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Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)

Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)

Titel: Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Wahrheitsgehalt seiner Stories nicht für besonders hoch", schloss ich.
    Tom nickte.
    "So kann man es wohl zusammenfassen. Übrigens hätte Garcia die Geschichte ursprünglich unter der Überschrift GIBT ES DIE GÖTTER DER TIEFE DOCH? bringen wollen. Wegen diesen
    Kreismalen. Aber das war selbst dem DIARIO BOLIVIANO zu reißererisch und unglaubwürdig." Tom deutete auf die Fotos.
    "Ein bisschen verstehe ich ja auch von Fotografie. Wenn es sich um Fälschungen handelt, dann hat da jemand sehr gute Arbeit geleistet. Und ob dieser Garcia sich soviel Mühe machen würde?"
     
    *
     
    Unser Flug startete gegen Mittag.
    Perez, der Pilot, machte auf mich einen besseren Eindruck, als ich es eigentlich erwartet hätte. Er schien sein Gerät sicher zu beherrschen. Und das war die Hauptsache. Von den Witzen, die er ohne Pause zu erzählen pflegte, verstand ich zum Glück nur die Hälfte, da sein Englisch nicht gerade das beste war.
    In Puerto Acosta landeten wir auf einer Piste, die dem Piloten sein ganzes Können abverlangte.
    Wir wurden von einem Konvoi aus drei Lastwagen abgeholt, die die Ladung des Flugzeugs aufnahmen.
    Von Schlichten hatte die Lastwagen gechartert, um uns und die Ausrüstung damit zum nahegelegenen Hafen San Carlos zu bringen.
    San Carlos war ein kleiner Fischerhafen am Titicaca See, kaum fünfzig Kilometer von der peruanischen Grenze entfernt.
    Der Yachthafen hatte schon bessere Zeiten hinter sich. Aber immerhin waren die Anlagen in Ordnung. Es gab sogar einige Hotels. In San Carlos lag die LAGO GRANDE vor Anker - eine zwanzig Meter lange Yacht, die sich auf Tauchexpeditionen spezialisiert hatte.
    Von Schlichten hatte sie nun samt Mannschaft für diese Expedition gechartert.
    Der Kapitän war ein wortkarger Ire namens Pat O'Mara, der schon vor dreißig Jahren nach Bolivien eingewandert war.
    Seine beiden Gehilfen waren Bolivianer. Zwei Indios, die miteinander nur Ketschua sprachen, so dass selbst Tom nichts davon verstehen konnte.
    "Wann können wir aufbrechen?", fragte Professor Dietrich von Schlichten den Iren ohne Umschweife.
    Pat O'Mara reagierte etwas gereizt.
    "Die LAGO GRANDE ist noch nicht betankt!", erklärte er.
    "Warum haben Sie das nicht längst gemacht?", rief von Schlichten etwas gereizter, als ich ihn sonst kannte.
    "Verdammt noch mal, was glauben Sie eigentlich, mit wem Sie es zu tun haben! Wir sind keine Touristen, denen es egal ist, ob sie einen Tag früher oder später über den See gefahren werden!"
    "Schon gut, schon gut!", versuchte der Ire ihn zu besänftigen. "Die Sache ist einfach die: Für das, was Sie vorhaben, braucht man eine ganze Menge Treibstoff und um das zu organisieren, braucht man einen bisschen Kleingeld." Er zuckte die Achseln und kratzte sich am Kinn, das von einem struppigen, grau durchsetzten Dreitagebart überwuchert wurde.
    Von Schlichten atmete tief durch.
    "Daher weht also der Wind...", murmelte er. Er griff in die Jackentasche und gab O'Mara einen ganzen Stapel mit Geldscheinen. "Sorgen Sie dafür, dass es bald losgeht, O'Mara!", knurrte er dann.
    "Sie können sich ja ein anderes Boot suchen", erwiderte der grinsend. Er wusste genau, dass von Schlichten auf ihn angewiesen war. Und vermutlich würde er das sicher noch das eine oder andere Mal ausnutzen...
     
    *
     
    Die Kabinen an Bord der LAGO GRANDE waren sehr eng. Man schlief in Kojen, die an Kisten erinnerten.
    Für unsere Sachen gab es kaum Platz.
    Tom strich mir über die Wange und meinte: "Wir werden in der nächsten Zeit wohl ein bisschen zusammenrücken müssen..."
    Ich schlang die Arme um seine Taille und sah ihn an.
    "Nichts dagegen", erwiderte ich.
    Wir hatten unsere Sachen gerade einigermaßen geordnet, da hörten wir von draußen ein aufgeregtes Stimmengewirr.
    "Da ist irgend etwas los!", meinte Tom.
    Ich blickte durch eines der Bulllaugen, konnte aber nur erkennen, dass die Landungsstege plötzlich voller Leute waren. Die meisten von ihnen waren Indios. Sie redeten durcheinander und schienen ziemlich aufgeregt zu sein.
    Oben an Deck hörten wir schnelle Schritte.
    "Sehen wir uns mal an, was da vor sich geht", sagte Tom.
    Wir gingen an Deck.
    Lombardi, der ehemalige Marinetaucher, stand zusammen mit Francoise Careau am Heck und blickte zu der Menschenansammlung im Hafen. Dietrich von Schlichten stand etwas abseits und unterhielt sich mit den beiden Gehilfen des Kapitäns.
    Als von Schlichten uns bemerkte, verstummte er.
    "Sie können Ketschua?", fragte Tom Hamilton mit einer deutlichen Spur

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