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3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu

3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu

Titel: 3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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PROLOG
    Nun, die Bösen fanden wirklich keinen Frieden. Unten, drei Etagen tiefer, fiel eine Tür zu und weckte Jock aus dem schönsten erotischen Traum, den er seit Jahrhunderten gehabt hatte.
    Er trat ans Fenster und spähte hinaus. Draußen war es dunkel. Wolken verdeckten den Vollmond, und der Wind wuchs zu einem Sturm an. Die Nacht war fast so schwarz wie der elegante, glänzende Wagen, der in der Einfahrt stand. Das Gefährt musste dem dritten der Connor-Brüder - Michael - gehören. Aber Jock konnte den Jungen nicht sehen. Der hochgeklappte Kofferraumdeckel des Wagens versperrte ihm die Sicht. Ein Lederkoffer wurde neben den Wagen gestellt, dann noch einer, dann der Karton von einem dieser Rechenkästen des zwanzigsten Jahrhunderts und noch ein paar Teile, die zu diesen neumodischen Dingern gehörten. Schließlich wurde der Kofferraum zugeklappt.
    Jock blickte angestrengt hinunter und musterte den Jungen. Verflixt, was sollte er nur mit dem da anfangen? Schon die beiden anderen Brüder hatten ihm das Leben zur Hölle gemacht, aber ausschlaggebend war dann doch das Ergebnis gewesen - er hatte sie trotz aller Hindernisse erfolgreich unter die Haube gebracht. Jetzt hatte er nur gehofft, dass es bei diesem Jungen leichter wäre.
    Danach sah es nicht aus. Trotz der unbekannten Mode, erkannte Jock gleich, dass Michael einen maßgeschneiderten Anzug trug, seine Schuhe poliert waren und er offensichtlich nur Sachen bevorzugte, die nach Geld rochen. Auf Geldaristokratie hatte Jock nie etwas gegeben. Er selbst konnte ja nicht einmal lesen, hatte es nie eingesehen, seine Zeit mit so unnützen Dingen zu verschwenden. Der Junge hier sah aber nicht nur klug aus, sondern sein ganzes Gehabe zeugte von Macht und Geltungsbedürfnis, und er war es bestimmt gewohnt, andere zu kommandieren. Verflucht.
    Jock suchte wenigstens etwas Gutes an der Situation und fand es auch. Der Bursche war flink und umsichtig, bemühte sic h, seine Sachen vor dem Regen in Sicherheit zu bringen. Er trug eine Brille, aber das war nicht weiter schlimm. Brillen ließen sich leicht zerbrechen. Sein Körperbau war eher schmal als muskulös leider -, aber dafür war er groß und bestimmt stark genug, u m eine Frau zu beschützen. Besser noch war sein gutes Aussehen. Trotz der Dunkelheit bemerkte Jock das helle Haar, die gerade Nase, das markante Kinn und die hohen Wangenknochen, alles Merkmale, die Frauenherzen höher schlagen ließen. Allerdings war er nicht mehr der Jüngste, Jock schätzte ihn auf Ende Dreißig. Das Leben hatte bereits Spuren in seinem Gesicht hinterlassen, denn sein Profil wirkte stolz, fast arrogant.
    Jock seufzte schwer. Mit einem stolzen Mann konnte er nicht gut umgehen. Am liebsten waren ihm rauflustige Kerle, die Rum mochten. Männer von Welt waren ihm fremd. Doch vor einer Herausforderung war er nie zurückgeschreckt. Im Grunde genommen gab es keinen Menschen, der nicht der Einsamkeit entfliehen wollte. Die meisten Männer redeten nicht gern über die Liebe, das konnte Jock gut verstehen, aber in den dunklen Nächten des Le bens brauchte die Seele eines Mannes nur eines - die Liebe einer Frau.
    Schon besserte sich Jocks Stimmung. Mit den anderen Brüdern war er auch fertig geworden. So viel schwerer konnte es bei diesem hier auch nicht sein. Es musste ihm eben nur die richtige Frau über den Weg laufen. Sollte sich in dieser Hinsicht nicht von allein etwas ergeben, würde er auf ein paar Geistertricks zurückgreifen. Jock kannte sich da aus. Die ganze Sache war -- um es im Jargon der heutigen Zeit auszudrücken - ein Klacks. Der Junge würde nicht einmal ahnen, wie ihm geschah.
    Von dem Moment an, wo Michael Connor die Schwelle überquerte, gehörte er zu Jocks Jungs.

1. KAPITEL
    Sprühregen und Wind störten Michael Connor nicht. Er schaute sich ausgiebig auf dem Grundstück um. Das „For Sale"-Schild war aufgestellt, Adresse und Telefonnummer des Maklers gut leserlich aufgedruckt. Wie es sein sollte. Der Rasen war frisch gemäht, die Beete tadellos gepflegt. Wie er es angeordnet hatte.
    Er nahm den Computer aus dem Kofferraum seines Wagens und stellte ihn im Schütze der Veranda ab. Dann ging er wieder zurück, holte die restlichen Sachen heraus und warf den Kofferraumdeckel zu. Ein heftiger Sommersturm war heraufgezogen. Dicke Wolken hingen über dem Atlantik. Klatschend schlugen die Wellen gegen die felsige Küste. Blitze zuckten in der Ferne. Ein romantisch veranlagter Mensch hätte das Naturschauspiel vielleicht

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