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und die Schattenmaenner

und die Schattenmaenner

Titel: und die Schattenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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schnellen Schritten und sah sich öfters um.
    »Was tut er denn hier?«, fragte Peter verwirrt. »Und wieso ist Justus nicht bei ihm?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Bob. Plötzlich verschwand Alberto in einem Eingang. Peter begann zu laufen, und auch Bob rannte los.
    »Hier war es«, sagte Peter. Sie standen vor einer Passage, die unter einem Torbogen hindurch in einen Hinterhof führte. »Weit kann er nicht sein.«
    »Hinterher!« zischte Bob und ging voran. Der Hinterhof erwies sich als riesiges leeres Quadrat, am entgegengesetzten Ende von zwei baufälligen Holzhütten begrenzt. Es war ein ungepflegter Ort. Zwischen den Pflastersteinen spross reichlich Unkraut. Ohne lange nachzudenken, lief Bob zu den beiden Hütten hinüber. Er rüttelte an den Klinken, aber es rührte sich nichts. Sicherheitshalber warf er noch einen Blick durch die zerborstenen Fensterscheiben ins Innere. »Fehlanzeige«, knurrte er.
    Unterdessen hatte Peter ein anderes Gebäude entdeckt. Es stand am Rande einer großen, sandigen Freifläche und sah aus wie eine alte Fabrik. »Sieh mal.« Peter zeigte auf die verwitterte Fassade mit den zwei winzigen Fenstern. »Man kann noch einen Namen entziffern.«
    Bob kniff die Augen zusammen und marschierte los. »Petrocelli«, buchstabierte er langsam.
    Sie gingen um das Gebäude herum und fanden auf der Seite eine Tür. Sie war verrostet und hing schief in den Angeln. Als Bob sie aufzog, gab sie ein erbärmliches Quietschen von sich. Bob ging hinein und stand in einem leeren Vorraum. Er winkte Peter. Hintereinander schlichen sie zur Tür gegenüber. Leise zog Bob sie auf. Feuchte Kälte schlug ihm entgegen. Nach einigen Metern verlor sich das Tageslicht, das durch den Vorraum eindrang, in einer immer schwärzer werdenden Dämmerung. Bob tastete nach dem Lichtschalter. Außer dem Knipsgeräusch tat sich nichts.
    »Wir könnten nach Alberto rufen«, flüsterte Peter.
    »Besser nicht«, erwiderte Bob. »Ich möchte herauskriegen, was er treibt.«
    »Wir wissen doch gar nicht, ob er hier drin ist.« Peter verspürte wenig Lust, das alte Gemäuer näher zu erforschen.
    »Wo soll er sonst sein?«, gab Bob zurück. »Davongeflogen ist er bestimmt nicht.«
    Sie gingen ein paar Schritte. Unter ihren Füßen lag Laub. Sie blieben stehen, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Aber auch dann konnten sie fast nichts erkennen.
    Plötzlich raschelte es in einer Ecke. Etwas pfiff. Blitzschnell kam das Rascheln näher. Bob glaubte, einen Schatten zu erkennen, der über seine Schuhe flitzte.
    »Ratten!« Peter erschauderte. »Ich kann die Viecher nicht ausstehen.«
    »Sind auch bloß Tiere«, flüsterte Bob. »Komm schon!«
    »Wenn es wenigstens Licht gäbe!« Mit angehaltenem Atem folgte Peter dem Freund. Der streckte seine Arme aus und tastete sich weiter voran in die Dunkelheit.
    »Wohin gehst du denn?«, flüsterte Peter.
    »Einfach geradeaus«, kam es zurück.
    Peter seufzte. Da draußen lag Rom im schönsten Sonnenlicht, in den Straßenlokalen genossen die Menschen den warmen Sommerabend, und sie hatten nichts Besseres zu tun, als durch eine kalte, nachtschwarze Fabrik zu schleichen. Und das alles bloß, um Alberto zu finden, der bestimmt an weniger unheimlichen Orten auch wieder auftauchen würde. Eigentlich waren sie doch Touristen. Mussten sie denn wirklich auch in Rom Detektiv spielen, nur, weil Justus’ Rucksack gestohlen worden war?
    Ein sonderbares Geräusch ließ ihm fast das Herz stillstehen. Es kam von oben und stürzte sich unerwartet auf die beiden Freunde herab. Und dann war dieses merkwürdige Klatschen vorüber: Grabesstille.
    »Jetzt habe ich aber genug«, zischte Peter. »Erst Ratten, dann Fledermäuse. Das ist ja die reinste Tierhandlung!« Er wunderte sich über sich selbst, dass ihm solche Sprüche einfielen, obwohl er gerade noch einen fürchterlichen Schreck bekommen hatte. Es kam keine Antwort. »Bob?« Alles blieb still. »Bob! Sag doch was!« Anstelle einer Antwort ertönte wieder das Klatschen. Peter glaubte, den Luftzug im Gesicht zu spüren. Er warf einen Blick über die Schulter. Weit hinter ihm sah er den hellen Schein, der durch den Vorraum in die alte Fabrik fiel. »Bob Andrews«, flüsterte Peter in die Stille hinein, »mir macht das keinen Spaß mehr. Ich trete den Rückzug an. Tu, was du willst. Ich warte draußen auf dich. Aber höchstens zehn Minuten. Klar?«
    Später wusste Bob selbst nicht mehr genau, was da in ihn gefahren war: Er ging einfach weiter,

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