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...und Don Camillo mittendrin...

...und Don Camillo mittendrin...

Titel: ...und Don Camillo mittendrin... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovannino Guareschi
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werden Sie wieder in Ihrer Kirche die Messe lesen, dann wieder im neuen Kirchlein. Und das wird für die kurze Zeit so fortdauern, die für eine definitive Regelung notwendig ist.»
    «Ich verstehe den Grund für dieses Hin- und Hergetausche nicht, Monsignore», stammelte Don Camillo.
    «Das ist ganz einfach», erklärte der Monsignore. «Ich kenne die Mentalität der Landbewohner sehr wohl. Alles Neue wird mit Mißtrauen und Feindseligkeit aufgenommen. Daher wären auch die Gläubigen von Pioppetta fähig, lieber den gewohnten langen und mühseligen Weg ins Dorf zu gehen, nur um der Messe des neuen Priesters nicht beiwohnen zu müssen. Wenn Sie die Messe im Kirchlein del Ponte lesen, kommen die von Pioppetta bestimmt. Und wenn die Leute ihre neue Kirche dann lieben, werden sie auch dorthin kommen, wenn der neue Priester die Messe lesen wird. Seine Exzellenz der Bischof wünscht, daß es so geschehe.» Don Camillo senkte demütig den Kopf.
    «Monsignore, könnte ich nicht mit Ihrer Exzellenz reden?» fragte er schüchtern.
    «Der Bischof ist sehr krank. Er braucht absolute Ruhe. Er darf mit niemandem reden.»
    «Es würde mir genügen, ihm gute Besserung zu wünschen.»
    «Der Bischof kann niemandem zuhören - zuhören ermüdet ihn. Er darf nicht reden, er darf nicht lesen. Er ist sehr krank, der arme verehrungswürdige Mann.»
    Don Camillo seufzte. «Monsignore, in welchem Zimmer liegt er? Beim Hinausgehen würde ich gerne zu seinem Zimmer hinaufschauen.»
    «Es ist im zweiten Stock, aber es ist ein inneres Zimmer, das gegen den Garten hinausgeht. Er darf keinen Lärm hören. Er hat sehr schwache Nerven. Ich werde einen geeigneten Augenblick abwarten und ihm Ihre Gute-Besserung-Wünsche überbringen, Don Camillo.»
    Don Camillo senkte den Kopf. «Danke, Monsignore.»
    Dann ging er hinaus und stieg langsam die majestätische Freitreppe hinunter. Als er unten den einsamen Vorplatz erreichte, hielt er einen Augenblick an, bevor er aus dem Tor trat. Er wartete und schaute sich den großen viereckigen Hof an, der wie ein Kreuzgang ringsum Lauben hatte. Mitten im Bogengang, dem Eingang gegenüber, war das Eisengitter, das in den Garten führte. Rasch entschlossen durchquerte Don Camillo den viereckigen Hof und trat an die eiserne Tür. Sie war geschlossen, aber Don Camillo öffnete sie mit einem Schulterstoß.
    Der Garten war verwahrlost, von hohen Mauern umgeben und überall lag noch Schnee. Don Camillo hob die Augen und blickte auf die lange Fensterreihe im zweiten Stockwerk. Welches Fenster gehörte wohl zu dem Zimmer des alten Bischofs? Er hatte große Lust zu schreien, aber er getraute sich nicht. Er blieb und wartete hinter dem großen Stamm eines kahlen schwarzen Baumes und hoffte, daß sich dort oben etwas rühre.
    Aber nichts rührte sich, und nachdem er lange vergeblich gewartet hatte, verließ er den Ort mit nassen Fußen und erfrorenem Herzen.

Bei Philippi sehen wir uns wieder

    Don Camillo wartete geduldig, daß ihm der junge Mann wieder einmal in die Quere lief.
    Er mußte lange warten, aber das Warten war nicht umsonst, denn eines schönen Morgens erschien der junge Mann im Pfarrhaus.
    «Hochwürden, gibt’s irgendeine Programmänderung oder geschieht alles wie in den vergangenen Jahren?»
    «Alles genau wie in den letzten Jahren», antwortete Don Camillo. «Ausgenommen eine Kleinigkeit: keine Musikkapelle in der Prozession.»
    Die Kleinigkeit verschlug dem jungen Mann den Atem, denn der junge Mann hieß Tofini und dirigierte die Dorfmusik.
    «Keine Kapelle», stammelte Tofini . «Und warum?»
    «Direktiven von oben», antwortete Don Camillo, während er die Arme ausbreitete.
    Tofini traute seinen Ohren nicht.
    «Soll das heißen, daß die Kapelle bei den Prozessionen nicht mehr spielen kann?» rief er aus.
    «Nein», erläuterte Don Camillo mit erschreckender Ruhe, «ich will damit sagen, daß Eure Kapelle nicht mehr in meiner Prozession spielen kann.»
    Die Musikkapelle, die Tofini dirigierte, hieß «La Verdiana », aber musikalisch ausgedrückt, war es eine Kapelle, die aus dem Takt geraten war. Trotzdem war diese Kapelle nicht schlechter als die anderen Dorfkapellen der Gegend. Und keinem wäre es je in den Sinn gekommen, daß man die « Verdiana » durch eine andere Musikergruppe ersetzen könnte, weder in den Prozessionen noch bei Begräbnissen oder an den patriotischen Feiern, die im Dorfe stattfanden.
    Tofini war mehr als erstaunt.
    «Hochwürden, gestern waren wir noch gut genug, und heute will

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