TTB 114: Ultimatum von den Sternen
fragte John Thomas bitter.
»Wie?« Perkins sah ihn überrascht an und lachte. »Es wäre mir völlig gleichgültig. Ich überlasse meine geschätzte Leiche dem medizinischen Institut meiner Universität. Und ich glaube, daß es Lummox auch gleichgültig ist. Wir dürfen nicht vergessen, daß es jetzt am wichtigsten ist, ihn den Händen der Polizei zu entreißen.«
»Einen Augenblick … Wenn Sie ihn kaufen, ist er noch lange nicht gerettet. Man wird ihn immer noch töten, sobald der Befehl eingetroffen ist.«
»Ja und nein. Der Verkauf an das Museum macht den Tötungsbefehl nicht ungültig, aber glauben Sie mir, er wird nie durchgeführt werden. Unsere juristische Abteilung hat mir genau eingetrichtert, was ich tun muß. Erstens müssen wir beide handelseinig werden, damit das Museum auf Grund der Verkaufsurkunde seine Rechte nachweisen kann. Dann kann ich noch heute abend bei Ihrem Richter einen mehrtägigen Hinrichtungsaufschub erwirken. Das liegt in seiner Macht, wenn sich die Besitzverhältnisse geändert haben. Im Notfall wenden wir uns an den Raum-Minister selbst – und ich verspreche Ihnen, daß das Museum die Tötung von Lummox nie zulassen wird.«
»Sind Sie sicher?«
»Sicher genug, um das Geld des Museums zu riskieren. Denn wenn ich mich täusche, fliege ich.« Perkins grinste. »Aber ich täusche mich nicht. Sobald ich das Museum von dem Kauf verständigt habe, bin ich ermächtigt, für den ganzen Schaden aufzukommen, den Lummox bisher angerichtet hat. Dann haben wir nur noch den Polizeichef gegen uns, und ich kann Ihnen versichern, daß er gegen das Museum nicht ankommt.« Perkins lächelte. »Eine perfekte Lösung, nicht wahr?«
John Thomas zeichnete mit seiner großen Zehe ein abstraktes Muster auf den Teppich. Dann sah er auf. »Sehen Sie mal, Mister Perkins, ich weiß, daß ich etwas zur Rettung von Lummox unternehmen muß. Doch bis jetzt sah ich keinen Ausweg. Vermutlich hatte ich auch die Tatsachen nicht klar sehen wollen.«
»Sie sind also einverstanden?«
»Noch einen Augenblick! Ihr Vorschlag ist auch nicht der beste.
Lummox würde vor Einsamkeit sterben. Er könnte sich nicht umstellen. Und ich weiß nicht, ob es viel Sinn hat, ein Todesurteil in lebenslängliches Gefängnis umzuwandeln. Vielleicht würde Lummie sogar den Tod vorziehen, anstatt sich dauernd von Fremden untersuchen lassen zu müssen. Aber ich kann ihn nicht einmal fragen, weil ich nicht weiß, ob Lummie von so abstrakten Dingen wie dem Tod überhaupt eine Ahnung hat. Daß er sich vor Fremden fürchtet, weiß ich allerdings.«
Mister Perkins kaute an seiner Unterlippe und überlegte, daß es schwer war, diesem jungen Mann einen Gefallen zu erweisen. »Mister Stuart? Wenn Sie Lummox begleiten könnten, ginge es dann?«
»Wie?«
»Ich könnte Ihnen eine Stelle als Tierpfleger verschaffen … in meinem eigenen Ressort ist im Augenblick ein Platz frei. Wir könnten die Sache gleich provisorisch festlegen. Schließlich ist es ein Vorteil, wenn jemand das Tier versorgt, der es kennt.«
Bevor Johnnie antworten konnte, sagte seine Mutter scharf: »Nein!«
»Wie meinten Sie, Mistreß Stuart?«
»Kommt nicht in Frage. Mister Perkins, ich hatte gehofft, Sie wüßten einen vernünftigen Weg aus dieser unangenehmen Lage. Aber Ihren letzten Vorschlag kann ich nicht billigen. Der Junge soll aufs College gehen. Ich lasse nicht zu, daß er sein Leben damit verschwendet, Tierkäfige zu reinigen … wie ein Taugenichts. Nein, kommt nicht in Frage.«
»Sieh mal, Mutter …«
»John Thomas, bitte! Ich möchte nicht mehr über die Sache sprechen.«
Mister Perkins sah von einem zum anderen. Während Mrs. Stuarts Gesichtszüge unbewegt blieben, schob John Thomas trotzig das Kinn vor. »Das ist etwas, was das Museum nicht für Sie regeln kann«, sagte er. »Machen wir die Sache folgendermaßen, Mistreß Stuart. Ich lasse die Stelle ein halbes Jahr offen … einen Augenblick, Mistress Stuart! Ob Ihr Sohn sie annimmt oder nicht, müssen Sie mit ihm vereinbaren. Ich möchte Ihrem Sohn nur versichern, daß das Museum ihm keineswegs seinen Liebling auf ganz wegnehmen will. Ist das fair?«
Ihre Nadeln klapperten rhythmisch. »Ja.«
»Mister Stuart?«
»Einen Augenblick. Mutter, glaubst du nicht …«
»Bitte, Mister Stuart. Es wäre mir peinlich, einer Familienbesprechung zuhören zu müssen. Sie kennen mein Angebot? Sind Sie einverstanden?«
Mrs. Stuart unterbrach ihn. »Ich kann mich nicht erinnern, daß Sie den Preis nannten, Mister
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