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1184 - Die Satanszahl

1184 - Die Satanszahl

Titel: 1184 - Die Satanszahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Unter mir sollte ein Mensch sterben. Einer war schon tot. Den zweiten wollten wir retten. Zum Team gehörte auch mein Freund Suko, der die Wohnung durch die normale Tür stürmen wollte.
    Andere Kollegen hatten einen Schutzring um das Haus gezogen. Wieder andere hielten die Zuschauer ab.
    Auf eigene Faust wollte keiner handeln. Wenn es zur Aktion kam, würden wir uns absprechen, falls möglich.
    Es war ein feuchtkalter Nachmittag im Herbst. Trübes Wetter und schlechte Stimmung, das passte zusammen, nur der tote Mann auf dem Balkon nicht. Er war durch einen Schuss getötet worden, und jetzt hielt sein Mörder - Dean Robson - eine zweite Geisel in seiner Gewalt.
    Wir wussten nur, dass es eine Frau war. Ihren Namen kannten wir nicht. Auch der des Opfers war uns unbekannt, aber sie sollte überleben, und das war nicht einfach.
    Robson sollte abgelenkt werden. Hin und wieder hallte eine Stimme zu ihm hoch. Sie forderte ihn immer wieder auf, nicht mehr weiterzumachen. Bisher hatte Robson all diese Aufrufe ignoriert. Um so etwas kümmerte er sich einen Dreck. Er wollte auch den zweiten Toten.
    Das Haus hatte vier Etagen. Und das schräge Dach, auf dem ich lag. Ich befand mich auf dem Weg nach vorn, zum Ende hin, denn direkt darunter lag der Balkon. Dort hielt sich der Mann mit seiner Geisel auf. Dort lag wohl auch der erste Tote.
    Ich hoffte nicht, dass er mit einem Angriff von oben rechnete. Er hielt bisher die anderen Kollegen für die einzigen Angreifer, was mir letztendlich entgegenkam. Lange jedoch würde das nicht anhalten, das wusste ich auch, denn er hatte schon einige Male verlangt, dass sich die Mannschaft zurückziehen sollte.
    Fünf Minuten, mehr brauchte ich nicht. Das jedenfalls hoffte ich. Nur diese kurze Zeitspanne, und alles war geritzt. Ich drückte mir und der weiblichen Geisel die Daumen, während ich Zentimeter für Zentimeter dem Dachrand entgegenglitt.
    Ich musste wahnsinnig Acht geben. Jede falsche und auch zu schnelle Bewegung konnte für mich das Ende bedeuten. Über die Kante zu rutschen, auf den Balkon zu fallen oder auch in die Tiefe, das wäre beides einem Ende gleichgekommen.
    »He, ihr verdammten Arschlöcher!«, hörte ich Robson brüllen. »He, ich gebe euch noch genau drei Minuten. Wenn ihr dann nicht verschwindet, erschieße ich die Zuckerpuppe hier. Der Teufel wird sich über ihre Seele bestimmt freuen.«
    Der letzte Satz hatte mich aufhorchen lassen und mir zugleich den Beweis gegeben. Kein normaler Verbrecher oder Killer hätte diesen Zusatz hinzugefügt. Robson musste etwas mit dem Teufel zu tun haben, und deshalb hatte uns unser Freund Chief Inspector Tanner auch alarmiert. Er war wirklich hellhörig geworden, wenn es um bestimmte Dinge ging, die in diesen Bereich fielen. Da nahm er gern die Hilfe seiner Freunde an.
    »He, habt ihr nicht gehört? Habt ihr mich nicht verstanden? Ich will eine Antwort. Oder die krepiert!«
    Ich rutschte weiter. So lange es Rede und Gegenrede gab, bekam ich Chancen, näher und ungesehen an ihn heranzukommen. Das war alles noch im grünen Bereich.
    »Ja, wir haben Sie verstanden!«
    »Wunderbar. Haut endlich ab! Und keine Tricks. Ich bin immer stärker, versteht ihr?«
    »Was hat die Frau Ihnen getan?«
    »Scheiße, Bulle, das geht dich nichts an. Ihr Typ ist schon tot. Sie wird es gleich ebenfalls sein.«
    »Und wer gibt uns die Gewissheit, dass die Geisel überlebt, wenn wir abgezogen sind?«
    Auch wenn das Megafon die Stimme verzerrte, ich hatte sie trotzdem erkannt. Verhandlungsführer war mein Freund Tanner, und er hatte es bisher recht geschickt angestellt.
    Robson dachte nach.
    Ich bekam Zeit, meinen gefährlichen Weg in Richtung Dachkante fortzusetzen. Dem trüben Himmel war ich eigentlich dankbar, denn so blendete mich keine Sonne, und der Sprühregen hatte nachgelassen. Nur der Wind war geblieben. Er zerrte auch an meiner Kleidung. Das ließ sich ertragen.
    An den rauen Pfannen bekam ich einen besseren Halt. Die Dachrinne war bereits in meinem Blickfeld erschienen. Wie nebenbei bemerkte ich, dass sie eine Säuberung gut hätte vertragen können, denn sie war mit herbstlichem Laub gefüllt.
    »Da müsst ihr euch schon auf mich verlassen!«, brüllte er zurück. »Kein Spiel ohne Risiko. Ich werde mich wieder melden, wenn ihr euch zurückgezogen habt.«
    Bleib auf dem Balkon!, dachte ich intensiv. Geh nicht weg! Bleib einfach dort. Ein Mensch hat nicht überall Augen. Ein Mensch denkt auch nicht immer an alles. Darauf setzte ich meine

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