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TS 49: Der Weltraumarzt

TS 49: Der Weltraumarzt

Titel: TS 49: Der Weltraumarzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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kein Universum mehr zu geben, nur noch das Nichts mit seiner tödlichen Lautlosigkeit. Da setzten auch schon jene scheinbar so bedeutungslosen Laute und Geräusche ein, die man künstlich erzeugen muß, wenn ein Mensch in einem mit vielfacher Lichtgeschwindigkeit dahinjagenden Schiff nicht den Verstand verlieren soll.
    Zu tun gab es nichts. Bei Reisen mit Überantrieb muß man versuchen, sich irgendwie auf eine möglichst angenehme Weise die Zeit zu vertreiben. Murgatroyd leckte umständlich die Barthaare an der linken Seite seines Schnäuzchens. Dann nahm er mit der anderen Pfote die rechte Hälfte seines Bartes vor und behandelte sie auf die gleiche Weise. Anschließend sah er sich selbstzufrieden in der Kabine um. Er suchte einen molligen Platz, wo er in Frieden sein Schläfchen zu halten gedachte.
    „Murgatroyd!“ sagte Calhoun streng. „Ich habe ein Hühnchen mit dir zu rupfen! An sich ist ja nichts dagegen einzuwenden, wenn du uns Menschen nacheiferst. Manchmal kannst du dabei sogar vielleicht etwas Vernünftiges lernen. Im großen und ganzen sind die Menschen nämlich gar nicht so übel. Aber was du dir kürzlich geleistet hast, geht entschieden zu weit. Kim Walpole hat dich nämlich erwischt, als du mit einem Injektor bewaffnet bei unseren Gefangenen herumgestrichen bist und versucht hast, ihnen eine weitere Dosis Polysulfat zu verpassen. Es wäre gut möglich gewesen, daß sie daran gestorben wären! Meine private und persönliche Meinung ist allerdings, daß die Idee an sich nicht einmal so schlecht gewesen wäre, aber als Angehörige des ärztlichen Personals haben wir gewisse ethische Grundsätze zu beachten. Was du getan hast, war in höchstem Maße verwerflich! Ein Mediziner muß in der Lage sein, sein Gefühlsleben unter Kontrolle zu halten! Hast du mich verstanden?“
    „Tschie!“ flötete Murgatroyd in gespielter Zerknirschung. Dann rollte er sich zusammen und wickelte sorgfältig seinen Schwanz um die Nase, denn er war fest entschlossen, sein geplantes Nickerchen nun nicht mehr länger aufzuschieben.
    Auch Calhoun richtete sich behaglich auf seinem Lager ein. Dann griff er sich ein Buch. Es war Fitzgeralds Werk über Wahrscheinlichkeit und menschliches Verhalten.
    Er begann, seine unterbrochene Lektüre fortzusetzen, während das Schiff durch die unendliche Leere des Raumes dahinschoß.
     
    ENDE

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