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Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Titel: Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Zhang
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konnten nicht länger einschätzen, wie Sabine und Josie sich verhalten würden. Hally und Lissa waren in Gefahr.
    Unsere Finger fummelten am Türknauf herum, bis es mir gelang, das Schloss zu öffnen und die Tür aufzustoßen. Ich schrak zurück, weil ich halb erwartete, dass Sabine sich auf uns stürzen würde. Aber es stand niemand in der Tür. Dann war da jemand, aber es war weder Sabine noch Josie. Es war nicht einmal Hally.
    Es war Jackson.
    Sein Anblick ließ uns erstarren. Aber nur einen kurzen Moment. Wir stürmten an ihm vorbei, was uns wegen der Fußfesseln nur mit Mühe gelang. » Hally! «
    Hally kam uns mit weit aufgerissenen Augen entgegengerannt. Sie packte unsere Hände. » Wo sind Ryan und Devon? Geht es ihnen gut? Geht es dir gut? «
    » Oben « , gelang es mir zu sagen. Ich versuchte, mich vor sie zu stellen, sie vor Jackson abzuschirmen. » Geh. Lauf. Hol … «
    » Schon okay « , sagte Hally. » Jackson hat mich geholt. Anfangs habe ich ihm nicht geglaubt, aber … «
    Jackson hatte sie geholt?
    Er wich unserem Blick aus. Seine Stimme war leise, bedrückt. » Sabine ist abgehauen, als wir reinkamen. Sie weiß, wann es Zeit für Schadensbegrenzung ist. Sie wird auf dem Weg zu ihrer Wohnung sein, um die Bombe zu holen, und dann weiter zur Anstalt fahren. «
    Hally schnappte sich eine große Glasscherbe und sägte an dem Isolierband zwischen unseren Handgelenken.
    » Du hast das Schaufenster eingeschlagen « , sagte ich heiser. Unser Blick kehrte immer wieder zu Jackson zurück, aber jedes Mal zwang ich mich dazu, wegzugucken.
    Der Anflug eines Grinsens umspielte Hallys Lippen. » Nun ja, eine Hand wäscht die andere, hab ich recht? Glaub ja nicht, ich würde dir den ganzen Spaß beim Fensterzertrümmern überlassen. Ich hatte noch nicht mal einen Nachttisch zur Hand. «
    Hysterisches Gelächter schüttelte uns. In Nornand hatten wir ein Fenster zertrümmert, um in Hallys Zimmer zu gelangen. Dann waren wir aufs Dach geklettert, um den Wachmännern zu entkommen. Irgendwie kam jene Flucht mir jetzt einfacher vor. Die bösen Jungs waren einfach böse Jungs gewesen. Wir hatten nicht Wochen mit ihnen verbracht. Monate. Wir hatten nicht mit ihnen gegessen und gelacht.
    » Ich gehe hoch « , murmelte Jackson. » Nachsehen, ob mit Ryan alles in Ordnung ist. «
    Er kam gar nicht erst bis auf den Dachboden. Er lief in Ryan hinein, als er aus dem Lagerraum trat – Ryan, der ihn packte und gegen die Wand schleuderte. Ohne Vorwarnung. Ohne Worte.
    Die Bilderrahmen an den Wänden hüpften. Einer krachte zu Boden, wo er in tausend Stücke zersprang. Noch mehr Glas. Noch mehr Splitter.
    » Ryan! « , rief ich. Ich wollte zu ihm rennen und fiel hin, weil unsere Beine nach wie vor gefesselt waren. Es war Hally, die ihn als Erste erreichte. Die ihren Bruder von hinten packte und sagte: » Ryan, Ryan, hör auf. Hör auf. «
    Er musste seine Hand an einem Nagel frei gescheuert haben. Er hatte einiges von seiner Haut abgeschürft. Seine Hände waren blutverschmiert. Es sickerte in Jacksons T-Shirt, hinterließ rote verschmierte Flecken auf dem weißen Stoff.
    Jackson sagte nichts. Er hatte nicht einmal geschrien, als Ryan ihn angriff. Die zwei starrten einander an, Ryans Hände umklammerten Jacksons Kragen.
    Langsam ließ Ryan ihn los. Wich zurück. Sein Blick konzentrierte sich auf Addie und mich.
    Dann umfingen uns seine Arme. Er flüsterte » Geht es dir gut? « in unsere Haare und ich nickte.
    Hally verlangte zu wissen, was passiert war, also erzählten Ryan und ich es ihr. Alles. Alles auf einmal und wir stolperten über unsere Sätze und fielen uns gegenseitig ins Wort. Jackson lehnte an der Wand. Er trug nichts zu unserem Bericht bei. Er sagte keinen Ton.
    Addie sagte ebenfalls nichts.
    Ich wusste zu keinem von beiden etwas zu sagen.
    » Wir müssen zu Peter gehen « , sagte Hally.
    Ich schüttelte den Kopf. » Wir müssen zur Anstalt. «
    Ryans Hände bluteten immer noch. Er presste sie an den Bauch, tränkte sein Hemd mit Blut. Der Schnitt an seiner Schläfe hatte sich auch wieder geöffnet. Er blutete nicht stark, aber es sah schmerzhaft aus.
    » Wofür ihr euch auch entscheidet, wir müssen hier weg « , sagte Jackson. » Hally hat das Schaufenster zertrümmert. Falls noch niemand die Polizei gerufen hat, wird es sicherlich bald passieren. «
    Ryan fing meinen Blick auf und löste die Hände von seinem blutigen T-Shirt. » Es wird niemandem auffallen. «
    » Ryan, geh nachsehen, ob Peter zu Hause ist. «

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