzten Filmrolle wurde diese Behauptung von der Polizei als lächerlich zurückgewiesen.
    Paul war hingerissen.
    Karloff lauerte hinter der Hecke neben der Straße. Er las die Gedanken derer, die ihn fangen wollten, und vereitelte so ihre Pläne. Er verkroch sich in den Gebüschen vor den Schlafzimmern hübscher Mädchen, hörte mit seinen Gedanken zu, wie sie Gute Nacht sagten, und zwang sie durch telepathische Kräfte, ihre Schlafzimmer noch einmal zu verlassen und sich seinen finsteren Plänen auszuliefern. Er versteckte sich in einem Amtszimmer des Rathauses und erriet die Gedanken der Polizisten, die im Nebenraum Pläne schmiedeten, wie sie seiner habhaft werden könnten. All das vollbrachte er durch Telepathie – durch Gedankenlesen. Am Ende wurde er dennoch gefangen, weil ihm der Held des Films einen Metallhelm aufsetzte, der die Gedankenverbindung abschnitt und die geheimnisvollen Strahlungen unterband. Zu diesem Zweck mußte sich der Held von hinten an Karloff heranschleichen, ohne sich dabei durch seine Gedanken zu verraten.
    Dieses letztere wies Paul Breen als fantastisch zurück. Das übrige machte auf ihn jedoch einen tiefen Eindruck. Nachts lag er wach in seinem Bett und dachte darüber nach. Und nacheinander fand er für all die merkwürdigen Ereignisse seines Lebens eine logische Erklärung.
    In all den Jahren, in denen er bei seiner Tante gewohnt hatte, war er mit der alten Dame stets gut ausgekommen, weil er im voraus zu wissen schien, was sie von ihm wollte und erwartete und was nicht. Stets schien er ihre Fragen vorherzuwissen und hatte, bis sie die

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