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In deinen Armen (German Edition)

In deinen Armen (German Edition)

Titel: In deinen Armen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa L. Andersson
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    1997
    »Wir werden sterben!«, jammerte Diana und klammerte sich fester an ihre beste Freundin Emma. Blitz und Donner verwandelten die beiden dreizehnjährigen Teenager wieder in zwei kleine Mädchen. Sie waren bis auf die Knochen durchweicht und zitterten. Außerdem hatten sie sich verirrt.
    »Ganz bestimmt nicht!«, schnaubte Emma und streckte ihre Schultern. Wenn ihre beste Freundin die Rolle des Angsthasen spielte, dann musste sie stark bleiben. Was war schon so ein bisschen Donner! »Hier entlang!«, befahl sie. Sie mussten entweder einen Unterschlupf finden, oder aus dem Waldstück so schnell wie möglich heraus kommen. Wie sie dann nach Hause kommen würden, könnten sie sich dann immer noch überlegen.
    Atemlos irrten sie weiter durch dieses dunkle Niemandsland. Bis Emma ungläubig blinzelte und stoppte. Ein weiterer Blitz erhellte den Wald für Sekunden taghell. Vor ihnen war ein Bretterverschlag aufgetaucht, eine unbewohnte Hütte mit eingefallenem Dach, aber unter diesen Umständen kam sich Emma vor, als hätte sie das Paradies auf Erden entdeckt. Das war es, wonach sie gesucht hatte: Sicherheit.
    »Ahhh!« Wieder kreischte Diana neben ihr. Dann entdeckte auch sie die Hütte. Sie löste sich von Emma und stolperte mit plötzlich neuer Kraft auf die rettende Insel zu.
    »Nicht so schnell!« Emmas Warnung kam zu spät. Diana rutschte auf dem überschwemmten Boden aus und fiel der Länge nach hin. »Komm schon, Diana, steh auf! Es ist nicht mehr weit.«
    Diana schüttelte den Kopf. Fehlte ihr etwas? Außer warmer Kleidung und vielleicht etwas zum Essen?
    Emma kniete sich neben sie. »Mach schon, Diana! Das schaffst du locker!« Sie griff ihr unter die Arme, doch Diana weigerte sich mitzumachen. »Oder willst du hier draußen übernachten?« Langsam wurde Emma sauer. Die ersten Regentropfen hatten sich nach dem heißen Sommertag kühlend auf ihrer Haut angefühlt. Eigentlich mochte sie Gewitter, die Energie, die Luft, die Geräusche, den Wind. Mittlerweile jedoch war sie komplett durchnässt und sie fror ganz furchtbar. Ihre Sachen standen vor Dreck und das einzig Gute war, dass ihre wilde, rote Lockenmähne dem Regen nicht standgehalten hatte und ihre Haare nun nass und schwer nach unten fielen. In der Dunkelheit versuchte sie zu erkennen, was Diana fehlte und ignorierte ihren eigenen schmerzenden Arm. Irgendetwas musste sie getroffen haben. Aber sie durfte jetzt nicht verzagen, sie musste positiv denken! Und es wäre verdammt noch mal leichter, wenn sie ein Dach über dem Kopf hätte und Diana endlich einmal auf sie hören würde.
    Wieder schlug ein Blitz ein. Dieses Mal so nah, dass Emma zusammenzuckte und erschrocken ihrem eigenen Atem lauschte. Nebel stieg immer dichter über dem Boden auf und verwandelte die Umgebung in eine unheimliche Landschaft. Für einen kurzen Augenblick schloss sie die Augen. Sie durfte nicht auch noch panisch werden. Sie mussten nur zu der verlassenen Hütte. Wenige Meter. Kinderleicht für jede Dreijährige und sie war ja schon Dreizehn. Na also! Entschlossen öffnete sie wieder ihre Augen und hielt den Atem an. Gegen den Regen machte sie plötzlich wie aus dem Nichts eine dunkle Gestalt aus. Das Blut rauschte ihr in den Adern. »Sei still!«, murmelte sie Diana zu. Im Schutz der Nacht bewegte sich jemand anderes und Emmas Herz raste. Suchtrupps hätten doch Taschenlampen und würden nicht alleine gehen. Das war nicht gut. Intuitiv schob sie sich schützend vor Diana und tastete blind auf dem Boden nach einem geeigneten Stein, um sich zu wehren. Den Fremden ließ sie dabei nicht aus den Augen. Sie bekam einen Brocken im Matsch zu fassen und umschloss ihre einzige Waffe fester.
    Der Fremde entdeckte beide Mädchen, er stockte, verharrte kurz. Irgendetwas an ihm kam Emma dunkel bekannt vor. Dann kam er zielstrebig näher. Emma verlor keine Zeit zu prüfen, wer er war. Mit aller Kraft schleuderte sie den Stein gegen ihren Angreifer.
    Der Mann vor ihr stöhnte überrascht, ließ sich jedoch nicht aufhalten. »Emma Foresta, mach nur weiter so und handel dir noch mehr Ärger ein!«
    Kein Blitz der Welt hätte Emmas Herz plötzlich so schnell schlagen lassen, wie diese Stimme. Unter der Regenkapuze funkelten zwei dunkelblaue Augen verärgert und zugleich amüsiert. Ein dunkler Tropfen, der nur Blut sein konnte, lief von der Augenbraue langsam über das bekannte Gesicht. Oh Mist, nun steckte Emma wirklich in der Klemme. Sie hatte Dianas Bruder Mario eine verpasst. Als würde das

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