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046 - Der Schatten des Werwolfs

046 - Der Schatten des Werwolfs

Titel: 046 - Der Schatten des Werwolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Panik stieg in ihm hoch.
    Er konnte sich an nichts mehr erinnern, er hatte alles vergessen, sogar seinen Namen. Die Straßenbeleuchtung brannte. Ein roter doppelstöckiger Autobus fuhr an ihm vorbei. Rasch blickte er sich um. Ich bin in London , stellte er fest. Der Autobus und die Wagen fuhren auf der linken Straßenseite. Auf einem Haus konnte er den Straßennamen lesen: Baring Road, S. E. 12. Die Baring Road war ihm unbekannt, er wusste aber, dass er sich im Südosten Londons befand, in einem Stadtteil, in dem er nie zuvor gewesen war. Er starrte seine rechte Hand an. Lange, schlanke Finger; der Handrücken war gebräunt und mit dunklen Haaren bedeckt. Er umklammerte einen Schlüsselbund; einen der Schlüssel hielt er zwischen Zeigefinger und Daumen. Sein Blick wanderte weiter und fiel auf ein gewaltiges schmiedeeisernes Tor, das mit scheußlichen abstoßenden Mustern verziert war. Unwillkürlich trat er einen Schritt zurück. Hinter dem Tor lag ein gepflegter Garten, und er sah eine Villa. Jugendstil, stellte er fest und wunderte sich, woher sein Wissen stammte.
    Kein Grund zur Aufregung , versuchte er sich zu beruhigen. In wenigen Augenblicken werde ich mich wieder erinnern können. Ich werde wissen, wer ich bin und was ich hier will.
    Nochmals blickte er sich um. Kein Mensch war auf der Straße, nur gelegentlich raste ein Auto vorbei.
    Mühsam unterdrückte er das Zittern seiner Hände, hob dann den linken Arm und sah, dass er eine Lederjacke trug. Er schob den Ärmel zurück. Die Rolex zeigte an, dass es zehn Minuten nach neun war. Er wartete einige Minuten, schloss die Augen und dachte angestrengt nach, doch seine Erinnerung kehrte nicht zurück. Er griff in die Außentaschen der Jacke und fand eine angebrochene Packung Players und ein Feuerzeug.
    Schritte näherten sich. Er wandte den Kopf nach rechts. Es war ein verwachsener Zwerg, der rasch näher kam. Nie zuvor hatte er etwas Ähnliches gesehen.
    Das unheimliche Geschöpf blieb vor ihm stehen. Es trug einen braunen Anzug. Der linke Arm war winzig klein und wirkte wie eine Geschwulst, die sich unter dem Ärmel abzeichnete. Dafür war der rechte Arm fast zwei Meter lang und dünn wie eine Liane. Die Beine waren unterschiedlich lang. Das Gesicht war abstoßend hässlich, mit Geschwüren und eitrigen Beulen übersät.
    »Endlich erreiche ich dich, Dorian«, sagte der Zwerg mit schriller Stimme.
    »Sie kennen mich?«
    Der Zwerg lachte bösartig. »Du willst dich wohl nicht mehr an mich erinnern, Bruder, was?«
    »Ich soll Ihr Bruder sein?«
    »Stell dich nicht dumm, Hunter!«, knurrte der Zwerg. »Ich will, dass du mich tötest.«
    »Wie nannten Sie mich?«
    »Jetzt reicht mir diese Komödie!«, schrie der Zwerg. »Du bist Dorian Hunter, und ich bin Jerome Hewitt.«
    Der Mann presste die Lippen zusammen. Der Zwerg kannte ihn. Er nannte ihn Dorian Hunter, doch dieser Name rief keine Erinnerung in ihm hervor. »Ich kann mich nicht entsinnen«, sagte er schwach. »Ich habe mein Gedächtnis verloren.«
    Hewitt musterte ihn aufmerksam. »Ich glaube dir kein Wort, Hunter.«
    »Es ist aber so. Ich habe die Erinnerung an alles verloren.«
    »Töte mich endlich! Erlöse mich von meinen Schmerzen!«
    Der muss verrückt sein , dachte der Mann. Ich habe ihn noch nie zuvor gesehen, und er will, dass ich ihn töte.
    Der Freak versuchte, ihn zu packen. Der Mann schüttelte den dünnen Arm ab und näherte sich langsam dem Tor. Er steckte den Schlüssel ins Schlüsselloch. Er passte. Seine Vermutung war richtig gewesen. Er sperrte das Tor auf, drückte einen der Flügel auf, trat in den Garten und wandte den Kopf um. Hewitt verfolgte ihn nicht. Er blieb draußen stehen, hüpfte wie ein Verrückter auf und ab und beschimpfte Dorian.
    Ich heiße also Dorian Hunter , dachte der Mann. Und wie es aussieht, wohne ich hier.
    Die wilden Verwünschungsschreie des Freaks wurden leiser. Der Mann ging rascher, blieb vor der Haustür stehen, griff nach der Klinke und drückte sie nieder. Die Tür war versperrt. Zögernd blickte er den Schlüsselbund an, steckte ihn in die Jackentasche und drückte auf den Klingelknopf.
    Es dauerte mehr als eine Minute, bis die Haustür geöffnet wurde.
    Eine ältere Frau, an die Sechzig, stand vor ihm und musterte ihn missbilligend. Sie trug ein altmodisches Kleid, und das graue Haar hatte sie aufgesteckt.
    »Sie haben wohl den Schlüssel vergessen, Mr. Hunter?«
    »Wer sind Sie?«
    »Haben Sie den Verstand verloren, Mr. Hunter?«, fragte die Frau

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