Und das ist das Schlafzimmer!
und wir zusammen sein sollten. Meinst du, du brauchst nur mit den Fingern zu schnippen, und ich komme angerannt?”
“Ist das eine Frage?”
“Ich verschwinde …”
“Lana …”
“Nicht!” Sie hob die Hand. Tränen liefen ihr über die Wangen. “Deinetwegen habe ich viel durchgemacht in den letzten Wochen. Verzeih mir, dass ich mich nicht länger manipulieren lassen will.” Sie erinnerte sich an das Jackett, schleuderte es ihm entgegen und marschierte zur Tür. “Entschuldige mich bitte bei Mrs. Wheeler.”
Lana lag auf dem Sitzsack und starrte an die Decke. Nach dem Treffen im Rathaus war sie nicht in der Lage gewesen, zurück in den Coffeeshop zu gehen. Stattdessen verbrachte sie den Nachmittag in ihrer Wohnung und dachte über das nach, was Greg während des Treffens gesagt hatte. Ich liebe dich. Ich will, dass wir zusammen sind.
Wie zusammen? Zusammen ausgehen? Zusammen leben? Zusammen heiraten?
“Was soll ich nur tun, Harry?”, fragte sie ihren Kumpel, der wieder seinen gestreiften Pyjama trug. “Der Mann macht mir Angst. Ich kenne ihn erst seit wenigen Wochen, und schon hat er mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt.”
Harry grinste.
“Ich war bereit, ihn meinen Coffeeshop abreißen zu lassen, weil ich darauf vertraute, dass er das Richtige tut.”
Harry grinste.
“Meinst du, er hätte in einer ähnlichen Situation ein solches Opfer auch für mich gebracht?”
Harry grinste.
“Du hast ja Recht!”, schrie sie und packte die Puppe, um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben. Dann nahm sie mit zitternden Fingern das Telefon und fing an zu wählen. Nach drei Nummern sah sie zum Balkon, und ihr kam eine Idee. Entschlossen legte sie wieder auf und ging ins Badezimmer.
Greg setzte sich aufs Fußende seines Bettes, um seine Schuhe auszuziehen. Was für ein Tag! Was für ein chaotischer Tag. Erst das Treffen im Rathaus, dann das Telefonat, um das Jobangebot abzulehnen, dann die stundenlange Betriebsversammlung, um die neue, entspanntere Firmenpolitik darzulegen.
Es war eine große Entscheidung gewesen, auf die Chance, im Büro des Staatsanwalts zu arbeiten, zu verzichten. Aber er hatte sich Wills Worte zu Herzen genommen. Lana war ihm nicht nur wichtiger als Geld, sie bedeutete ihm auch mehr als ein Job am Gericht.
Doch die Befriedigung, die aus diesen Entscheidungen resultierte, wurde gedämpft durch die Enttäuschung über Lanas Reaktion auf seine Liebeserklärung. Er war ein stolzer Mann. Worte wie “Ich liebe dich” kamen ihm nicht leicht über die Lippen.
Er schloss die Augen. Kompliziert! Ja, er hatte sich in eine besonders komplizierte Frau verliebt. Er wusste nicht, wie, aber er würde ihren Widerstand brechen. Er würde, wie Will es ausgedrückt hatte, einen Weg finden, sie dazu zu bringen, seine Liebe zu erwidern.
Will. Er lachte. Sein Bruder hatte ihn doch sehr überrascht.
Müde stand er dann auf, zog sein Hemd aus und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht. Mit müden Bewegungen drehte er das Teleskop Richtung Nordwest in die heraufziehende Dämmerung, in der Hoffnung, einen guten Blick auf Kassiopeia zu bekommen. Das Sternenbild war nur schwach sichtbar. Greg suchte weiter den Horizont ab, mehr aus Gewohnheit als mit einer bestimmten Absicht. Als er ihren Balkon sah, hob er den Kopf, blinzelte und sah erneut durchs Teleskop. Dort hing ein Bettlaken. Ein Bettlaken, auf dem etwas geschrieben stand.
Er stellte die Schärfe nach. Ja, es war ein Laken mit einer Botschaft. Sein Herz schlug schneller, als er die Botschaft las.
Komplizierte Frau sucht Mann.
Sein Herz schlug einen wahren Purzelbaum in seiner Brust.
EPILOG
“Was wirst du mit Harry tun?”, fragte Greg und legte den Arm um die Schultern der grinsenden Puppe.
Lana, die gerade einen Karton packte, richtete sich lächelnd auf. “Alexa hat mir die Adresse von einer der Valentin-Schwestern besorgt. Wir waren mit ihnen auf der Uni, und Alexa meint, sie seien beide noch Single. Eine von ihnen wird die glückliche Empfängerin von Harry werden.”
“Was passiert, wenn alle von euch mal verheiratet sind?”
“Laut Statistik wird dann irgendwer irgendwann wieder Single sein.”
Greg ging zu ihr und nahm sie in den Arm. “Aber nicht du, Mrs. Healey.”
Sie lachte. “Lana Healey. Es klingt immer noch fremd.”
“Aber gut”, murmelte er und küsste ihre Wange. “Will und ich haben uns darüber unterhalten, gleich nachdem er dich kennen gelernt hatte. Allerdings dachte er damals, er würde dich
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