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Immortal. Dunkle Leidenschaft

Immortal. Dunkle Leidenschaft

Titel: Immortal. Dunkle Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Prolog
    A drians Traum von einer nackten Frau, die ihm in einem Schaumbad gegenübersaß, wandelte sich in einen Alptraum von beklemmender Vertrautheit. Das Lächeln der kurvenreichen jungen Frau erstarb, sie riss die Augen weit auf und verschwand in den platzenden Seifenblasen.
    Als Nächstes war das Bad um ihn herum verschwunden, und Adrian fand sich auf einem bewaldeten Abhang wieder, nackt und frierend im arktischen Wind. Er wusste genau, wo er war – im Norden Schottlands vor siebenhundert Jahren, nach einer Schlacht, deren Ziel war, jene Monster in ihre Dimension zurückzutreiben, die gemeinhin die Dunkelfeen genannt wurden. Natürlich wussten Adrian und seine Brüder, dass sie diese Kreaturen nicht auf ewig fernhalten konnten, aber zumindest versuchten sie, sie durch den Spalt zurückzuzwingen, den sie zwischen ihre Welt und die der Menschen gerissen hatten, und ihn hinter ihnen zu verschließen.
    Adrian hasste diesen Traum, der ihn von Zeit zu Zeit vollkommen unvermittelt heimsuchte und stets gleich endete. Nach siebenhundert Jahren sollte man meinen, ich sei darüber hinweg!
    Er nahm die Schlacht in der Nähe wahr, dann das triumphierende Gelächter seiner Brüder, als sie die Dunkelfeen wieder in ihrer Dimension einsperrten. Der eisige Wind fühlte sich wie Abertausende Nadelstiche auf seiner bloßen Haut an, und sein träumender Verstand weigerte sich, ihm Kleider vorzugaukeln. Er legte eine Hand auf das Band in Form einer silbernen Schlange, das um seinen Bizeps geschlungen war. Bei der Berührung streckte Ferrin sich und wurde länger, bis er sich in ein großes Silberschwert verwandelt hatte.
    Adrians Bruder Hunter scherzte gern über Adrians »dehnbare Waffe«, wohingegen Tain sie zuverlässig verteidigte. Ohne Ferrin wärst du schon mindestens zehnmal gestorben! , knurrte er Hunter an. Zeig gefälligst ein wenig Respekt!
    Daraufhin bedachte Hunter ihn mit einer obszönen Geste, und Adrian sagte: Beruhigt euch, alle beide! Sucht euch eine Frau oder so!
    Im Traum nun entfernten sich ihre Stimmen, als würden sie im Wind untergehen. Falls es wie immer ablief, bekam er keinen von ihnen zu Gesicht. Adrian hatte seine Brüder nicht mehr gesehen, seit Tain verschwand.
    Adrian!
    Sein jüngster Bruder rief ihn aus dem Nichts, schrie nach Hilfe, und die Sinnlosigkeit seines Rufens war unerträglich. In Wirklichkeit hatte Tain nicht nach Hilfe gerufen, sondern war einfach fort gewesen. Keine Leiche, keine Spur, keine Nachricht, nicht einmal ein Hinweis. Nichts. Eine Hexe hatte ihn entführt – so jedenfalls erzählte es die einzige Zeugin, und die starb wenige Momente darauf. Nur in Adrians Träumen schrie Tain nach Hilfe.
    Isis, mach, dass es aufhört!
    Tains Gesicht erschien in der Dunkelheit – sein hübsches Gesicht, verzerrt im Todeskampf. Adrian, hilf mir!
    Nackt und allein im schottischen Hügelland, das Schwert wie Blei in seiner Hand, schrie Adrian in den Wind: »Wo bist du?«
    Der Lärm der Schlacht, die Rufe seiner Brüder und die Geräusche der sterbenden, fliehenden Monster ebbten ab, bis schließlich nichts mehr als der Wind zu hören war. »Ich versuche, dich zu finden!«, rief Adrian. »Hilf mir, dich zu finden!«
    Adrian!
    Tains Schrei klang, als litte er entsetzliche Qualen. Unsterbliche ließen sich nicht mit gewöhnlichen menschlichen Waffen töten, aber sie empfanden Schmerz und litten genauso, wenn nicht noch schlimmer als die Menschen, denen sie so ähnlich waren. Es schien, als würde Tain gefoltert. Seit siebenhundert Jahren suchte Adrian auf der ganzen Welt nach ihm, ohne die geringste Spur zu entdecken. Ihm blieben lediglich die Träume, Erinnerungen seines Versagens, neue Wunden, die eine alte immer wieder aufrissen.
    Adrenalin ließ seine Körpertemperatur in Höhen schnellen, die für Normalsterbliche tödlich wären. Er wollte kämpfen, töten – wo war ein passender Dämon zum Niedermetzeln, wenn man einen brauchte? Geschöpfe der schwarzen Magie, die sich vom Tod ernährten, die selbst untot waren – Vampire, Dämonen, Monster, die finstersten Fantasien entsprungen zu sein schienen –, sie alle stellten geeignete Gegner für Unsterbliche dar.
    Adrian wappnete sich für das, was als Nächstes kam. Tain erschien vor ihm, in die Reste seines Wappenrocks und Kettenpanzers aus der lang vergangenen Schlacht gehüllt. Er blutete, seine Kleider waren von Blut getränkt, und wie Tränen rann es ihm aus den Augen. »Warum hast du mir nicht geholfen? Warum bist du nicht

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