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und der verrueckte Maler

und der verrueckte Maler

Titel: und der verrueckte Maler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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sich, um den Topf aufzuheben, und fasste in Bohnenreste, die sich auf den Boden ergossen hatten. Er zuckte zusammen, wurde plötzlich ganz klar im Kopf und ließ den Topf Topf sein. Aber als er wieder hochkam, waren die beiden Gestalten verschwunden. Wie vom Erdboden verschluckt.
    »Ich Idiot!« Justus stand da und versuchte, sich zu konzentrieren. Bis ihm einfiel, dass er das auch im Liegen machen konnte.

P ythagoras hat immer recht
    Es war wie schon so oft. Irgendwelche klein gewachsenen Wesen drückten Justus Zweige oder Äste in die Hand und versprachen ihm das Blaue vom Himmel, zu welchen Wunderdingen sie als Waffen imstande wären. Natürlich ging dann auch bald irgendein Kampf los, in den Justus wider Willen verwickelt wurde – und in Notwehr griff er zu einem der Zweige, die ja magische Kräfte haben sollten, wenn man sie brauchte, um sich blutrünstiger Gegner zu erwehren. Natürlich geschah nichts. Kein Schlag gelang, kein Schuss löste sich. Stattdessen rückten drei, vier vermummte Gestalten Justus immer näher auf den Leib und schnappten mit Händen, die aussahen wie Zangen, nach seinem Gesicht.
    »Hey, wach werden!« Peter beugte sich über den Freund und kniff ihn in die Wange. Er wusste, das konnte Justus nicht ausstehen. Justus fuhr hoch. Diesmal war er sofort hellwach. Unwirsch wischte er Peters Hand beiseite.
    »Das war mal wieder knapp«, brummte er.
    »Einer von deinen Vollmondträumen, was?«
    »Hmm.«
    Mit dem Daumen zeigte Peter auf die Spuren der nächtlichen Ereignisse, die noch immer den Boden zierten.
    »Du hast im Schlaf mit Bohneneintopf um dich geworfen.«
    »Statt mich zu wecken«, sagte Justus, »hättest du besser sauber machen sollen.« Justus’ Blick fiel jetzt auf Bob, der am Tisch saß und aus Schulbüchern eine beängstigende Pyramide baute.
    »Was macht der da?«, fragte Justus zu Peter gewandt und ließ sich ächzend zurücksinken.
    »Dreimal darfst du raten«, fuhr Bob dazwischen. »Wir habenfür heute eine Menge guter Vorsätze. Ich sage nur – Pythagoras.«
    Zehn Minuten später brüteten die drei ??? gemeinsam über der Vorbereitung auf eine Klassenarbeit in Geometrie. Sie war die letzte und wichtigste des Schuljahres. Peter und Bob graute es seit Wochen davor, Justus hingegen freute sich regelrecht darauf. Wie in allen anderen Fächern war er auch in Mathematik spitze.
    »Kommt mir aber komisch vor.« Mit ein paar Strichen warf Bob ein nicht ganz rechtwinkliges Dreieck aufs Papier.
    »Was soll daran komisch sein?« Justus nahm ihm den Bleistift aus der Hand, griff sich ein Lineal und zeichnete so akkurat, wie man es sich nur wünschen konnte, die Quadrate zu den drei Seiten.
    »Dass die beiden Quadrate da oben zusammen nicht größer sein sollen als das Quadrat da unten.«
    »Ist aber so. Dieser alte Grieche hat immer recht. Wenn du ein einziges rechtwinkliges Dreieck findest, bei dem es anders ist, ist dir der Nobelpreis sicher.«
    »Ganz einfach«, mischte sich Peter ein. »Du zeichnest ein neues Dreieck, nicht so ein windschiefes wie das da, und die Quadrate auch. Dann schnippelst du die beiden Kathetenquadrate in kleine Streifen und guckst, ob die alle zusammen genau in das Hypotenusenquadrat passen.«
    »Selbst wenn!« Bob wollte so schnell nicht aufgeben. »Ist noch lange kein Beweis, dass das immer so sein muss.«
    »Wenn ihr Beweise sucht, ich hab einen.« Onkel Titus hatte seinen Kopf durch das Fenster des Wohnwagens gesteckt. Er gab sich Mühe, fröhlich zu klingen. Aber Justus merkte sofort, dass sein Onkel alles andere als guter Laune war.
    »Kommt mit, ich zeig ihn euch.« Neugierig kletterten sie aus dem Wohnwagen und folgten Onkel Titus, der breitbeinigquer über den Schrottplatz zum Schuppen stapfte. »Da, seht euch das an!« Er zeigte fast vorwurfsvoll auf das Schloss.
    Schon auf den ersten Blick waren die Kratzspuren zu sehen. Siedend heiß fielen Justus die beiden nächtlichen Besucher ein, die er verscheucht hatte. Er glaubte, einen puterroten Kopf zu bekommen.
    »Aha«, sagte er so cool wie möglich.
    »Na schön«, fragte Peter. »Und was hat das mit Pythagoras zu tun?«
    Justus und Bob feixten. Heute dauerte es bei Peter ausnahmsweise etwas länger.
    »Du darfst ihm nicht böse sein«, sagte Justus grinsend zu Onkel Titus.
    »Dies ist der Beweis dafür«, erklärte Onkel Titus fast feierlich, »dass heute Nacht jemand versucht hat, in den Schuppen einzudringen. Jemand, der dazu nicht befugt ist.« Er sah die drei nacheinander an. »Ich darf wohl

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