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Tuerkei - Ein Land jenseits der Klischees

Titel: Tuerkei - Ein Land jenseits der Klischees Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juergen Gottschlich
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Arbeitsverträge mit der Firma. Diese Arbeitserlaubnis wird in den Pass eingetragen, und damit geht man dann zur Ausländerpolizei in der Türkei und beantragt eine einjährige Aufenthaltserlaubnis. Eine Aufenthaltserlaubnis ist im Türkischen ein sogenanntes Ikamet – man bekommt ein kleines blaues Büchlein, in das die Daten eingetragen werden. Dieses Ikamet muss man bei Kontrollen vorzeigen und am Flughafen parat haben, wenn man länger als drei Monate im Land war.
    Wer in der Türkei arbeiten will, ohne bei einer Firma einen Job zu haben, sich z. B. dort selbständig machen will, kann das tun, muss aber etlichen Papierkram erledigen. Nützliche Informationen dazu liefert die Deutsch-türkische Industrie- und Handelskammer (www.dtr-ihk.de).
    Viel einfacher ist es für Studenten, die einen Teil ihres Studiums in der Türkei absolvieren wollen. Seit die Türkei im Erasmus-Austausch-Programm mit eingebunden ist, nimmt die Zahl ausländischer Studenten stetig zu.
    Wer eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis hat, darf innerhalb der ersten sechs Monate, nachdem er seinen Job in der Türkei angetreten hat, ein Auto zollfrei einführen. Dieses Auto darf er dann allerdings nur selbst fahren und auch nicht verkaufen. Ansonsten ist es sehr teuer, ein gebrauchtes Auto einzuführen, und es lohnt sich praktisch nicht.
    Wohnen, mieten, kaufen
    Wer nur vorübergehend in die Türkei will und für einige Monate eine Unterkunft sucht, kann sich übers Internet ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft oder eine möblierte Ferienwohnung/Appartement suchen.
    Nützliche Internetadressen sind neben den generell üblichen wie: www.Ferienwohnung.de beispielsweise www.istanbulpost.net und www.mymerhaba.com.
    Im deutschen Buchladen auf der Istiklal Caddesi, Nähe Tünel-Platz, werden auch immer Wohnungen und Zimmer angeboten, so, wie man es symbolisch auch im Film »Auf der anderen Seite« sehen kann.
    Wer regulär eine Wohnung mieten will, sollte dagegen nicht zu einem auf Ausländer spezialisierten Makler gehen (dort zahlt man Höchstpreise), sondern sich die Beilagen der türkischen Zeitungen vornehmen und die Angebote für Mietwohnungen studieren. Zahlung einer Kaution ist bei Abschluss des Mietvertrages üblich, wer bereit ist, seine Miete in Euro zu zahlen, ist bei jedem Vermieter im Vorteil.
    Grundsätzlich ist es in der Türkei auch für Ausländer möglich, Immobilien zu erwerben, also eine Wohnung oder ein Haus zu kaufen. Allerdings streitet sich die nationalistische/kemalistische Opposition seit Jahren mit der Regierung darüber, in welchem Umfang Immobilienerwerb für Ausländer erlaubt werden soll.
    Bis zum Amtsantritt der AKP und dem Beginn der Beitrittsverhandlungen mit der EU war es so, dass Ausländer nur in der Stadt Wohnungen oder Häuser kaufen durften. Außerhalb der Städte war Landerwerb nicht erlaubt, ausländische Tourismuskonzerne konnten Land nur pachten.
    Die AKP wollte und will den Landerwerb für Ausländer liberalisieren, stößt damit aber auf den erbitterten Widerstand der Nationalisten, die gegen jede Liberalisierung seit 2003 vor dem Verfassungsgericht geklagt haben und damit eine ziemliche Rechtsunsicherheit geschaffen haben.
    So war das erste Gesetz, mit dem die AKP den Kauf von Land (mit Ausnahme einiger militärischer Sperrgebiete) für Ausländer freigab, nur wenige Monate in Kraft, bis die Opposition vor dem Verfassungsgericht dagegen klagte. Nachdem die Klage akzeptiert worden war, nahmen die Liegenschaftsämter vorübergehend keine Grundbucheintragungen für Ausländer mehr vor, sondern vertrösteten auf kommende Entscheidungen. Die erste kam dann im Februar 2005 , als das Verfassungsgericht die Regierung aufforderte, das Gesetz zu modifizieren und die Hektargröße für Landverkäufe an Ausländer einzuschränken.
    Das nächste Gesetz dazu trat dann 2006 in Kraft, wurde aber im Jahr 2007 von der Opposition nochmals vor das Verfassungsgericht gebracht, was den Verkauf von Immobilien an Ausländer ab Frühjahr 2008 erneut völlig zum Erliegen brachte, weil die Regierung es versäumte, eine vom Gericht angemahnte neuerliche Änderung des Gesetzes fristgerecht zu verabschieden. Man rechnet nun damit, dass mindestens ein Jahr vergehen wird, bis eine neue Regelung in Kraft ist.
    Der Streit zwischen Nationalisten und AKP geht im Wesentlichen darum, die Obergrenze für den Erwerb von Land durch Ausländer festzulegen. Während die AKP das Gesetz möglichst investorenfreundlich gestalten will, strebt die

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