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TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)

TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)

Titel: TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Nachdem sie unter den neugierigen Blicken der Rekruten noch einmal um den Parcours gejoggt war, stellte sie sich an der Startlinie auf. Das Herz klopfte kräftig in ihrer Brust, während sich wie üblich eine geistige Ruhe über sie senkte, die sie nur bei körperlicher Betätigung erreichte.
    Rock stellte sich neben sie. »Bereit?« Kyla nickte stumm. »Ich gebe dir zehn Sekunden Vorsprung.« Sein Grinsen blitzte für einen Moment auf, als sie die Augen verdrehte, bevor er wieder seine übliche unnahbare Miene aufsetzte. »Okay, los!«
    Aus den Augenwinkeln sah sie, wie er die Stoppuhr betätigte. Kyla joggte los und bemühte sich, ihren Rhythmus zu finden. Aus leidvoller Erfahrung wusste sie, dass man den Parcours nur schaffen konnte, wenn man sich am Anfang nicht zu sehr verausgabte. Das war der Fehler, den viele Rekruten zu Beginn ihrer Ausbildung machten. Kyla stemmte sich an den beiden parallelen Stangen nach oben und hangelte sich darüber. Hinter sich hörte sie Rocks Ruf und wusste, dass nun ihre Verfolger starteten. Ihr Atem ging schneller, als sie kräftig absprang und bereits das nächste Hindernis überwand. Auf der anderen Seite sprang sie nach unten und lief weiter durch den weichen Sand. Auch das kostete unheimlich viel Kraft, und sie war beinahe froh, als die nächste Hürde auftauchte.
    Hinter sich konnte sie bereits die SEAL -Rekruten hören, die von ihren Kameraden angefeuert wurden. Ihr Ehrgeiz wurde geweckt, und sie spürte kaum noch den Schmerz des rauen Seils an ihren Handflächen, als sie sich über die hohe Wand hangelte. Sie grinste, als sie an eines der wenigen Hindernisse kam, bei dem ihre geringe Größe und ihre Wendigkeit von Vorteil waren: mit Stacheldraht überzogene Holzbalken, unter denen sie hindurchrobben musste. Kurz darauf wurde sie von einigen der SEAL -Anwärter eingeholt, doch davon ließ sie sich nicht aus der Ruhe bringen. Es zählte nur, wer am Ende vorne lag.
    Kyla wurde immer ruhiger, je länger der Parcours dauerte. Ihre Muskeln schmerzten von der Belastung und die Schritte im Sand wurden immer schwerer, aber sie behielt nur das Ziel vor Augen. Drei SEAL -Anwärter hatten sie überholt und standen keuchend neben Rock, der die Zeiten aller Teilnehmer erfasste. Alle anderen lagen noch hinter ihr. Mit der letzten Energiereserve legte sie einen Sprint hin.
    »Und durch!« Rock grinste sie an. »6:30, super Zeit, Kyla!«
    Sie war zu erschöpft, um ihm zu antworten, deshalb nickte sie nur und beobachtete bei leichten Dehnübungen, wie die anderen ins Ziel kamen. Mehrere der angehenden SEAL s starrten zu ihr hinüber oder nickten ihr respektvoll zu. Adrenalin strömte durch ihren Körper und löste eine Zufriedenheit bei ihr aus, die sie nur dann erreichte, wenn sie sich völlig ausgepowert hatte.
    Als alle Rekruten den Parcours beendet hatten, ließ Rock sie sich in einer Reihe aufstellen. »Okay, Männer, Agent Mosley hat euch gezeigt, wie man es machen muss. Beim nächsten Mal will ich mehr von euch sehen. Verstanden?«
    »Aye, Senior Chief!«
    »Wegtreten.«
    Kyla wollte sich gerade umdrehen, da hielt Rock sie auf. »Danke für das Lehrstück. Jetzt werden sich die Jungs zweimal überlegen, ob sie noch mal einen Gegner unterschätzen.« Er lächelte sie an. »Zu schade, dass du kein SEAL werden kannst, du wärst mit deiner Ausdauer und deinen Fähigkeiten als Scharfschütze ein echter Gewinn für die Teams.«
    Wärme durchflutete sie bei dem Kompliment. »Danke. Auch wenn ich weiß, dass ihr insgeheim heilfroh seid, keine Frauen im Team zu haben.«
    »Absolut. Was aber nicht an euren Fähigkeiten liegt, sondern daran, dass wir uns dann nicht konzentrieren könnten.«
    Kyla lachte. »Rose’ Einfluss macht sich positiv bemerkbar.«
    Ein Ausdruck puren Glücks trat auf Rocks Gesicht, der Kyla mitten ins Herz traf. »Und ich bin jeden Tag dankbar dafür.«
    So schnell wie möglich, ohne unhöflich zu wirken, verabschiedete Kyla sich von ihm und kehrte zu den Umkleideräumen zurück. Sie gönnte Rock natürlich sein Glück, aber es zeigte ihr mal wieder, was in ihrem eigenen Leben fehlte. Bis zu der Mission in Afghanistan hatte sie geglaubt, völlig zufrieden zu sein. Und sie war es auch auf gewisse Art gewesen: Sie hatte einen spannenden Job, nette Kollegen, viele Freunde. Doch dann kam Hamid und ließ sie an Dinge denken, die völlig unrealistisch waren. Vielleicht lag es einfach nur daran, weil sie dem Tod so nahe gekommen war wie nie zuvor. Genau, das war die

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