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TS 89: Phantom-City

TS 89: Phantom-City

Titel: TS 89: Phantom-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan E. Nourse
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Stadtbewohner die Bilder vollkommen. Eine Welle von Mitgefühl und Entschuldigung strömte über ihm zusammen. Wir ermüden dich, und du brauchst Ruhe. Komm, wir werden dafür sorgen, daß du dich wohlfühlst. Später werden wir – sprechen.
    „Aber was wird aus den anderen?“ fragte Lars laut. „Sie haben nichts zu essen. Kennedy und Marstom sind krank. Und auf der anderen Seite des Berges sind noch zwei.“
    „Sie sind hier“, sagte Peter schnell, „und die anderen werden geholt, keine Sorge. Komm nur mit.“
    Weiteres Zureden brauchte Lars nicht. Er folgte den seltsamen Menschen in die Stadt.
     
    *
     
    Erst jetzt hatte Lars Zeit, sich die Stadt anzusehen. So müde er auch war, musterte er staunend das chaotische Panorama, das sich vor ihm ausbreitete. Es war wie eine Stadt, die aus grellbunten Bausteinen jeder erdenklichen Größe und Form zusammengestellt war. Nichts hier war häßlich, es gab keinen Schmutz, und die Stadtbewohner waren überall, drängten sich auf den Wegen und Bögen, spazierten über die kühnen Luftwege, und eine Welle von Leben schlug über Lars zusammen. Es gab alte Menschen mit langen Bärten und weißem Haar, und viele wieder waren jung, mit jenem eigenartigen jung-alten Aussehen wie die Frau, die sie führte.
    Auch die Art und Weise, wie sie sich bewegten, war verwirrend. Zuerst gingen sie einfach, wenigstens hatte Lars diesen Eindruck, und doch schien es, als legten sie große Entfernungen mit nur wenig Mühe zurück und in sehr kurzer Zeit. Sie bewegten sich auf eine riesige Brücke zu, und im nächsten Augenblick lag die Brücke hinter ihnen. Lars schüttelte verstört den Kopf und sah Peter an. „Daran wirst du dich gewöhnen“, sagte Peter. „Sie ,gehen’ nur aus Höflichkeit uns gegenüber.“
    „Wie bewegen sie sich gewöhnlich?“
    „Ich weiß nicht, wie du es nennen würdest. Wenn sie irgendwo sein wollen – schnipp – da sind sie schon! Mich haben sie einmal mitgenommen, und mir war nachher furchtbar übel. Seitdem gehen sie, wenn ich dabei bin, langsamer.“
    Sie hatten sich einem langen, niedrigen Gebäude von hellblauer Farbe genähert, das hoch über der Mehrzahl aller Gebäude schwebte. Es besaß eine kristallene Spitze, die sich hundert Fuß in die Luft erhob und im Licht der Sonne wie ein Eiszapfen glitzerte. Und im gleichen Augenblick, wo Lars das Gleichmaß des Bauwerks noch bewunderte, befanden sie sich in einem langen Korridor in seinem Innern. Es schien eine Bibliothek oder ein Versammlungssaal zu sein. An einer Seite des Korridors befanden sich gewölbte Plastikflächen mit einer Anzahl Kontrollknöpfen darunter. Als er genauer hinsah, erkannte er, daß es sich um Bildschirme handelte, denn einer von ihnen schimmerte in einem stumpfen Blau, aber auf dem Schirm war kein Bild. Und dann flackerte das Blau plötzlich und wurde grau wie die anderen Schirme.
    „Unser ,Haus’“, sagte Peter leise. „Unser Quartier ist dort hinten.“
    Sie näherten sich dem Ende des Korridors, wo eine türartige Fläche die hellgrüne Wand absperrte. Daß es sich um eine Tür handelte, erkannte man ganz deutlich, aber die Fläche besaß keinen Knopf. Die drei Stadtbewohner blieben stehen und sahen sich nach Lars um. Wieder spürte er die federleichte Berührung ihrer Gedanken.
    Für dich. Dein Zimmer. Du findest Nahrung und Kleidung im Innern.
    Er nickte und wartete, daß sie die Tür öffneten, aber nichts geschah. Die drei beobachteten ihn.
    „Sie wollen, daß du die Tür öffnest“, flüsterte Peter.
    „Aber sie hat doch keinen Knopf.“
    Sie warteten nur einen Augenblick, während Lars die Tür hilflos anstarrte. Dann fühlte er, wie sie seufzten. Die Frau berührte die Tür mit dem Finger, und sie löste sich in Nebel auf und verschwand und gab damit den Blick auf einen großen, bequemen Raum dahinter frei. Er trat ein und spürte noch die Welle der Enttäuschung in den Gedanken der Stadtbewohner: Er ist wie der andere. Aber vielleicht wird auch er, wenn man ihn lehrt …
    Und dann waren Lars und Peter in dem Zimmer, und die Tür versperrte ihnen die Sicht auf die drei Stadtbewohner. Auf einer Seite war ein Bad, in das gerade heißes Wasser einlief. Daneben gab es zwei Betten, die irgendwie einladend wirkten, obwohl es nur zwei Platten waren, die drei Fuß vom Boden in der Luft schwebten. Tabletts mit Essen, das Lars das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ, schwebten daneben.
    Sie befanden sich in ihrem Zimmer. Gefangene? So schien es, und doch war in den

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