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Ulysses Moore – Die Stadt im Eis

Ulysses Moore – Die Stadt im Eis

Titel: Ulysses Moore – Die Stadt im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Natürlich musste an ihnen noch ein bisschen gefeilt werden, aber …
    »Und wissen Sie, was?«, fragte Tommaso.
    »WAS?«, schrie Voynich genervt.
    »Ich habe die ersten Seiten gelesen, und ich finde, dass sie gut geschrieben sind«, sagte der Junge. »Ich wüsste gerne, wie die Geschichte weitergeht.«
    Zum zweiten Mal an diesem Tag zuckte es in Malarius Voynichs sonst so beherrschtem Gesicht. Er öffnete den Mund, um zu atmen, und merkte, dass seine Lippen trocken und spröde waren.
    »Meinst du das im Ernst?«
    »Ja, das meine ich.«
    Im Park der Villa war alles bereit. Julia und Rick hatten rasch gehandelt.
    Sie waren zum Gerätehaus gelaufen, das nur ein kleines Fenster sowie eine sehr stabile Tür besaß, die mit einer Kette und einem Vorhängeschloss gesichert war.
    Dann hatten sie das Schloss mit dem Schlüssel geöffnet, der in dem Blumentopf rechts neben dem Gerätehaus aufbewahrt wurde, einen Blick ins Innere geworfen und die schwereren Geräte rausgetragen.
    In der Ferne donnerte es plötzlich und ein paar vereinzelte Regentropfen fielen vom Himmel.
    Rick und Julia versteckten sich in der Nähe und warteten.
    Wenige Minuten später erschien der Lockenkopf. Doktor Bowen und der Blonde folgten ihm auf den Fersen. Der Arzt schien wütend darüber zu sein, dass er genau in dem Moment, in dem er im Gärtnerhaus hatte Feuer legen wollen, weggeholt worden war.
    »Früher oder später werden die Covenants zurückkehren«, schimpfte er. »Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit! Wir müssen vorankommen, zum Donnerwetter!«
    »Unser Chef möchte genau darüber mit Ihnen sprechen, Doktor Bowen!«, log der Lockenkopf, während er zum Gerätehaus vorausging.
    »Konnte er denn nicht zu mir kommen und es mir selber sagen?«, wetterte Doktor Bowen. »Und war er vorhin denn nicht in der Bibliothek?«
    »Wir haben da drin etwas wirklich Eigenartiges gefunden. Etwas, das uns sehr verdächtig erscheint«, erklärte der Lockenkopf und wies zur Tür des kleinen Holzhauses.
    »Was denn? Ein mechanischer Rechen, den dieser irre Dedalus konstruiert hat?«, knurrte der Arzt, der vor lauter Wut schon nicht mehr klar denken konnte.
    »Sagen Sie uns, was es ist«, schlug der Blonde vor.
    Vollkommen außer sich vor Wut stürmte Bowen in das Gerätehäuschen. »Dann zeigen Sie es mir endlich! Voynich, sind Sie hier drin?«
    Sobald der Arzt über die Schwelle getreten war, flitzten Rick und Julia aus ihrem Versteck, schlossen die Tür hinter ihm und drückten gemeinsam mit den beiden Brandstiftern dagegen, bis Rick das Vorhängeschloss einschnappen ließ. Er zog den Schlüssel ab und steckte ihn wieder in den rechten Blumentopf zurück.
    Als er merkte, dass er in der Falle saß, gab Doktor Bowen einen markerschütternden Schrei von sich. »WAS MACHT IHR DA?«, brüllte er und trommelte mit den Fäusten gegen die Tür.
    »Wir machen mit Ihnen das, was Sie mit uns gemacht haben«, schrie Julia zurück. »Das haben Sie jetzt davon, dass Sie uns in Ihren Keller eingesperrt haben.«
    »IHR SEID DAS?« Bowen hörte sich erschrocken an. »WIE SEID IHR AUS DEM KELLER RAUSGEKOMMEN? WER HAT EUCH DIE TÜR AUFGEMACHT?«
    »Die haben wir uns selbst aufgemacht! Dachten Sie, wir sind zu doof dafür?«, schaltete sich jetzt Rick ein.
    Sie hörten, wie Bowen in dem Häuschen herumtobte. »Lasst mich raus! Ihr könnt mich nicht gefangen halten!«
    »Ich rate Ihnen, Ihre Zeit da drinnen dafür zu nutzen, um sich eine gute Erklärung für die Polizei zu überlegen. Die wird nämlich bald hier sein und Sie mitnehmen«, drohte Julia.
    Die Faustschläge gegen die Tür wurden heftiger.
    »UND SIE BEIDE!«, schrie Doktor Bowen nun. Offenbar meinte er damit die Gebrüder Schere. »IHR CHEF WIRD SIE UMBRINGEN! LASSEN SIE MICH SOFORT HIER RAUS!«
    »Es tut mir leid, Doktor Bowen, aber wir haben diesbezüglich sehr präzise Anweisungen erhalten.«
    Im Fenster blitzte etwas Metallisches auf.
    »ICH WARNE EUCH!«, schrie der Doktor. »ICH HABE EINE PISTOLE!«
    »Weg hier!«, sagte Rick und wies zu dem Weg, der vom Gartenhäuschen wegführte.
    »BLEIBT SOFORT STEHEN! ICH HABE EINE PISTOLE!«, wiederholte der Doktor.
    Das stimmte. Er hatte tatsächlich eine Pistole.
    Aber sie würde ihm nicht helfen, aus seinem Gefängnis zu entkommen.

Kapitel 27
Jenseits der Schwelle
    »Hier haben Sie Ihr Manuskript«, sagte Tommaso und reichte Malarius Voynich den Umschlag mit den Seiten von
Liebe lässt sich nicht lenken
.
    Sie befanden sich in dem Zimmer mit der gemauerten

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