Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones
Jessica tröstend und legte ihm die Hand auf die Stirn. »Ich bin es, Jessica. Ich bin bei dir.«
Das schien zu ihm durchzudringen, und das beängstigende Kopfrollen endete.
Hinter uns, draußen auf dem Gang, hatte Becky aufgehört zu kreischen und versuchte nun, ihre Anwesenheit zu erklären und zu rechtfertigen. »Ich wollte meinen Großvater sehen. Ich wollte ihm das Kissen hinter den Kopf schieben, damit er es bequemer hat, mehr nicht …«
Ihre klagende Stimme brach ab, als die Beamten sie abführten. Ich hörte, wie sie die Stufen hinuntertrampelten und wie Alice verschlafen und verängstigt fragte, was denn passiert wäre.
Jessica blickte vom Bett auf, und ich sah ihr in die wild starrenden Augen.
»Ist alles in Ordnung mit ihm?«, fragte ich.
Sie nickte, doch sie war immer noch weiß im Gesicht und zutiefst erschrocken. Von ihrer früheren Selbstsicherheit war keine Spur mehr zu sehen. »Sie … die kleine Becky … nicht Adam … Sie wollte ihn mit diesem Kissen ersticken, nicht wahr …?« Jessica deutete auf das Kissen, das zwischen uns auf dem Boden lag. »Wie ist sie ins Haus gekommen?«
»Sie war die ganze Zeit im Haus«, antwortete ich bitter. »Ich wette meinen letzten Penny darauf. Adam muss sie auf dem Handy angerufen und über die Vorgänge bei Lottie zu Hause informiert haben. Die beiden haben von Anfang an zusammengearbeitet. Adam hat ihr gesagt, dass es zu riskant wäre für ihn, herzukommen und es selbst zu tun, und dass sie es tun müsste. Sie kam her – wahrscheinlich hat sie ebenfalls eine Fernbedienung für das Tor – und ist ins Haus geschlüpft, bevor wir oder die Polizisten eingetroffen sind. Sie kennt sicher jeden Quadratzentimeter in diesem Haus. Sie ist winzig und kann sich überall verstecken, vielleicht in einem Küchenschrank. Oder sie hat sich irgendwo draußen im Garten versteckt und kam erst später ins Haus, nachdem wir alle hier waren, die Alarmanlage ausgeschaltet war und bevor Alice für die Nacht abgesperrt hatte.«
Ein Bild des kleinen Pavillons kam mir in den Sinn. Hatte sie sich dort aufgehalten?
Jessica erschauerte. »Die kleine Becky …«, wiederholte sie leise.
Es war nicht schwer gewesen für Becky Ferrier, so erklärte Janice Morgan am nächsten Morgen, als Jessica und ich um neun Uhr zu ihr gingen. Sie hatte sich ein wenig beruhigt und war bereit, meine Erkundigungen im Records Office und meine Fahrt nach Teddington zu übersehen, zumindest für den Augenblick. Ich wage zu behaupten, dass sie das Thema wieder zur Sprache bringen wird, wenn ich sie das nächste Mal ärgere. Les Hooper hat Recht mit seiner Feststellung, dass Polizisten ein Gedächtnis haben wie Elefanten.
»Adam hat sie sofort angerufen, und sie ist zum Haus ihres Großvaters gefahren, hat sich mit der Fernbedienung Einlass verschafft und sich, wie Sie vermutet haben, Fran, im Pavillon versteckt. Sie war bereits dort, bevor unsere Beamten eintrafen. Sie überprüften das Haus, aber Becky wartete, bis die Ablösung kam, dann schlüpfte sie über eine alte, nicht mehr in Gebrauch befindliche Kohlenrutsche aus viktorianischer Zeit in den Keller, die sie und ihr Bruder als Kinder benutzt hatten, um heimlich zu kommen und zu gehen, wie sie Lust hatten. Becky ist immer noch winzig genug, um sich durch die Öffnung zu quetschen. Die Alarmanlage war abgeschaltet, und die Detektoren draußen wurden zu keinem Zeitpunkt ausgelöst.«
»Wir haben uns Gedanken wegen Adam gemacht«, fügte die Morgan nach einer Pause reumütig hinzu. »Wir haben seine Schwester völlig vergessen.«
So war das – man neigte dazu, die kleine, lispelnde Becky mit den Babypuppenaugen zu vergessen, die scheinbar über keinerlei funktionierende Gehirnzellen verfügte. Was wieder einmal zeigt, dass man eben niemanden unterschätzen sollte.
»Sie hatten von Anfang an zusammengearbeitet, genau wie ich zu Jessica gesagt habe«, berichtete ich später Ganesh. »Becky war der Jugendliche mit dem Kapuzenpulli, den ich auf der Straße gesehen habe und den Edna ebenfalls bemerkt hatte. Sie hat uns abgelenkt, so dass der Motorradfahrer sich unbemerkt nähern konnte. Mit ihrer kleinen Gestalt war es ein Leichtes für sie, sich als Junge zu verkleiden. Sie tat, als spielte sie mit ihrem Handy, als sie mich auf die Straße lockte und sich vor mir der Länge nach hinfallen ließ. Als der gute Samariter, der ich bin, rannte ich los und wollte ihr helfen, genau wie sie es sich ausgerechnet hatten. In Ednas Fall hat sie auf irgendeine
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