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TTB 114: Ultimatum von den Sternen

TTB 114: Ultimatum von den Sternen

Titel: TTB 114: Ultimatum von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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    Lummox hatte Hunger und langweilte sich. Ersteres war ein Dauerzustand. Geschöpfe seiner Art pflegten auch nach einer kräftigen Mahlzeit noch Appetit auf einen kleinen Imbiß zu verspüren. Daß Lummox hingegen Langeweile verspürte, war schon weniger alltäglich und rührte von der Tatsache her, daß sein Freund und Begleiter, John Thomas Stuart, den ganzen Tag mit dieser Betty verbrachte.
    Ein Nachmittag war zwar ein pures Nichts. So lange konnte Lummox den Atem anhalten. Aber er wußte, was diese Anzeichen bedeuteten. John Thomas hatte die Größe und das Alter erreicht, in dem er mehr und mehr seiner Zeit mit Betty und immer weniger Zeit mit seinem Freund Lummox verbringen würde. Schließlich würde die Periode folgen, in der sich John Thomas praktisch überhaupt nicht um ihn kümmerte. Aber danach würde ein neuer, kleiner John Thomas da sein, der sich in ein paar Jahren zu einem unterhaltenden Spielgefährten entwickeln würde.
    Aus Erfahrung wußte Lummox, daß dieser Kreislauf notwendig und unvermeidbar war. Dennoch empfand er die Aussichten als sehr betrüblich. Er rekelte sich lustlos im Hinterhof des Stuart-Hauses und wartete auf Abwechslung. Da war eine Heuschrecke, ein Rotkehlchen und ein Ameisenhaufen. Eine Zeitlang beobachtete er den Ameisenhaufen. Die Wesen schienen im Umzug begriffen. Eine endlose Reihe schwer arbeitender kleiner Tiere schleppten die weißen Puppen in eine Richtung, während in der Gegenrichtung eine andere Kolonne marschierte und neue Puppen holte. Über diesen Betrachtungen verging die nächste halbe Stunde.
    Als ihm die Ameisen langweilig wurden, begab er sich in sein eigenes Haus. Sein Fuß Nummer Sieben zerdrückte dabei den Ameisenhaufen, aber das merkte Lummox leider nicht. Sein Haus war ihm so eng geworden, daß er sich gerade noch rückwärts hineinschieben konnte. Es war das neueste einer langen Kette von Gebäuden, deren erstes etwa die Größe einer Zwergpudelhütte gehabt hatte.
    Vor seiner Hütte lagen sechs Ballen Heu aufgestapelt. Lummox zupfte etwas aus dem einen Ballen und kaute es faul. Eine zweite Portion wagte er nicht zu nehmen, denn das hätte John Thomas bestimmt gemerkt. Was ihn daran hinderte, den ganzen Ballen zu vernaschen, war eigentlich nur das Wissen, daß John Thomas ihn fürchterlich ausschimpfen und sich vielleicht sogar weigern würde, ihn mit dem Gartenrechen zu streicheln. Die Hausordnung besagte nämlich, daß er nur das fressen durfte, was in seiner Futterkrippe lag. Im allgemeinen gehorchte Lummox. Er haßte nämlich Meinungsverschiedenheiten.
    Zudem schmeckte ihm das Heu gar nicht. Er hatte gestern zum Mittagessen Heu bekommen und würde heute abend und morgen abend wieder Heu bekommen. Lummox hätte gern etwas Herzhafteres gehabt. Er schlenderte zu dem niedrigen Zaun hinüber, der ihn von Mrs. Stuarts eigentlichem Garten trennte, und warf einen sehnsüchtigen Blick auf ihre Rosen. Der Zaun war lediglich ein Symbol, daß er diesen Teil des Gartens nicht betreten durfte. Einmal, vor Jahren, hatte ihn Lummox betreten und ein bißchen von den Rosenbüschen gekostet … nur ein winziges Häppchen. Aber Mrs. Stuart hatte solchen Lärm geschlagen, daß er jetzt noch nicht gern daran zurückdachte. Hastig zog er sich vom Zaun zurück.
    Aber da gab es doch noch ein paar Rosenbüsche, die nicht Mrs. Stuart – und demnach niemandem – gehörten. Sie standen weiter links, im Garten der Donahues. Erst vor kurzem hatte sich Lummox einen Weg ausgedacht, der vielleicht zu diesen besitzerlosen Rosen führen konnte.
    Das Grundstück der Stuarts war von einer drei Meter hohen Betonmauer umgeben. Aber in der Rückwand, da wo der Abzugsgraben für die Abwässer das Grundstück überquerte, befand sich ein Loch. Dieses Loch wurde zwar von einem massiven Balkengitter ausgefüllt, dessen Längsbalken fest in den Boden des Grabenbetts gerammt worden waren. Der Hersteller hatte Mrs. Stuart versichert, daß es eine ganze Herde von Elefanten und Lummox dazu aufhalten würde.
    Lummox wußte zwar, daß der Hersteller nicht recht hatte, aber man hatte ihn nicht um seine Meinung gefragt, und er hatte sie auch nicht geäußert. Auch John Thomas hatte seine Meinung nicht geäußert, obwohl er die Wahrheit zu ahnen schien. Denn er befahl Lummox strikt, dieses Gitter auf keinen Fall niederzureißen.
    Lummox hatte gehorcht. Er hatte das Holz zwar probeweise angeknabbert, aber es war mit irgendeiner ekligen Flüssigkeit getränkt, die ihm jeden Geschmack nahm. So

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