Ueberfall auf Skytown
erbebte wie unter einem Faustschlag. Sie sah, wie drei, vier weitere Jäger von der ungeheuren Feuerwalze ergriffen und davongewirbelt wurden wie trockenes Laub. Sekundenlang kämpfte sie verzweifelt mit der Steuerung, um nicht ebenfalls gegen die Wand geschleudert zu werden. Dann hatte sie die Viper wieder unter Kontrolle. »Ups«, sagte Skudder. »Die Dinger halten ja gar nichts aus.« »Wenn ihr beiden euch unbedingt selbst umbringen wollt, dann wartet doch bitte damit, bis ich ein paar tausend Kilometer entfernt bin«, mischte Hartmann sich ein. »Und unterschätzt die Rochenschiffe nicht. Wir haben den Burschen überrascht, aber das funktioniert normalerweise nur einmal. Raus jetzt!« Charity schob den Beschleunigungshebel beinahe sanft nach vorn. Trotzdem machte die Viper einen Satz, der Charity brutal in den Pilotensessel hineinprügelte, und katapultierte sich regelrecht aus dem Hangar hinaus. Die gewaltige Halle stürzte förmlich hinter Charity zurück, und sie befand sich jäh draußen im All. Aber sie war nicht allein. Der Ortungsalarm begann praktisch im gleichen Moment zu schrillen, als die Viper aus der EXCALIBUR hinausjagte. Ein halbes Dutzend roter Lichter begann auf dem Kontrollpult vor Charity zu flackern, und eine Computerstimme quäkte irgend etwas in ihren Helmlautsprecher, das sie nicht verstand. Die Warnung war auch nicht notwendig. Sie hatte die beiden Rochenschiffe, die mit lodernden Triebwerken auf sie zuhielten, bereits gesehen. »Achtung, jetzt!« rief Hartmann. »Wir greifen den linken an! Alle zusammen!« Charity fragte sich flüchtig, wer Hartmann eigentlich zum Commander ihrer kleinen Staffel ernannt hatte, gehorchte aber trotzdem sofort. Sie beschleunigte noch mehr, wartete ungeduldig, bis der Rochen im Fadenkreuz des Zielcomputers erschien und feuerte dann die Laser ab. Die Schüsse lagen genau im Ziel. Die vier grell leuchtenden Laserbahnen vereinigten sich in dem Cockpit des Schiffes – und spritzten auseinander wie harmlose Wasserstrahlen, die auf eine Stahlplatte getroffen waren. Gleichzeitig begann ihr Ortungsalarm noch lauter zu schrillen. Charity fluchte, beschleunigte noch mehr und riß die Viper in einer engen Kurve herum. Irgend etwas streifte die Maschine flüchtig. Trotzdem wurde sie brutal aus dem Kurs geworfen, drehte sich für einen Moment trudelnd um drei oder noch mehr Achsen zugleich und kam gerade noch rechtzeitig wieder in eine stabile Lage, bevor Charitys Magen aus ihrem Kehlkopf herauskriechen konnte. Als sie wieder klar denken konnte, sah sie, daß Hartmann und Skudder sich gemeinsam auf das Rochenschiff gestürzt hatten und es mit Säulen und Salven aus ihren Lasergeschützen eindeckten. Die Maschine trudelte, doch selbst die acht vereinten Laserstrahlen vermochten seinen Schutzschild nicht zu durchdringen. Aber sie schienen es dem Piloten auch unmöglich zu machen, sich zu wehren oder nennenswert zu manövrieren. Das Energiefeld umgab den Rochen wie eine zweite, leuchtende Haut. Ströme reiner Energie glitten über die Flanken des Rochenschiffes, ohne sie wirklich zu berühren. Aber die Maschine schwankte immer stärker, und Charity glaubte bereits ein unrhythmisches Flackern in der Struktur des Schildes wahrzunehmen. Sie war zuversichtlich, daß Skudder und Hartmann den Rochen erledigen würden. Wo aber war das zweite Raumschiff? Wie als Antwort auf diese Frage erbebte die Viper unter einem berstenden Schlag. Ein Dutzend Alarmsirenen heulten und flackerten gleichzeitig auf. Glas zerbrach klirrend, und Charity sah, wie sich die als unzerstörbar geltende Kanzel über ihrem Kopf in ein milchiges Spinnennetz verwandelte, während die Viper herumgerissen wurde und erneut wild zu taumeln und zu trudeln begann. Der vermißte Rochen tanzte zweimal an Charity vorüber, bis sie das Schiff wieder halbwegs unter Kontrolle hatte. Sie beschleunigte blindlings. Die Viper schoß mit solcher Gewalt nach vorn, daß sie durch den Anpreßdruck keine Luft mehr bekam und für einen Moment nichts als farbige Punkte und Feuerräder sah. Noch eine Winzigkeit mehr, und sie lief Gefahr, das Bewußtsein zu verlieren. Ein Laserstrahl traf die Viper, hinterließ eine schwarze Brandspur auf ihrem Rumpf und zerschmolz die Bugantennen zu glühendem Schrott. Doch es gab noch eine andere, viel größere Gefahr, wie Charity nur zu gut wußte. Statt das Tempo zurückzunehmen, ließ sie die Viper deshalb in willkürlichen Sprüngen hin und her hüpfen. Der
Weitere Kostenlose Bücher