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Und dann kam Ute (German Edition)

Und dann kam Ute (German Edition)

Titel: Und dann kam Ute (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Atze Schröder
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selig im Nebenzimmer. Birkel und Thorsten waren mittlerweile ein Herz und eine Seele und tranken Arm in Arm kontrolliert die Hotelbar leer. Liebevoll legte Ute ihren Kopf auf meine Brust. Vorsichtig fragte ich: «Meinst du, das wird was mit uns?»
    Sie lachte kurz, hob den Kopf und sah mir lange in die Augen: «Keine Ahnung, aber wir können es ja mal probieren.»

[zur Inhaltsübersicht]
    Nachspiel
    F ünf Monate später hatte sich eine Menge getan in der Kurt-Schumacher-Straße 10. Die Umbauarbeiten in unseren Wohnungen waren so gut wie abgeschlossen, und Philipp benutzte die Wendeltreppe nach oben in Utes und mein neues Schlafzimmer öfter, als es Oma Maria lieb war. Maria war in Utes Wohnung gezogen, und Philipp hatte sein altes Zimmer dort unten behalten. Mit ihr als Tagesmutter sollte die kommende Schulzeit nächstes Jahr entspannt ablaufen, ohne dass Ute weniger Stunden arbeiten musste.
    Nächtelang hatte ich auf sie eingeredet: «Warum tust du dir diesen ganzen Schulstress an? Bleib doch schön zu Hause. Du kannst doch nach dem Spülen in Ruhe einkaufen und dir danach bei Vanessa die Nägel machen lassen. Das kann die. Da ist sie top. Schön French Style mit ’nem schicken Brilli drauf. Warum soll man nicht zeigen, wenn es einem gutgeht?»
    Statt einer Antwort schlug sie mir jedes Mal punktgenau auf dieselbe Stelle am Oberarm. Zwecklos. Madame liebte ihren Beruf.
    Ostern verbrachten wir mit Birkel und seiner Hasi in deren großer Finca auf Ibiza, abseits des ganzen Partytrubels im wunderschönen Norden der Insel. Dort verliebte sich Ute ganz entgegen ihrer anthroposophischen Vorliebe für Holzautos in Birkels geräumigen Mercedes-Kombi. Seitdem lag sie mir ständig in den Ohren, ich solle doch meinen Porsche an die Sonne hängen, damit wir endlich ein geräumiges Familienauto hätten. Ich sagte: «Ja nee, is’ klar. Was kommt als Nächstes? Ein Meerschweinchen? Ein Hund? Ein Pferdeanhänger?»
    Aber wenn Frau Waldorf sich mal was in den Kopf gesetzt hat, ist sie wie vernagelt. Zu allem Überfluss musste ich auch noch zugeben, dass die Fahrt im Porsche vom Flughafen Düsseldorf nach Hause mit den drei großen Koffern auf der Rückbank eine echte Tortur gewesen war. Natürlich nur für mich, denn Philipp saß ja schön bequem vorne in seinem Kindersitz, und Ute fuhr. Sie fuhr so selbstverständlich wie eine weibliche Ausgabe von Sebastian Vettel, mit allen Finessen: rasante Beschleunigung, erstaunliche Kurvenlage und immer schön Lichthupe! Das hätte ich mal machen sollen, dann wäre wieder drei Wochen Theater in der Hütte gewesen!
    Da Utes alter Twingo vor dem Urlaub sowieso nicht mehr durch den TÜV gekommen war, standen wir eines schönen Nachmittags im Showroom der Mercedes-Niederlassung Örtelkemper in Essen. Eine attraktive Frau Schmitt begrüßte uns freundlich. Fachmännisch trug ich mein Anliegen vor: «Wir – vor allem aber meine entzückende Lebensgefährtin hier – suchen ein Auto.» Das Wort Kombi wollte mir einfach nicht über die Lippen kommen. Freundlich lachte sie: «Das trifft sich gut, wir verkaufen sogar welche. Ich muss nur noch ein kurzes Telefonat führen, aber dann bin ich gleich ganz für Sie da. Schauen Sie sich doch bitte schon mal ein bisschen um.»
    Wir schlenderten zwischen den diversen Modellen herum. Kaum hatte Frau Schmitt die Tür zu ihrem Büro geschlossen, tauchte wie aus dem Nichts ein öliger Endfuffziger im lässigen Karosakko auf. Mit weit ausgebreiteten Armen und einem falschen Lächeln dröhnte er auf uns zu: «Da isser! Da isser ja! Atze! Atze Schröder! Der King of Kamedy und seine reizende Gattin.»
    Ehe Ute ihren Kopf wegdrehen konnte, hatte er sie an sich gerissen und ihr seine Nase links und rechts stoppelig auf die Wange gedrückt. Mir haute er jovial auf die Schulter. Ungerührt fuhr er mit seiner schmierigen Charmeoffensive fort: «Gestatten, Rolf Breuer. Einfach zu merken, weil – lieber zu Breuer, sonst wird’s zu teuer! Hahaha! Spaß beiseite. Herr Schröder, ich steig mal gleich mit der Rot-Kreuz-Frage ein: Wie kann ich helfen?»
    Fasziniert von so viel Elend, warf ich spontan den ersten Köder aus: «Vielen Dank, Herr Breuer, aber Ihre Kollegin Frau Schmitt kümmert sich schon um uns.»
    «Ja, das seh ich, wie die sich kümmert! Herr Schröder, nix für ungut, aber jetzt mal unter uns Blutsbrüdern …»
    Verschwörerisch zog er mich von Ute weg, die immer noch wie paralysiert auf sein Takko-Sakko starrte. «Also, Herr Schröder, ganz im

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