Twisted Perfection - Ersehnt: Roman (Perfection-Reihe) (German Edition)
weismachen, dass ich nichts für dich empfinde oder dass ich dich nicht will, aber das wäre gelogen. Willst du die Wahrheit wissen? Die Wahrheit ist nämlich, dass ich immer nur daran denke, wieder mit dir zusammen zu sein. Ich vermeide es, dich anzusehen, weil ich dich sonst am liebsten in die nächstbeste Kammer ziehen und jeden Zentimeter deines Körpers küssen würde.« Er atmete schwer, und er hatte die Zähne zusammengebissen.
Warum nur? Wenn er sich das so sehr wünschte, warum war er dann mit einer anderen verlobt? Kopfschüttelnd verschränkte ich die Arme vor der Brust. »Bei dir soll mal einer durchblicken!«
Grinsend schüttelte er ebenfalls den Kopf. »Das tut keiner. Aber ich würde es dir gern erklären. Bitte! Geh einfach nur was mit mir trinken. Ich möchte, dass du es verstehst.«
Ach von wegen! Er war immer noch der Gleiche, nur seine Taktik war neu. Er wollte seinen Spaß mit mir haben. Wollte einen kleinen Zeitvertreib, bevor er sich die Nächste suchte. Pech gehabt, nicht mit mir! Kopfschüttelnd drehte ich mich um und watete aus dem Wasser. Ich brauchte die Sicherheit des Strands.
»Du lässt es mich nicht mal erklären?«, rief er mir nach.
Ich sah zu ihm zurück. »Der Ring an ihrem Finger ist die einzige Erklärung, die ich brauche!«
J uan, der Küchenchef, hatte mir am Vortag Bestellungen auf den Schreibtisch gelegt, die ich nun dringend weiterleiten musste. Ich hatte Anrufe zu tätigen, und meine Verlobte wollte mich unbedingt auf einen Hochzeitstermin festnageln. Tja, und machte ich irgendetwas davon? Nein. Stattdessen quälte ich mich hier am Strand.
Della brauchte dringend ein größeres Bikinioberteil, und es konnte gut sein, dass Thad seine Hände bald nicht mehr gebrauchen können würde. Zähneknirschend riss ich meinen Blick davon los, wie er Dellas Rücken und Schulter mit Sunblocker einschmierte. Thad hatte sie überreden können, mit ihm ins Wasser zu gehen. Ich hatte dagesessen und ihnen jede einzelne quälende Sekunde dabei zugesehen. Dellas Lachen und Kreischen und Thads Bedürfnis, sie ständig zu begrapschen, hatte mein Blut vor Eifersucht kochen lassen. Ich hatte kein Recht darauf, eifersüchtig zu sein. Wir hatten heißen Sex gehabt. Das war’s auch schon. Sonst wusste ich nichts über sie. Wollte ich aber.
Ich wollte wissen, woher sie kam. Aus dem Süden, so viel war offensichtlich. Ich wollte wissen, ob sie Geschwister hatte. Von wem hatte sie diese blauen Augen geerbt, die ich schon vor Lust verschleiert erlebt hatte? Tanzte sie gern? Wo hatte sie gelernt, so zu singen? Bei der Delamar-Veranstaltung hatte sie mich mit ihrem Gesang regelrecht umgehauen. Es gab so vieles, das ich leider nie erfahren würde.
»Deine Schultern sind schon leicht rot. Dabei hatte ich gedacht, du mit deinem Teint müsstest an die Sonne gewöhnt sein«, sagte Thad, und ich konnte nicht anders, ich musste einfach auf Dellas Schultern gucken. Er hatte recht, sie hatte dort wirklich schon einen leichten Sonnenbrand.
Ich stand auf und marschierte zu dem Strandwart.
»Einen Sonnenschirm, bitte«, sagte ich dem jungen Typen, den ich gerade mal vor zwei Wochen eingestellt hatte, ehe hier in den Frühlingsferien der Teufel los war.
»Gern, Sir.« Er nickte. »Möchten Sie, dass ich ihn für Sie aufstelle, Sir?«
Nein, das wollte ich schon selber übernehmen. »Passt schon. Danke.«
Ich nahm den Schirm. Als ich kehrtmachte und zu unserem Platz zurückging, trafen sich Dellas und mein Blick. Sie beobachtete mich neugierig. Thad flüsterte ihr gerade etwas ins Ohr, doch sie beachtete ihn gar nicht. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt mir.
»Beweg dich«, befahl ich Thad. Ihm blieb wenig Zeit, meinem Befehl nachzukommen, bevor ich den Schirmstock auch schon in den Sand rammte und ihn durch Drehen so lange hineinbohrte, bis er tief genug steckte, dass der Schirm nicht mehr umkippen oder wegfliegen konnte.
»Aber Woods, der Schatten erreicht dich von da aus doch gar nicht«, bemerkte Bethy und grinste.
»Den habe ich ja auch nicht für mich geholt.«
»Oh, sondern für mich? Wie süß von dir, aber ich versuche gerade, mir etwas Bräune zuzulegen!« Bethy war ganz in ihrem Element.
»Dann rutsch ein Stück. Dellas Schultern sind schon rot.« Na bitte, ich hatte es gesagt. Genau dazu hatte Bethy mich bringen wollen. Darüber konnte Della gern mal eine Minute nachdenken.
»Den hast du für mich besorgt?«, fragte Della. Ich hörte die Überraschung in ihrer Stimme, sah sie aber nicht an,
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