und der magische Stein

die Tür zu, die in den Garten führte.
    »Zuerst wird gefrühstückt«, sagte Mrs Duggery mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete.
    Flame blieb mit entrüstetem Gesicht vor der Tür stehen.
    »Haben Sie sich draußen mal umgesehen?«, protestierte sie. »Es herrscht das absolute Chaos!«
    »Ein Grund mehr, tüchtig zu essen«, sagte Mrs Duggery und reichte ihr einen vollen Teller. »Wie willst du mit leerem Magen einen ganzen Tag harte Arbeit überstehen? Setz dich und iss.«
    Flame seufzte tief, nahm den Teller mit Eiern und Speck entgegen und setzte sich an den Tisch. »Danke schön«, sagte sie leise.
    Mrs Duggery drehte sich, um Grandma einen Teller und eine Tasse Kaffee zu reichen.
    »Morgen, Marilyn.«
    »Guten Morgen, Violet. Danke schön.«
    »Wie geht’s dem Kopf?«, fragte Mrs Duggery und betrachtete Grandma prüfend von oben bis unten.
    »Schon besser, danke der Nachfrage.« Grandma lächelte matt.
    Die vier Schwestern und Grandma verputzten hungrig ihr Frühstück. Mrs Duggery sah ihnen dabei zu. Sie hielt einen Becher mit Tee in der einen und einen Schokoladenkeks in der anderen Hand.
    Keiner sagte etwas.
    Sky warf der winzigen, alten Dame gekränkte Blicke zu. Schließlich äußerte sie mit leiser Stimme, was alle Schwestern dachten: »Wo waren Sie letzte Nacht, Mrs Duggery? Wo waren Sie, als wir Sie gebraucht haben?«
    Auch Flame, Marina und Flora sahen Mrs Duggery vorwurfsvoll an.
    »Ja, warum haben Sie uns nicht geholfen?«, fragte Marina.
    Flame schwieg. Doch ihr Gesicht sagte alles.
    Grandma schien nachdenklich.
    Die Stille war ohrenbetäubend.
    Mrs Duggery hielt den Blicken der Schwestern stand.
    Die Mädchen warteten.
    Was Mrs Duggery dann sagte, würde sie ein Leben lang begleiten.
    »Ihr müsst lernen, eure eigenen Schlachten zu schlagen.«
    »Aber wir hätten sterben können!«, sagte Flora mit bebender Stimme.
    Mrs Duggery nickte. Dann sagte sie: »Ich hab besser aufgepasst, als ihr meint.«
    Darauf wusste keine etwas zu erwidern.
    Mrs Duggery fuhrt fort: »Ihr habt euch gut geschlagen. Ihr habt den magischen Stein benutzt, das war genau richtig. Ihr könnt stolz auf euch sein.«
    Die Stimmung der drei jüngeren Mädchen hellte sich auf, aber Flame war nicht so einfach zu überzeugen.
    »Stolz? Das Haus ist ein Trümmerfeld! Haben Sie das Durcheinander draußen gesehen? Was um Himmels willen sollen wir Mum und Dad erzählen?«
    Mrs Duggery erwiderte Flames anklagenden Blick ungerührt.
    »Du hast magische Kräfte, oder?«
    Flame war perplex über den scharfen Ton, in dem die Frage gestellt wurde.
    »Ich höre?«
    »Ja.« Sie nickte.
    »Also, dann benutz sie auch!«, sagte Mrs Duggery. »Nutzt eure Kräfte, alle vier. Es gibt ’ne Menge zu tun, aber wenn wir hart arbeiten und unsere Kräfte gebrauchen, wird alles gut werden.«
    Die Schwestern schwiegen verblüfft. Es gab so viele Dinge, die sie wissen wollten, aber Mrs Duggery tunkte ihren Keks in den Tee und hatte offensichtlich nicht vor, weitere Fragen zu beantworten.
    Dann sagte Grandma klar und bestimmt: »Wir haben ungefähr siebeneinhalb Stunden, bevor Colin und Ottalie heimkehren.«
    »Wie sollen wir bis dahin das Dach reparieren und den Garten aufräumen?«, fragte Marina ungläubig.
    Grandma warf Mrs Duggery einen kurzen, fragenden Blick zu. War es zu schaffen?
    Mrs Duggerys Augen funkelten.
    »Ihr werdet schon sehn«, sagte sie und nahm sich einen weiteren Schokoladenkeks.
    Alle seufzten.
    »Esst euer Frühstück«, sagte Mrs Duggery. »Hetzt euch nicht. Es ist Zeit genug.«
    Das Vertrauen der Schwestern wuchs. Sie langten kräftig zu und tranken ihren Orangensaft. Eine Weile herrschte Stille in der Küche. Dann sagte die winzige Dame mit dem lila Strickhut: »Ich will, dass ihr darüber nachdenkt, was ihr mit euren Kräften bewirken könnt.«
    Die Cantrip-Schwestern sahen sie abwartend an.
    »Flame, du hast die Kraft zu erhellen und zu reinigen. Deine Feuerkraft wird im Garten am nützlichsten sein.«
    »Ja«, sagte Flame.
    Mrs Duggery nickte und wandte sich Marina zu. »Auch du hast die Kraft, zu reinigen. Und zwar mit deinem Element, dem Wasser, und du kannst dem Haus sein Herz zurückgeben.«
    Marina nickte.
    Flora guckte Mrs Duggery erwartungsvoll an. »Heil du die Pflanzen, Flora, und kümmere dich um alles, was an seinem Platz verwurzelt werden muss«, sagte sie zu dem Mädchen mit den sanften braunen Augen. »Mit deiner Kraft siehst du Dinge, die unseren Augen verborgen sind. Arbeite mit Sky