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TTB 110: Im Reich der Dämonen

TTB 110: Im Reich der Dämonen

Titel: TTB 110: Im Reich der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Bulmer
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in den Zustand der Gnade zu versetzen. Das ist der einzige Pfad, auf dem wir die Gunst des Unsterblichen wieder erringen können.«
    »Das dringt ja bis in die tiefsten Tiefen der Religion ein«, meinte Stead. Er runzelte die Stirn. »Wenn aber nur der Kapitän und die Gouverneure in einem Garten auf die Erde kamen, woher stammen dann all die anderen Menschen?«
    Della warf Simon einen Blick zu, setzte zum Sprechen an – und Simon sagte: »Das wirst du im Laufe der Zeit noch erfahren, Stead. Wir müssen auch noch über Leben und Tod sprechen, wenn du – reif bist.«
    »Aber ich möchte es jetzt erfahren.«
    »Nein – erst wenn du reif bist.«
    »Leben und Tod – was ist das?«
    »Zuallererst mußt du dir über eines klar werden.« Simon sprach so eindringlich, daß Stead ihn gar nicht wiedererkannte. »Die Menschheit, alle menschlichen Wesen – selbst die Häretiker der anderen Nationen – sind Wesen einer überlegenen Art. Wir haben uns nicht aus einer höheren Tierrasse entwickelt. Das ergibt ein einfacher anatomischer Vergleich. Das heißt also, daß wir die höchstentwickelte Lebensform hier auf der Erde sind.«
    »Und die Katzen?« fragte Della einfach. »Die Katzen und Hunde?«
    »Aber die sind doch ein Sonderfall.« Simon rieb sich das Kinn. »Selbst unsere namhaften Wissenschaftler können sich in diesem Punkt nicht einig werden. Wo es eine Evolution gibt, gibt es eben auch Rückschläge. Katzen und Hunde haben wie der Mensch vier Gliedmaßen. Ich – ich möchte doch den Gedanken bezweifeln, daß diese Tiere ursprünglich Menschen waren, wenn sie auch einen ausgesprochen friedliebenden und intelligenten Charakter zeigen.«
    »Man könnte lediglich annehmen, daß sie der Unsterbliche zusammen mit dem Menschen schuf, um dem Menschen einen Helfer und Spielgefährten beizugeben.« Della hatte diese Worte mit so glühendem Eifer vorgebracht, daß Stead sie bewundernd ansah. Dieses Mädchen setzte seinen Verstand richtig ein. Er konnte sich an ihr ein Beispiel nehmen.
    Simon kehrte zum Thema zurück. »Du mußt immer daran denken, daß die Menschheit einmalig ist. Wir sind die Hüter und Wächter dieser Welt, die der Unsterbliche geschaffen hat – Gott ist übrigens ein Wort, das wir Wissenschaftler heutzutage kaum mehr benützen –, um uns zu prüfen und zu läutern.« Er sah nicht sehr glücklich aus. »Ich persönlich bedauere diesen Riß. Denn heutzutage weiß kaum jemand genau, welches unsere eigentliche Mission ist. Der Kapitän erklärt, sie zu kennen und zu bewahren – aber die Wissenschaft ist zu der Ansicht gekommen, daß die alten Lehren in vieler Hinsicht nur Symbol sind.«
    »Das zeigt sich natürlich auch in unserer Erziehung«, meinte Della leichthin – zu leichthin, fand Stead, der die Dinge sehr ernst nahm. »Die Menschheit ist in einer Zwickmühle. Neue Ideen bedrohen das, was wir Jahrhunderte lang akzeptiert haben. Aber trotz allem weiß jedes Kind, daß unser Schicksal uns für diesen Planeten ausersehen hat. Wir haben hier eine Aufgabe zu erfüllen, wenn wir sie auch nicht mehr kennen. Eines Tages werden wir das Ziel erkennen.«
    Simon begann zu kichern und klopfte Stead auf die Schulter. »Keine Angst, Junge. Wir leben wirklich in einem dämonischen Durcheinander, aber wir beißen uns schon durch. Du wirst jetzt eine kleine Reise in die Umgebung unternehmen. Damit dir nichts passiert, begleitet dich Leutnant Cargill.«
    Leutnant Cargill war fast so groß wie Stead, breit und untersetzt, mit einem frischen Gesicht und dem geschäftigen Ausdruck in den Augen, der den zukünftigen Befehlshaber kennzeichnete. Ein Soldat aus Leidenschaft, der bereit war, Arkon zu jeder Zeit mit seinem eigenen Leben zu schützen.
    Stead hegte keinerlei Verdacht, daß Cargill noch einen anderen Zweck als den ihm von Simon zugedachten erfüllen sollte. Er war eben in vielen Dingen wirklich noch ein Kind. Stead nahm alles, was Simon sagte, kritiklos auf – mehr noch, er bewunderte ihn ob seiner Klugheit.
    Kurz bevor er und Cargill zusammen mit Della das Labor verließen, winkte der alte Wissenschaftler Cargill beiseite. Stead stand nahe bei Della und beobachtete den jungen Soldaten, der in ein ernstes Gespräch mit Simon vertieft war. Er konnte nicht verstehen, wovon sie sprachen, aber Cargill warf ihm einen schnellen, überraschten Blick zu, einen Blick, der amüsiert und mitleidvoll zugleich war. Simon packte den Soldaten am Arm und sprach mit leidenschaftlichem Ernst.
    Cargills Antwort war laut genug,

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