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Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition)

Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition)

Titel: Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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haben als die übrigen Familienmitglieder. Außerdem beschäftigte ihn die Frage, warum er in aller Welt zwei Bademäntel benutzt hatte.
    Seine Frau konnte sich noch gut daran erinnern, sich Sorgen um ihre Kinder gemacht zu haben, doch Julia und Jason beteuerten, nicht aus dem Haus gegangen zu sein.
    »Wir waren höchstens mal bei Nestor drüben«, sagte Julia.
    Dass Mrs Covenants geblümtes Kleid verschwunden war, beschäftigte sie noch eine ganze Zeit lang.
    Nachdem Jason von Rick, Pater Phoenix und Nestor aus dem Garten des Priesters Johannes gerettet worden war, schlief er zwei Tage lang durch. Er hatte sich strikt geweigert zu erzählen, was er erlebt hatte, nachdem er von Julia getrennt worden war.
    Mrs Banner wachte in ihrem eigenen Bett auf. Rick war schon in der Küche und machte das Frühstück. Patricia versuchte, sich daran zu erinnern, was am Vorabend geschehen war. Doch es wollte ihr beim besten Willen nicht einfallen.
    »Guten Morgen, Mama«, begrüßte ihr Sohn sie.
    Guten Morgen, Rick«, antwortete Mrs Banner und griff zu einem Glas Wasser, das auf dem Küchentisch stand.
    »Nein, trink das nicht!«, rief Rick und nahm seiner Mutter das Glas schnell aus der Hand.
    »Warum nicht?«, fragte Mrs Banner verdutzt.
    »Du siehst sehr gut aus. Ich finde, du wirkst irgendwie jünger«, sagte er, ohne auf die Frage seiner Mutter einzugehen.
    Patricia schaute in den Spiegel. Ihr Sohn hatte recht. Sie sah gar nicht so müde aus wie sonst. »Gehst du heute nicht in die Schule?«
    Rick schüttelte den Kopf. »Der Direktor ist verschwunden. Es wird einige Tage keinen Unterricht geben.«
    »Der Direktor?«
    »Ja, ich war vorhin Brötchen holen und im Ort reden alle darüber.«
    Die Gerüchteküche brodelte weiter.
    Es gab Leute, die behaupteten, in der Nacht den alten Zug gehört zu haben. Wer nachsehen ging, konnte feststellen, dass Black Vulcano zurückgekehrt war und wieder im Bahnhof wohnte.
    Dann ging eine neue Nachricht um: Ein alter Wal sei zwölf Kilometer von Kilmore Cove entfernt an der Küste gestrandet.
    Viele behaupteten, er sei absichtlich auf den Strand geschwommen, um dort zu sterben. Reporter aus ganz Cornwall kamen, um das riesige Tier zu fotografieren. Freiwillige begossen den Wal mit Wasser, während die Fischer eine Flotte organisierten, um ihn zurück ins offene Meer zu schleppen.
    Doch der Wal atmete immer mühsamer und seine Haut trocknete in der Sonne aus. Der Herzschlag verlangsamte sich. Viele Menschen, darunter auch Julia, Jason und Rick, streichelten den Wal und flüsterten ihm aufmunternde Worte zu.
    Aber es war alles vergebens.
    Der Wal starb und zwischen seinen Barten fand man das Wrack eines Bootes vom Typ P44.
    Am darauffolgenden Samstag hängte Pater Phoenix in seiner Kirche ein Aufgebot aus, das die Heirat von Leonard Minaxo und der Buchhändlerin Kalypso ankündigte.
    Auch diese Nachricht wurde im Ort wie eine Sensation aufgenommen.
    Als Julia, Jason und Rick davon erfuhren, besuchten sie Kalypso in ihrem Geschäft, um ihr zu gratulieren.
    Die Buchhändlerin freute sich über ihr Kommen, vergaß aber nicht, die drei an ihr Versprechen zu erinnern. »Als ich euch das Päckchen mit den vier Schlüsseln gab, haben wir etwas ausgemacht: Jeder von euch sollte innerhalb einer Woche ein Buch lesen. Die Woche ist jetzt fast um.« Kalypso schaute sie der Reihe nach an, und Rick, Jason und Julia sahen zu, dass sie aus dem Buchladen kamen.



Ein dunkler Schatten kletterte durch ein Fenster im ersten Stock in die alte Schule von Kilmore Cove und schlich den Flur entlang.
    Bei jedem Schritt quietschten die Sohlen von Jasons Turnschuhen auf dem blank polierten Fußboden. Immer zwei Stufen auf einmal nehmend, lief er die Treppe ins Erdgeschoss hinunter und blieb vor dem Zimmer des Schuldirektors stehen.
    Behutsam schob Jason die Tür auf, die leise knarrte.
    Auf Zehenspitzen schlich er zum Schreibtisch und zog die unterste Schublade auf.
    Das ist sie, dachte er, als er die Schachtel mit den beschlagnahmten Gegenständen entdeckte. Er nahm sie aus der Schublade, stellte sie auf dem Schreibtisch ab und öffnete sie.
    Sie enthielt die unterschiedlichsten Dinge: eine Wasserpistole, zwei Haselnüsse, in deren Schale ein Muster geritzt worden war, Glasmurmeln, ein zerknittertes Comicheft, ein Fuchsschwanz, den jemand in rosa Farbe getaucht hatte, Spickzettel, zusammengefaltete Briefchen, ein Knäuel Gummibänder, drei Rotstifte und ganz unten auf dem Boden …
    »Maruks Glücksbringer!«, jubelte

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