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Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Titel: Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Zhang
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vergangen, seit wir in Anchoit losgefahren waren, und Jackson hatte eine Weile gebraucht, um jemanden aufzutreiben, der ihm so kurzfristig sein Auto lieh. Ich versuchte, nicht an Hally und Ryan zu denken, die darauf warteten, dass ich bei Peter eintraf, und sich mit jeder Minute größere Sorgen machen würden.
    Ich versuchte, nicht darüber nachzudenken, dass wir die Powatt-Anstalt zu spät erreichen würden.
    » Wir werden nicht vor Sabine da sein « , sagte Jackson. » Nicht bei dem Vorsprung, den sie hat. «
    » Dann werden wir eben dafür sorgen müssen, dass niemand das Gebäude betritt. « Ich sah aus dem Fenster und hielt die Augen offen nach Polizeistreifen. Das Letzte, was wir brauchten, war, wegen überhöhter Geschwindigkeit angehalten zu werden. Die karge Landschaft flog vorbei, eine verschwommene braune Masse.
    » Wie das? « , fragte Jackson. » Willst du dich vor die Tür stellen und jedem Bombe zubrüllen, der näher kommt? «
    » Wenn ich sie so davon abhalten kann, das Gebäude zu betreten. «
    » Es wird sie davon abhalten « , sagte Jackson. » Es wird aber auch dafür sorgen, dass wir beide verhaftet werden. «
    Ich erwiderte nichts.
    » Eva. « Jackson hielt den Blick auf die Straße vor uns gerichtet. » Was Christoph gesagt hat, von wegen dich nicht einzuweihen, damit du behaupten könntest, von nichts gewusst zu haben – das war nicht ganz unwahr. Und was er darüber gesagt hat, dass wir euch nicht gebraucht hätten … nun, das war gelogen. « Ich erwiderte noch immer nichts. » Hör zu, was da passiert ist … «
    » Was da passiert ist, war, dass deine Freunde uns angegriffen und gefesselt haben. «
    » Sie sind auch deine Freunde. «
    Ich lachte leise. » Ach, wirklich? «
    » Ja, wirklich. Und ich … « Seine Finger umklammerten das Steuer, die Knöchel weiß. » Kann ich mit Addie sprechen? «
    , sagte Addie.
    Ich schüttelte den Kopf. » Sie sagt Nein. Fahr einfach. «
    Eine Weile tat er wie ihm befohlen und wir saßen schweigend da. Aber er warf uns Blicke aus dem Augenwinkel zu.
    » Es tut mir leid, okay? « Jackson klang ebenso erschöpft, wie ich es war. » Es tut mir leid. Ich wollte nie, dass euch etwas zustößt. «
    Jackson parkte am Straßenrand, außer Sichtweite der Anstalt. Die Landschaft hier war so hügelig wie die in Frandmill. Die Sonne hatte gerade begonnen, unterzugehen. Ich wünschte mir beinah, es wäre bereits dunkel gewesen. Es hätte mir vielleicht ein besseres Gefühl gegeben. Es hätte uns vielleicht geholfen, uns zu verbergen.
    » Diese Straße führt in einem Bogen bis zur Anstalt. « Jackson drehte sich um und blickte mit uns zu unserem Fenster hinaus. » Aber man kann den Hügel raufgehen und von dort oben hinuntergucken und alles überblicken. «
    Ich öffnete die Tür auf unserer Seite. Jackson wollte den Motor abstellen, aber ich hielt ihn auf. » Nein, bleib hier. Ich gehe nachsehen, ob irgendwelche anderen Autos da sind. Wenn nicht, fahren wir weiter, bis wir Sabine gefunden haben. «
    Ich knallte die Tür hinter uns zu, bevor er protestieren konnte, und rannte den Hügel hinauf. Unsere Füße rutschten immer wieder auf dem steilen, felsigen Untergrund weg.
    , fragte Addie. Wir waren auf der Straße nicht an geparkten Autos vorbeigekommen.
    
    , sagte Addie.
    
    Ich warf einen Blick über die Schulter. Jackson war im Auto kaum noch zu erkennen. Hoffentlich konnte er uns besser sehen als wir ihn.
    
    Ein loser Stein bewegte sich unter unserem Fuß und wir wären beinah hingefallen. Ich warf mich nach vorn und erlangte das Gleichgewicht im letzten Moment wieder. Ich spürte bereits, wie Phantomhände uns am Arm packten. Ich sah, wie Polizisten uns in einen Streifenwagen stießen, uns zwangen, den Kopf einzuziehen. Würden sie unsere Hände mit Handschellen auf den Rücken fesseln?
    Würden unsere Eltern informiert werden? Würden sie vom Abendessen hochgucken, würde das Essen in ihren Mündern zu Pappe werden, wenn sie unsere Namen im Fernsehen hörten, unser vertrautes Gesicht sahen?
    Addie beantwortete ihre Frage selbst. Sie klang nicht wütend oder traurig oder anklagend. Nur ruhig und ein bisschen betäubt.