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TS 89: Phantom-City

TS 89: Phantom-City

Titel: TS 89: Phantom-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan E. Nourse
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sonst? Was haben sie denn mit dir gemacht?“
    „Mir Unterricht gegeben.“
    „Unterricht worin?“
    „Das versuche ich seitdem herauszubekommen. Ich habe keine Ahnung. Aber eines weiß ich. Von dem Augenblick an, wo ich in dieser Stadt auftauchte, haben die Stadtbewohner versucht, mir etwas beizubringen, und zwar mit jeder Technik und jedem Hilfsmittel, das ihnen zur Verfügung steht.“ Peter grinste. „Denk’ eine Weile darüber nach.“
    „Kannst du mir den Laden hier zeigen, oder sind wir eingeschlossen?“
    „Wir sind frei wie der Wind – nur zur Unterrichtszeit nicht“, sagte Peter bitter.
    „Dann führ mich ein bißchen herum.“
     
    *
     
    Sie verließen ihr Zimmer und begannen einen Rundgang durch die wunderbare Stadt. Peter ging mit festen Schritten. Lars folgte ihm zitternd und voll Angst, das luftige Gebilde des Hauses könnte plötzlich wie ein Kartenhaus über ihnen zusammenbrechen. Sie gingen über eine hohe Brücke – Lars hätte geschworen, daß die Brücke am Tage seiner Ankunft noch nicht da war – und eine lange Wendeltreppe hinunter. Das Ende der Wendeltreppe hing zwanzig Fuß in der Luft, und so schien es, als müßten sie umkehren, aber als sie sich dem Ende näherten, schwebte das Gebäude mit Treppe und allem in die Tiefe. Lars schüttelte beunruhigt den Kopf.
    „Ich verstehe das einfach nicht“, sagte er und deutete auf die Treppe, die sich wieder in die Lüfte hob. „Erst ist es da und dann plötzlich nicht mehr. Ich sehe wie es geschieht, aber ich bringe es einfach nicht fertig, daran glauben. Dinge verschwinden doch nicht einfach.“
    „So leben die Leute hier aber“, sagte Peter. „Dein Bett letzte Nacht war es bequem?“
    „Ausgezeichnet.“
    „Gut und fest? Es hat sich nicht bewegt, als du dich schlafen legtest?“
    „Nein, es war ganz fest.“
    „Nun, hast du dir überlegt, was es festhielt?“
    „Nein.“
    „Ich glaube auch nicht, daß du dahinterkommen würdest, denn es wurde von gar nichts festgehalten. Diese Stadtbewohner besitzen vollkommene telepathische Kontrolle über alles um sie herum. Und das geht weit über alle ,außersinnlichen’ Kräfte hinaus, mit denen wir auf der Erde herumexperimentieren. Bei diesen Leuten ist das völlig unbewußt; Telepathie, Telekinese, Teleportation, wie du es auch nennen willst. Sie beherrschen es. Ihre ganze Kultur und ihre Zivilisation beruhen darauf.“
    Lars nickte, ohne wirklich zu verstehen.
    „Das sieht hier aus, als wären die Städteplaner in Urlaub gewesen, als die Pläne für diese Stadt gezeichnet wurden.“
    „Es hat gar keine Städteplaner gegeben. Diese Leute setzen alles, so ein, wie es ihnen gefällt. Sie können ebenso leicht ein einzelnes Molekül oder einen ganzen Berg bewegen, einfach indem sie wünschen, daß es sich bewegen solle. Ihre Häuser schweben, wenn sie das wollen oder ruhen auf dem Boden, wenn sie das vorziehen. Da sie sich fast ausschließlich durch Teleportation bewegen, sind Fenster und Türen zu neunzig Prozent Schmuck.“
    „Aber wovon leben sie?“ fragte Lars. „Sie essen doch, oder? Wie züchten sie denn auf einem so unfruchtbaren Boden Getreide?“
    „Das ist es ja gerade. Sie brauchen gar kein Getreide zu züchten. Es gibt genügend pflanzliches und tierisches Leben auf diesem Planeten, und somit stehen ausreichend Proteine, Fette und Kohlehydrate zur Verfügung. Sie verbinden es einfach zu genießbaren Kombinationen, wenn sie Hunger bekommen. Wahrscheinlich könnten sie mit subatomaren Partikeln anfangen und sich daraus ein echtes Steak aufbauen, wenn sie wüßten, was das ist.“
    Sie schritten weiter durch das Labyrinth von Häusern.
    „Kannst du mir die Schiffe zeigen?“ wollte Lars wissen.
    „Leider nein. Es ist verboten. Die Stadtbewohner wollen nicht, daß wir dorthin gehen.“
    „Und der Ort, wo die Männer – schlafen?“
    „Das ist noch schlimmer. Die Stadtleute gehen selbst nicht gerne hin. Du könntest sie vielleicht später dazu überreden, dich hinzubringen, aber jetzt glaube ich, dürfen wir nichts tun, was unseren Gastgebern Ärger bereiten würde.“
    „Da hast du wahrscheinlich recht“, meinte Lars und nickte. „Was mich am meisten beunruhigt, ist, wie sehr diese Stadtbewohner wie Erdmenschen aussehen. Ihre Haut, ihr Haar, ja Muskulatur; ich konnte einfach keinen Unterschied feststellen, bis ich ihre Gesichter ansah, und selbst dann war ich noch nicht sicher.“
    „Ich weiß genau, was du meinst“, sagte Peter grimmig. „Jedesmal, wenn man

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