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Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Titel: Ulysses Moore – Die Insel der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Hai bereist die Meere.«
    Die beiden unterhielten sich noch eine Weile. Als Leonard sich dann verabschieden wollte, bückte sich der alte Mann hinter der Theke und kam mit einigen schwarzen Notizbüchern in der Hand wieder zum Vorschein. »Du wirst doch nicht vergessen, dir wieder ein paar mitzunehmen! Immerhin sind das die besten Notizbücher der venezianischen Papiermanufakturen!«
    »Ich habe kein Geld dabei, Zafon.«
    Der Ladenbesitzer gab sie ihm trotzdem und meinte: »Dieser kleine Plausch war schon Bezahlung genug. Aber du kannst mir das Geld ja nächstes Mal geben.«
    Leonard nahm die Notizbücher. »Dann bis demnächst!«
    Der alte Mann schenkte ihm ein zahnloses Lächeln und brachte ihn zur Tür. »Du frecher Kerl! Das hast du mir bei deinem letzten Besuch auch gesagt!«
    Inzwischen waren alle Bewohner der Insel herbeigeeilt, um zu retten, was zu retten war.
    Julia, Rick und Jason saßen erschöpft und zitternd etwas abseits und beobachteten, wie aus der Ruine ein bewusstloser Mann geborgen wurde.
    »Oje«, sagte Julia, als man ihn an ihnen vorbeitrug.
    Es war Graf Cenere, und er hatte offensichtlich schlimme Brandwunden erlitten.
    Rossella umarmte Julia, doch die sah trostsuchend Rick an. Der schaute verlegen zur Seite.
    »Er muss froh sein, dass er noch lebt, auch wenn er schwere Verletzungen davongetragen hat«, sagte Alberto Caller zu dem neben ihm sitzenden Jason.
    »Er tut mir nicht besonders leid. Er hat mir wehgetan, und bestimmt nicht nur mir«, meinte Jason.
    »Nein, bestimmt nicht. Uns hat er auch das Leben schwer gemacht. Und das Verrückte dabei ist, dass ich ihn kannte«, erwiderte Alberto.
    Der Mann, der sich Graf Cenere nannte, war der letzte Hausdiener der Callers gewesen – derjenige, den Alberto entlassen hatte, weil er keine Fremden mehr im Haus haben wollte.
    Während zwei Mönche den Geheimagenten in die Krankenstube ihres Klosters brachten, suchten andere nach Peter und Oblivia. Von dem Uhrmacher fand man lediglich die Brille, von Oblivia nur ein Stück von ihrem Mantel.
    »Vielleicht ist es Miss Newton gelungen, sich zu retten, bevor das Haus ganz eingestürzt ist«, vermutete Jason. »Aber was Peter betrifft ...«
    Der Uhrmacher war ihm so verwirrt vorgekommen, dass es ihm nicht unwahrscheinlich erschien, dass er irgendwo unter den Trümmern lag, zusammen mit dem, was von seinen Erfindungen übrig geblieben war.
    Mit zerzaustem Fell hatte sich der kleine Hund Diogo zu Julia gesellt. Anscheinend hatte der Graf ihn nur mit einem Schlag auf den Kopf betäubt.
    Der Schwarze Gondoliere brachte die drei Freunde aus Kilmore Cove und das Ehepaar Caller nach Venedig zurück. Unterwegs schwiegen sie alle bedrückt.
    Jason gingen ständig Peters letzte Worte im Kopf herum. »›Der Erste Schlüssel ist dort, Junge. Er ist nie woanders gewesen.‹« Wenn der Erste Schlüssel in der Villa Argo war, dann ...
    Langsam verschwand die Insel der Masken in der Nacht. Lautlos glitt die Gondel über das spiegelglatte Wasser dahin.
    »Kinder, seid ihr ganz sicher, dass ihr nicht bei uns bleiben wollt?«, fragte Rossella Jason, Julia und Rick, als sie Casa Caboto erreicht hatten. »Nur über Nacht ...«
    »Nein, Rossella, aber vielen Dank«, antwortete Julia. »Es ist besser, wenn wir nach Hause zurückkehren. Aber er hier ...« Sie sah zu Diogo hinunter, der schwanzwedelnd neben ihr stand. Sie hob ihn hoch und übergab ihn behutsam Rossella. »Ich glaube nicht, dass wir ihn mitnehmen können ... zu uns nach Hause.«
    Rossella bekam leuchtende Augen. »Meinst du wirklich? Alberto, können wir ...?«
    Signor Caller nickte eifrig und streichelte über Diogos raues Fell. »Ja, auf jeden Fall. Wir werden auf ihn aufpassen, bis ihr ihn abholen kommt.« Dann wandte er sich plötzlich seiner Frau zu. »Rossella! Donner und Doria! Das Gemälde!«
    »Oh ja!«, erwiderte sie. »Weil so viel passiert ist, hätte ich es beinahe vergessen ...«
    Sie überreichte den dreien das Bild mit der Spieluhr im Rahmen. Julia und Rick weigerten sich das Geschenk anzunehmen, doch die beiden Callers ließen sich davon nicht beirren. »Wir haben es doch nicht den ganzen Tag mit uns herumgetragen, um es wieder mit nach Hause zu nehmen!«, meinten sie schließlich und drückten es Julia in die Hand.
    »Danke, Rossella! Danke, Alberto!«, sagte Jasons Schwester. »Danke für alles! Ohne euch hätten wir Peter nie gefunden. Auch wenn ...«
    »Es so ausgegangen ist«, unterbrach Jason sie.
    Alberto umarmte alle drei, obwohl sie so

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