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TS 49: Der Weltraumarzt

TS 49: Der Weltraumarzt

Titel: TS 49: Der Weltraumarzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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„Murgatroyd, es sieht so aus, als ob dieser Jemand etwas gegen uns, hätte!“
    Murgatroyd wimmerte leise und jämmerlich.
    „Im übrigen bin ich überzeugt“, fügte Calhoun voll plötzlicher kalter Wut hinzu, „daß dieser Jemand einen kräftigen Tritt in den negativen Pol seines Verdauungssystems nötig hat!“
    Er löste sich aus den Sicherheitsgurten und schoß in einem einzigen Hechtsprung durch die ganze Länge der Kabine. Das war nicht schwierig, denn es herrschte absolute Gewichtslosigkeit. Trotz der Dunkelheit fand er sofort, was er suchte. Er öffnete die kleine Luke in der Wand und fuhr ohne jedes Zögern mit beiden Händen in den Raum hinein, der dahinter lag. Weniger vom Tastsinn als von der Erinnerung geleitet, machte er sich an gewissen Hebeln und Schaltern zu schaffen. Sich auf den Tastsinn zu verlassen, war in der Tat nicht ratsam. Normalerweise wurde nämlich das, was er jetzt tat, zu Hause im Landegerüst des Hauptquartiers nur von sehr sorgfältig ausgebildeten Spezialisten im Schütze dick isolierter Handschuhe ausgeführt.
    Man muß sich die geradezu ungeheuerlichen Energiemengen vergegenwärtigen, die man braucht, um selbst ein Raumboot von lächerlichen fünfzig Tonnen Masse in den Überantrieb zu versetzen. Diese Energiemengen konnte man zum größten Teil wieder zurückgewinnen, sobald das Fahrzeug aus dem Zustand des Überantriebes herauskam. Es handelte sich dabei immerhin um Mengen an reiner Energie, die größenordnungsmäßig einigen Gramm Materie entsprachen. Aus Sicherheitsgründen beschickte man die Duhanne-Zellen eines Räumbootes erst unmittelbar vor dem Start. Aus dem gleichen Grund wurden die Energiespeicherzellen auch nach jeder Landung sofort entladen, und eben die dafür notwendigen Schaltungen nahm Calhoun jetzt mit bloßen Händen vor. Es war seine Absicht, notfalls die unvorstellbar große, gespeicherte Energiemenge schlagartig in das umgebende Feld des Landegerüstes zu jagen.
    Schließlich hatte er es geschafft. Er grinste freudlos, segelte zum Pilotensessel zurück und schnallte sich wieder fest.
    Noch ehe er damit fertig War, begann sich das Schiff wieder zu bewegen. Es bewegte sich sogar sehr heftig, denn das Landefeld riß und stieß und schüttelte sein Opfer mit bösartiger Rücksichtslosigkeit. Calhoun krallte sich mit aller Kraft an seinem Sitz fest. Trotzdem waren die auftretenden Beschleunigungskräfte beinahe stark genug, seine klammernden Hände loszureißen. Einen Augenblick lang sah es sogar so aus, als müßte er mit der Wucht eines Geschosses in die rückwärtige Kabinenwand hineinkrachen. Aber er hatte Glück.
    Schließlich war er von dem Planeten noch ziemlich entfernt. Er hatte zwar keinerlei Anlaß, sich am Ende eines gut siebzigtausend Kilometer langen Hebelarms besonders wohlzufühlen, aber einen winzigen Vorteil hatte diese Position dennoch. Wer immer diesen Hebel dazu benutzen wollte, um ihn durchzuschütteln, brauchte für die dazu notwendigen Einstellungen jeweils eine gewisse Zeit. Nun, der Unbekannte tat sein möglichstes. Die Stöße wechselten ihre Richtung. Einmal wurde Calhoun mit aller Macht gegen die Rückenlehne seines Sessels gepreßt, dann wieder flog er ebenso unvermittelt wie heftig nach vorn, so daß er glaubte, die Sicherheitsgurte müßten ihm jeden Augenblick den Brustkorb eindrücken.
    Murgatroyd hinter ihm quietschte wütend und schoß quer durch die Kabine. Verzweifelt griff er mit allen vier Pfoten und mit dem Schwanz nach jedem erreichbaren Halt.
    Ein neuer Stoß! Calhoun hatte eben seine Sicherheitsgurte nachgestellt, als ihn ein fürchterlicher Schlag gegen die Kabinendecke zu schleudern drohte. Das Schütteln wurde immer unerträglicher. Er verspürte ein heftiges Übelkeitsgefühl. Mit aller Willenskraft versuchte er, bei Besinnung zu bleiben, obwohl sein Blutkreislauf sich kaum mehr gegen die Beschleunigungskräfte durchsetzen konnte. Ein scharfer Stoß rammte ihn tief in den Sessel, dann änderte sich die Bewegungsrichtung unvermittelt um hundertachtzig Grad, und er glaubte, sein Kopf müsse explodieren, als das Blut hineinschoß. Lange konnte er nicht mehr durchhalten, das spürte er. Ein paarmal gelang es ihm, mit den kaum noch dem Willen gehorchenden Händen einen Kontrollschalter zu betätigen, wenn sein Körper nach vorn geschleudert wurde. Aber nahezu sämtliche Stromkreise waren ja tot. Bis auf einen – bis auf einen! –
    Da! Jetzt hatte er den Schalter erreicht! Mit gefühllosen Fingern warf er ihn

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