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Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition)

Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition)

Titel: Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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vier an Bord der Klio 1974. Nestor steckte den Schlüssel mit dem Pferd in das Schloss der Tür zur Zeit und drehte ihn um.

    »Dass ich sowohl Herrscher über dieses Reich als auch über dessen Diebe bin, hat viele Vorteile«, sagte der Priester Johannes. »Ich habe immer alles unter Kontrolle, verstehst du?«
    Jason nickte.
    »Als mir das vor ungefähr hundert Jahren einfiel, habe ich mir gesagt: Das ist die Lösung. Es ist so, als hätte ich den Gordischen Knoten entwirrt … Bei dem ging es ja auch darum, dass … hm … ich weiß gar nicht mehr so genau. Lass uns gleich mal in der Abteilung für Redensarten nachsehen.« Priester Johannes suchte eine Weile in den Registern und zwischen den Papierrollen herum, bis er das richtige Dokument gefunden hatte. »Gordischer Knoten. Hier steht es. Hm, wie vergesslich ich doch bin! Als man Alexander dem Großen sagte, dass man ihn nicht lösen könne, zog er sein Schwert und durchtrennte den Knoten. Einfach und wirksam. Worüber sprachen wir gerade?«
    »Du hast mir vom Brunnen der Ewigen Jugend erzählt«, sagte Jason.
    »Ach ja! Es ist nämlich so, dass dieses Wasser tatsächlich wirkt. Von einem Augenblick auf den anderen macht es dich wieder jung. Aber es gibt dabei ein kleines Problem: Du vergisst dadurch das meiste von dem, was du gelernt hast. Nicht alles, aber von allem ein bisschen. Deshalb schreibe ich mir immer alles auf, denn sonst müsste ich jedes Mal, wenn ich mich verjünge, wieder ganz von vorn anfangen. Das ist das Lästige dabei. Auf diese Weise jung zu bleiben, ist ziemlich anstrengend.« Der Priester Johannes seufzte und deutete mit einer schwungvollen Geste auf eine Abteilung seines Archivs. »Dort bewahre ich die Geschichten auf, die mir am wichtigsten erscheinen. Wer hat zum Beispiel die Pyramiden erbaut? Pfff, keine Ahnung! Vor hundert Jahren hätte ich es vielleicht noch gewusst, aber jetzt … Und nun kommen wir zu etwas Wichtigem. Siehst du die leeren Zeilen?«
    Jason nickte.
    »Also, hier oben steht etwas von den ›Erbauern der Türen‹. Sagt dir das etwas?«
    »Eventuell«, gab Jason zu.
    »Oh wunderbar! Ich wusste, dass es klug sein würde, mit dir zu reden! Vor langer, langer Zeit – ich weiß nicht mehr, wie lange das her ist – hatte ich mir aufgeschrieben, dass sich in der Ersten Stadt eine Gruppe von Handwerkern zusammenfand, die sich ›Erbauer‹ nannte. Sie waren in der Lage, zwei weit voneinander entfernte Orte durch Türen miteinander zu verbinden. Ihr Wahrzeichen waren drei Schildkröten, denn die Erste Stadt lag am Meer, auf einer Insel. Die Tiere …« Er fuhr mit dem Finger die Zeilen entlang. »Bla, bla, bla … Ja, hier steht es! Auch in meinem Garten könnte es einige dieser Türen geben. Nachdem ich das entdeckt hatte, gab ich den Befehl, von sämtlichen Türen in der Festungsanlage die Schlüssel zu entfernen, damit die hier lebenden Diebe jede Tür öffnen konnten. Hm … An dieser Stelle habe ich notiert, dass ich an einer anderen Stelle nachlesen kann, warum ich die Diebe in Abflussdiebe und Dachsteiger aufgeteilt habe. Aber damit will ich dich nicht langweilen. Das eigentliche Problem ist, dass ich das Geheimnis der Türen immer noch nicht gelöst habe.« Der Priester Johannes rollte das Papier zusammen und begann, im Zimmer herumzulaufen. »Und dann kam Rigobert heute Nacht auf einmal mit der Nachricht von einer Tür, die sich nicht öffnen ließ. Und wusch! Plötzlich bist du da und hast vier Schlüssel mit Tierfiguren in der Tasche. Verstehst du jetzt, warum mich das interessiert?«
    Jason fühlte sich unbehaglich. Ihm schossen Hunderte möglicher Antworten durch den Kopf. Schließlich entschied er, aufs Ganze zu gehen. »Du hast mich entlarvt«, log er.
    »Ach, wirklich?«
    »Ja.«
    »Und als was habe ich dich entlarvt?«
    »Ich bin ein Erbauer der Türen.«
    »Fantastisch!«, jubelte das Oberhaupt der Diebe. »Wirst du mir die Tür aufschließen?«
    »Sicher«, versprach Jason.
    »Ausgezeichnet. Dann gehen wir sofort zum Kreuzgang!«
    Jason schüttelte den Kopf. »Nein, wir müssen zu der Tür neben dem Brunnen der Ewigen Jugend!«
    Der Priester Johannes kicherte. »Haha … das ist ein guter Witz! Und wie kommen wir dorthin?«
    »Das weiß ich nicht. Du bist derjenige, der den Weg kennt«, erwiderte Jason.
    »Ich habe ihn sicher einmal gewusst«, antwortete der Priester. »Aber aus irgendeinem Grund, den ich inzwischen vergessen habe, ist er mir entfallen. Und auf keiner dieser Papierrollen habe ich einen

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